Fastenaktion „Sieben Wochen ohne Enge. Großes Herz!“
„Ich gönn Dir das.“ So lautet das Thema der sechsten Woche der Fastenaktion „Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge“. Adrian Rölle (51) kennt sich damit aus. Als Pfarrer der Kirchengemeinde Maichingen (Kirchenbezirk Böblingen) hat er letztes Jahr mit seinen Konfirmanden am „KonfiCup“ teilgenommen und den zweiten Platz im Landesfinale belegt. Im neuesten Teil unserer Fastenserie erzählt er, wie seine Konfirmanden mit der Niederlage umgegangen sind und wie Gott dabei helfen kann.
Eigentlich waren wir für den KonfiCup gar nicht qualifiziert. Die Vorausscheidung wurde im Konfi-Camp gemacht, an dem haben wir aber nicht teilgenommen. Mitkicken wollten wir dennoch, also haben wir das Dagersheimer Konfi-Team gefragt, ob sie bereit wären, gegen uns um das Ticket zum Landesfinale in Stuttgart zu spielen. Die Dagersheimer waren die Sieger des Konfi-Camps und waren somit qualifiziert. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben sie herausgefordert, sie haben angenommen und wir haben sie 11:1 besiegt. Also sind wir nach Stuttgart gefahren.
Das besondere beim KonfiCup ist, dass nicht immer die besten auf dem Platz stehen, sondern auch diejenigen eine Chance bekommen, die nicht ständig Fußball spielen. Ziel ist es, als Team ein Wir-Gefühl zu entwickeln und gemeinsam etwas zu erreichen. Die Profis im Team waren den Amateuren gegenüber sehr kollegial. Da hat keiner gemeckert. Wir haben im Vorfeld auch klargestellt, dass Fairness und Respekt am wichtigsten sind. Es geht nicht um das Gewinnen, sondern darum, als Konfi-Gruppe eine gute Zeit zu haben und eine gute Erfahrung zu machen. Und das hat meine Gruppe super umgesetzt. Nichtdestotrotz waren sie ehrgeizig und spielerisch von sich überzeugt. Ab und zu musste ich die Mannschaft in ihrer Euphorie etwas bremsen und auf den Boden zurückholen.
Deswegen waren sie nach der Niederlage zunächst sehr betrübt. Dennoch haben sie aber schnell eingesehen, dass die Einsatzbereitschaft und der Siegeswille bei den anderen größer gewesen sind, haben sich fair verhalten und dem Gegner gratuliert.
Es kann manchmal besser sein, wenn man verliert. Das Konfirmationswochenende war so auf jeden Fall deutlich entspannter. Und beim EKD-KonfiCup in Köln, für den wir uns als Landessieger qualifiziert hätten, ist uns so wahrscheinlich auch Einiges erspart geblieben. Ich denke, eine realistische Chance auf den Gesamtsieg hatten wir nicht, möglicherweise wären wir nach der Vorrunde ausgeschieden. So waren wir Zweiter im Landesfinale. Jeder Niederlage muss man etwas Gutes abgewinnen. Sie gibt einem die Möglichkeit, innerlich stärker zu werden.
Klar waren meine Konfirmanden gegenüber denen, die nach Köln durften, etwas neidisch. Wir hatten im Konfirmationsunterricht schon vor dem Turnier über Neid gesprochen. Dass Neid eine Haltung ist, die einen selbst unzufrieden und unglücklich macht. Zum Konfirmationsunterricht gehört für mich auch, dass man sich geistlich mit Dingen befasst, die unser Leben schwerer machen. Die Niederlage im Finale war für die Konfirmanden ein Lehrstück dafür, nicht neidisch zu sein, sondern dem anderen auch etwas zu gönnen. Und das gilt nicht nur für das verlorene Endspiel, sondern für alle Lebensbereiche. Die eine hat ein besseres Smartphone, der andere hat eine neuere Playstation und so weiter. Wir haben gemeinsam rausgearbeitet, dass Gott möchte, dass wir „Schalom“ erleben, also Lebensglück.
„Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ heißt es im 2. Korintherbrief. Gott ist gerade dann heilvoll, wenn Menschen scheitern oder an sich selbst zweifeln. Nur in solchen Situationen können wir lernen, wirklich auf Gott zu vertrauen und Barmherzigkeit zu üben. Erst dann, wenn man mal verloren hat, kann man als Sieger wirklich wissen, wie man sich richtig zu verhalten hat. Meine Konfirmanden haben das am eigenen Leib zu spüren bekommen. Ihr Gegner hat nicht mit Häme und Spott reagiert, sondern sich fair verhalten. „Ihr ward ein starker Gegner“, „Gutes Spiel“ und „Das war eine enge Kiste“ hat man nach dem Abpfiff über den Platz rufen hören. Das ist eine gute Haltung fürs Leben.
Das Kreuz ist das Markenzeichen von uns Christen. Es steht dafür, dass Gott sich nicht als Gewinner präsentiert, sondern als Gott, der sich nicht gescheut hat, als Verlierer dazustehen. Krisen, Niederlagen und Verluste sind also nicht schlecht, sondern man kann durch sie wachsen, gestärkt aus Situationen herausgehen und Gottes Nähe besonders erfahren. Und deswegen konnten wir den anderen den Sieg auch von Herzen gönnen.
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