Die Landeskirche ist in vier Prälaturen, auch Sprengel genannt, unterteilt: Heilbronn, Reutlingen, Stuttgart und Ulm. Ein Sprengel wird von einer Prälatin oder einem Prälaten geleitet. Prälat/Prälatin ist ein anderes Wort für Regionalbischof/Regionalbischöfin.
Die Aufgabe der Prälatin oder des Prälaten besteht in der Visitation der Dekanatämter und Kirchenbezirke, der Seelsorge unter den Pfarrerinnen und Pfarrern und der Mitwirkung bei der Wiederbesetzung der Gemeindepfarrstellen. Außerdem nehmen sie mit Stimmrecht an den Sitzungen des Kollegiums des Oberkirchenrats teil.
Ab 2027 soll es in der württembergischen Landeskirche nur noch zwei statt vier Prälaturen geben. Die dafür nötige Umgestaltung hat mit der Vakatur der Prälatur Ulm begonnen, nachdem Prälatin Gabriele Wulz zum 1. Dezember 2025 in den Ruhestand gegangen ist und diese Stelle nicht neu besetzt wird. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Fakten zu diesem Prozess knapp zusammengefasst.
Beschlusslage: Künftig, ab 2027, soll es nur noch zwei Prälaturen geben, statt bisher vier (Stuttgart, Heilbronn, Reutlingen und Ulm). Die Auflösung, bzw. Umverteilung der Prälatur Stuttgart mit Eintritt des Ruhestands von Prälatin Gabriele Arnold wurde bereits 2024 beschlossen. Im Rahmen des großen Sparpakets von 2025 wurde zudem beschlossen, die Ausschreibung zur Neubesetzung der Prälatur Ulm sofort auszusetzen. Die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz ist zum 1. Dezember 2025 in den Ruhestand gegangen.
Übergang und Umbau der Prälaturen: Seit dem 1. Dezember 2025 ist die Stelle des Prälaten bzw. der Prälatin der Prälatur Ulm vakant und wird nicht nachbesetzt. Im Evangelischen Oberkirchenrat in Stuttgart wird in Zusammenarbeit mit Prälatin und Prälaten ein Plan erarbeitet, wie die Neuordnung der Prälaturen auch inhaltlich umgesetzt werden kann. Aufgrund des bisherigen Arbeitsvolumens ist dazu eine tiefgreifende Aufgabenkritik notwendig, um festzustellen, was bei der Halbierung der Prälatenstellen noch geleistet werden kann.
Aktuelle Vakatur-Regelungen: Der Großteil der Prälatur Ulm wird durch die Prälatin von Stuttgart, Gabriele Arnold, vertreten (vgl. Karte unten). Der neue Kirchenbezirk Aalen-Schwäbisch Gmünd wird vom Heilbronner Prälaten Ralf Albrecht betreut. Wegen der großen Fahrstrecken und des Aufwands für die Vertretung im Süden der Landeskirche übernimmt der Prälat von Heilbronn auch dauerhaft die Zuständigkeit für die Kirchenbezirke im Landkreis Ludwigsburg, die eigentlich noch zur Prälatur Stuttgart gehören. Alle neuen Zuständigkeiten sind zum 1. Dezember 2025 in Kraft getreten. Wie die weiteren Übergänge mittelfristig aussehen, wird noch ausgearbeitet.
Aufgaben der Prälatinnen und Prälaten:
Als sogenannte „Regionalbischöfe“ sind sie Mitglied des Kollegiums, das ist das Leitungsgremium des Ev. Oberkirchenrats, und nehmen dort eine wichtige Scharnierfunktion zu den Regionen und Kirchengemeinden wahr. Im Kollegium des Oberkirchenrats gehören sie zur „Theologenbank“ und nehmen auch Vertretungsdienste für den Landesbischof wahr und bereiten Konvente vor.
