Der letzte Sonntag im Kirchenjahr ist ein Tag der Trauer, der Erinnerung, Mahnung und der Hoffnung. In seiner Bezeichnung als "Totensonntag" oder "Ewigkeitssonntag" bietet er Hinterbliebenen die Möglichkeit der gemeinsamen wie privaten Trauer und der Erinnerung.
In vielen Gemeinden wird im Gottesdienst der Gemeindemitglieder gedacht, die im Laufe eines Kirchenjahres verstorben sind. Ihre Namen werden im Gottesdienst verlesen und sie werden in die Fürbitte eingeschlossen. Auf Friedhöfen und in Friedhofskapellen werden an diesem Sonntag spezielle Gottesdienste zum Totengedenken gefeiert. Der Zuspruch der Auferstehungshoffnung ist tröstender Inhalt dieser Feiern. Viele Hinterbliebene suchen am Totensonntag die Gräber ihrer Verstorbenen auf. Gleichzeitig ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr eine Mahnung an die Lebenden, sich die Begrenztheit des eigenen Lebens zu vergegenwärtigen. Ein kalendarisches Zeichen der Hoffnung trägt der Ewigkeitssonntag in seiner Stellung vor dem 1. Advent. Mit dem 1. Advent beginnt das Kirchenjahr neu. Ein Zeichen dafür, dass der Tod nicht das Ende ist. Gott schenkt neues Leben. Christus hat den Tod besiegt. Im Advent wartet die Christenheit auf sein Kommen.
Christian Tsalos
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Ev. Oberkirchenrat, Dezernat 1: Theologie, Gemeinde und weltweite Kirche