"Prävention von sexualisierter Gewalt: Führung und Management im Implementierungs- und Interventionsprozess"
Wie sollen Führungskräfte mit Fälle sexualisierter Gewalt in ihrem Verantwortungsbereich umgehen? Wie können sie präventiv tätig werden? Bei einer gemeinsamen Tagung von Diakonie und Evangelischer Landeskirche in Württemberg am vergangenen Mittwoch, 8. Juli, in Stuttgart tauschten sich über 50 Führungspersonen zu diesen Fragen aus.
„Das Thema muss vom Randthema in den Mainstream gebracht werden“, betonte die ehemalige Bundesfamilienministerin Dr. Christine Bergmann in ihrem Impulsvortrag. Nur wenn der Kampf gegen sexualisierte Gewalt zur „Chefsache“ gemacht wird, könne das Thema wirksam und nachhaltig bearbeitet werden.
Ursula Kress, Beauftragte für Chancengleichheit, und Ingrid Scholz aus der Abteilung Kinder, Jugend und Familie des Diakonischen Werks zeigten auf, dass sexualisierte Gewalt seit nunmehr 30 Jahren Thema an Runden Tischen, Dekaden und Beratungen von Diakonie und Kirche war. Ein Jahr nach Besetzung der Koordinierungsstelle „Prävention sexualisierter Gewalt“ gab Miriam Günderoth Einblicke in die Aufgaben und Ziele.
Claudia Obele, Vorstand der Evangelischen Jugendhilfe Hochdorf, Gottfried Heinzmann, Leiter des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg, und CVJM-Landesreferentin Katja Flohrer stellten die Prozesse der Jugendhilfe Hochdorf und des Projektes „Menschenskinder, ihr seid stark“ mit dem Fokus auf die Aufgaben von Führungskräften vor. Sie weiteten damit den Blick auf das breite Feld von Präventions- und Interventionskonzepten.
In ihrem Schlusswort fasste Frau Eva-Maria Armbruster nochmals die gemeinsamen Aufgaben von Diakonie und Kirche zusammen. Die Impulse müssten nachwirken und sich in standardisierte Fort- und Weiterbildungsangebote, der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Vergangenheit und im Ausbildungskanon unserer Ausbildungsstätten niederschlagen.