Aufarbeitung

Nach dem Bekanntwerden von Gewalt- und Missbrauchsvorwürfen 2010 und in der Folgezeit meldeten sich auch im Bereich der Evangelischen Landeskirche und Diakonie Menschen, die Opfer von Gewalt und Missbrauch in evangelischen Heimen und Einrichtungen wurden.

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl von Aufarbeitungsprojekten und Berichten dazu.

Der Forschungsverbund „ForuMForschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschlandhat das Ziel möglichst eine „Gesamtanalyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen, die (sexualisierte) Gewalt und Machtmissbrauch begünstigen“, vorzulegen und somit eine empirische Basis für weitere Aufarbeitungsschritte der evangelischen Kirche und Diakonie zu liefern.

Der Forschungsverbund wird von Prof. Dr. Martin Wazlawik von der Hochschule Hannover koordiniert.

Aktuelle und detailliertere Informationen zu den Teilprojekten gibt es auf der speziellen Seite der Studien: www.forum-studie.de.

Beteiligungsmöglichkeiten

Über die Forschungsfragen hinaus ist es Ziel des Forschungsverbundes ForuM Partizipation von Menschen mit Gewalterfahrungen im Raum der evangelischen Kirche und Diakonie an dem Gesamtvorhaben zu ermöglichen und durch eine evangelisch-interne und öffentliche Wissenschaftskommunikation auch übergeordnete Fragestellungen nach Partizipation, evangelischen Spezifika und systematischen Folgerungen zu diskutieren.

Wir laden Menschen, die im Bereich der evangelischen Kirche und Diakonie Deutschland sexualisierte Gewalt erlebt haben, zur Teilnahme an zwei Interviewstudien ein. 

Kirchengemeinden können den Flyer an sichtbaren Orten publizieren, um das Anliegen der Studie zu verbreiten.

Flyer: Einladung zur Teilnahme an Studien für Betroffene
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17.11.2021

Flyer: Einladung zur Teilnahme an Studien für Betroffene

Aufruf an Gemeinden zur Unterstützung
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17.11.2021

Aufruf an Gemeinden zur Unterstützung

PM Partizipationsaufruf Hochschule Hannover
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24.09.2021

PM Partizipationsaufruf Hochschule Hannover
Aufruf zur Teilnahme an der ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie Deutschlands

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg baut ihr mehrstufiges Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt weiter aus: Sie hat eine Studie unter dem Titel Auf! – Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch in Einrichtungen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg beauftragt, die Fälle von Missbrauch in den Evangelischen Seminaren, dem Hymnus-Chor und dem CVJM-Esslingen untersuchen soll. Ziel ist, aus strukturellen Fehlern der Vergangenheit für Gegenwart und Zukunft zu lernen. Die renommierte Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm führt diese auf drei Jahre angelegte Studie durch, die am Mittwoch in Stuttgart vorgestellt wurde.

 

Kontaktstelle für Betroffene und Zeitzeugen:

Projekt.Auf@uniklinik-ulm.de

 

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

„Meine Seele hat nie jemanden interessiert“

Das Diakonische Werk Württemberg hat die Heimerziehung bis in die 1970er Jahre aufgearbeitet und in einem Buch veröffentlicht. Am 5. Juli 2017 wurde es vorgestellt.

„Manches haben wir geahnt, anderes hat uns überrascht, und vieles hat uns erschüttert. Es ist ein schwer verdauliches Dokument vom Versagen kirchlicher Institutionen gegen über den uns anvertrauten Kindern. Es zeigt aber auch, dass es immer wieder Menschen gab, die in diesem System von Vereinsamung nicht mitgemacht haben“, so Dieter Kaufmann, Vorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. „Eigentlich müsste es zur Pflichtlektüre für all diejenigen werden, die künftig in diesem Bereich arbeiten wollen.“

Das Buch ist über den Buchhandel erhältlich:Diakonisches Werk Württemberg (hg) „Meine Seele hat nie jemanden interessiert“. Heimerziehung in der württembergischen Diakonie bis in die 1970er-Jahre. 2017, Verlag der Evangelischen Gesellschaft. ISBN-10 3945369436

„… denn es ist ja unmöglich, Kinder allein zu lassen.“

Die Evangelische Jugendhilfe Hochdorf hat ihre Geschichte des Kinderheims Hochdorf aufarbeiten lassen. Der Historiker Bastian Loibl wurde beauftragt, eine Dokumentation der Zeit von 1944 bis 1975 zu verfassen.

Das Buch kann über die Homepage von Hochdorf -  Evangelische Jugendhilfe im Kreis Ludwigsburg e.V.  bestellt werden. 

„Uns wurde die Würde genommen“

Die Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde in Korntal hat als Mitglied im DWW am 7. Juni 2018 mit einer Pressekonferenz ihren Bericht zur Aufarbeitung der Heimerziehung veröffentlicht. In der Zeit von nach dem 2. Weltkrieg bis in die 80er Jahre wurden Kinder misshandelt und sexuell missbraucht.

Den Bericht und eine Kurzversion ist auf der Homepage der Brüdergemeinde Korntal und der Seite zur Aufklärung veröffentlicht.

Unabhängige Kommission der Bundesregierung

Im Auftrag der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs erstellte Marlene Kowalski eine Fallanalyse. Basis dieser Analyse sind schriftliche Berichte von Betroffenen an die Kommission sowie vertrauliche Anhörungen. In die Fallanalyse sind insgesamt 65 Fälle eingeflossen. Die Fallanalyse steht hier zum Download zur Verfügung.

Am 27. Juni 20018 fand das 3. Öffentliche Hearing der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs statt. Das Hearing widmete sich dem Thema „Kirchen und ihre Verantwortung zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“. Die Dokumentation der Gespräche, Podien und eingesprochenen Geschichten der Betroffenen kann hier nachgehört werden.

Betroffenenbeirat der EKD

Der Betroffenenbeirat wurde am 26.08.2020 vom Rat der EKD für eine Amtszeit von vier Jahren berufen. Das Gremium setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen und beginnt seine Arbeit nach der konstituierenden Sitzung Mitte September 2020.

Als ehrenamtlich tätiges Gremium begleitet der Betroffenenbeirat die Arbeit des Beauftragtenrates zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und setzt sich für die Interessen anderer Betroffener im evangelischen Kontext ein.

Weitere Informationen zu den Mitgliedern und den Aufgaben des Betroffenenbeirates erhalten Sie auf der Seite der EKD.

Ansprechpersonen

Ursula Kress

Ursula Kress

Beauftragte für Chancengleichheit im Evangelischen Oberkirchenrat. Ansprechperson bei sexualisierter Gewalt

Rotebühlplatz 10
70173 Stuttgart

Tel.
0711 2149572
Fax
0711 21499571
Mail
Ursula.Kress@elk-wue.de
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Miriam Günderoth

Miriam Günderoth

Projektstelle Prävention

Rotebühlplatz 10
70173 Stuttgart

Tel.
0711 2149605
Fax
0711 21499605
Mail
Miriam.Guenderoth@elk-wue.de
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Dr. jur. Karin Kellermann-Körber

Unabhängige Ansprechstelle, Möglichkeit der anwaltlichen Erstberatung

Tübinger Straße 6
71088 Holzgerlingen

Tel.
07031 749517
Mail
rechtsanwaelte@kellermann-koerber.de
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Ulrike Voigt

Dr. Ulrike Voigt

Assistenz im Büro für Chancengleichheit und in der Ansprechstelle sexualisierte Gewalt

Rotebühlplatz 10
70173 Stuttgart

Tel.
0711 2149571
Fax
0711 21499571
Mail
ulrike.voigt@elk-wue.de
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Weitere Beratungsstellen

Zentrale Anlaufstelle.help

Unabhängige Information für Betroffene sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie.

Telefon: 0800 5040 112

E-Mail: zentrale@anlaufstelle.help

Internet: https://www.anlaufstelle.help/

Hilfetelefon sexueller Kindesmissbrauch

Hilfetelefon sexueller Kindesmissbrauch

Telefon: 0800 22 55 530