Gefängnisseelsorge stützt sich auf das im Neuen Testament überlieferte Wort Jesu: „Ich bin gefangen gewesen und ihr habt mich besucht“. Nach christlicher Überzeugung verliert kein Mensch seine Würde, weil sie ihm von Gott geschenkt wurde. Gott gibt jedem Menschen jederzeit die Möglichkeit, einen anderen Weg einzuschlagen, umzukehren und ein Leben ohne Straftaten zu führen.
Gefängnisseelsorger und -seelsorgerinnen arbeiten in allen Justizvollzugsanstalten (JVA) Baden-Württembergs, in den großen Anstalten sind es hauptamtliche Pfarrerinnen und Pfarrer, in kleineren Anstalten bzw. Außenstellen sind es Gemeindepfarrerinnen oder -pfarrer, zu deren Dienstauftrag die Arbeit in einem Gefängnis gehört.
Gefängnisseelsorge
Die Seelsorgenden begleiten Gefangene auf deren Bitte hin und führen Einzelgespräche unter dem Schutz des Seelsorgegeheimnisses.
Sie feiern mit den Gefangenen Gottesdienste in unterschiedlichen Formen. Die meisten Gefangenen bringen keine oder wenige Kenntnisse kirchlicher Formen und Inhalte mit. Die Interessierten sind aber sehr offen für religiöse Fragen und Themen und nehmen gerne an Gesprächs-, Meditations- , Literatur-, Musik- und anderen Gruppen teil.
Seelsorgende im Gefängnis begleiten Gefangene bei Ausführungen und Ausgängen, beispielsweise bei Bestattungen.
Gefängnis-Seelsorgende nehmen bei Bedarf auch Kontakt zu den Angehörigen auf. Viele Familien und Partnerschaften werden durch die Inhaftierung zum Teil extrem belastet. Beratung und Begleitung kann entlastend sein.
Außerdem berichten die Seelsorgenden auch in Schulen und Gemeinden über ihre Arbeit.