Aufarbeitung und Prävention im Diakonischen Werk Württemberg

Aufarbeitung Heimerziehung - eine Übersicht

2009: Gemeinsame Erklärung und Positionierung der Diakonie Württemberg und des Diakoniewerks Karlshöhe Ludwigsburg:

Forderung: Die Rechte von Kindern und ihre Beteiligung sind im umfassenden Sinn der UN-Kinderrechtskonvention auch in Deutschland umzusetzen. Pädagogische Konzepte und Alltagshaltungen müssen durchgängig respektvoll, wertschätzend, lösungs- und ressourcenorientiert angelegt werden.

Die personellen Rahmenbedingungen der Heimerziehung müssen so verbessert werden, dass sie eine umfassende und individuelle Förderung der Kinder und Jugendlichen garantieren.

2011: Mitfinanzierung des Fonds zur Anerkennung des Leids für Betroffene aus der Kinder- und Jugendhilfe:

Ausgangspunkt: Runde Tische „Heimerziehung in den Jahren 1949 bis 1975 und „Sexueller Kindesmissbrauch im privaten und institutionellem Rahmen“ vom 10.12.2010.

Leistungen: Sachleistungen bis zu 10.000 €, Rentenersatzleistungen für Arbeit oder Lehre, wenn keine Rentenbeiträge einbezahlt wurden, für jeden Monat 300 € (nach Vollendung des 14. Lebensjahres). Pauschale für Anreise und vorbereitende Aufwendungen bis zu 250,- €.

Umsetzung:

  • Antragsstellung über Anlauf- und Beratungsstellen in den Bundesländern.
  • Erbringung der Fondsmittel gemäß Königsteiner Schlüssel (1989)

2013:  Veröffentlichung: Hähner-Rombach, Sylvelyn: Das ist jetzt das erste Mal, dass ich darüber rede ... Zur Heimgeschichte der Gustav Werner Stiftung zum Bruderhaus und der Haus am Berg gGmbH 1945–1970, Frankfurt/Main

2014:  Förderung Kinderschutz/Kinderrechte in der Diakonischen Kinder- und Jugendhilfe:

AG Schutzkonzepte ( Selbstverpflichtungserklärung)

  • Fachverband und Abteilung Kinder, Jugend und Familie. Neun Mitglieder, sechs Sitzungen im Zeitraum Juli 2015 bis Oktober 2016
  • Ausgangspunkt: Befragung unter den Einrichtungen
  • Erarbeitung von Selbstverpflichtungserklärung, unterzeichnet von 50 Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in der Diakonie Württemberg
  • Handreichung mit Kernsätzen und Material zur Risikoanalyse
  • Durchführung von Fachtagen zu Schutzkonzepten

Kinder- und Jugendforen: Partizipation in Einrichtungen

  • Bisher vier Foren in 2014, 2015 und 2017, 2020
  • Bis zu 180 junge Menschen aus je 20 bis 25 Einrichtungen der Diakonie Baden und Württemberg, insbesondere Gruppensprecher und Gruppensprecherinnen
  • Präsentation von Good Practices der Beteiligung
  • Arbeit in Workshops zu Kinderrechte- und Beteiligungsthemen
  • Formulierung von Handlungsempfehlungen, die in den Einrichtungen und im Fachverband diskutiert werden

Beteiligung an Habakuk / Landesombudsstelle

  • Ansprechpersonen für Kinder, Jugendliche und Familien, die sich ungerecht behandelt fühlen und sich über ihre Rechte informieren möchten: unabhängige Beratung/Vermittlung/Unterstützung
  • Vermittlung im Konfliktfall mit den Jugendämtern oder den Einrichtungen und Diensten der Erziehungshilfe.
  • Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Familien, ihre begründeten Rechtsansprüche im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe durchzusetzen

Anlaufstelle für Betroffene in der Landesgeschäftsstelle der Diakonie Württemberg

  • Beratung, Begleitung und Unterstützung, je nach Bedürfnis, z.B.: Akteneinsicht, Kontakt zu Einrichtungen, Therapievermittlung, Antragstellung Fonds
  • in Kooperation mit der Anlauf- und Beratungsstelle beim Landesjugendamt
  • in Kooperation mit der Anlaufstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt beim Evang. Oberkirchenrat

Veröffentlichung: Inga Bing-von Häfen, Nadja Klinger. „Du bist und bleibst im Regen“. Heimerziehung in der Diakonie in den 50er bis 70er Jahren in Oberschwaben. Herausgeber: Die Zieglerschen. Wichern Verlag 2014

2015 Veröffentlichung: „Kein Zuhause für die Tränen“. Dokumentation zur Heimerziehung im Karlshöher Kinderheim in den 1950er und 1960er Jahren. Herausgeber: Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg 2015

2016 Mitfinanzierung der Stiftung Anerkennung und Hilfe für Betroffene aus Einrichtungen der Behindertenhilfe und stat. psychiatrischen Einrichtungen

  • Errichter der Stiftung: Bund, Länder, ev. und kath. Kirchen
  • Leistungen: bis zu 9.000 € Geldleistungen, Rentenersatzleistungen bei einer Arbeitsdauer von bis 2 Jahren pauschal 3.000 €, bei einer Arbeitsdauer darüberhinaus weitere 2.000 € (max. 14.000 €).
  • Umsetzung: Laufzeit insgesamt 5 Jahre, Anmelde- bzw. Antragsfrist 3 Jahre ab 01.01.2017, Verlängerung bis 30.06.2021
  • Einrichtung von Anlauf- und Beratungsstellen in den Bundesländern bis April 2017
  • Aufteilung der Kosten über die Gliedkirchen und Landesverbände der Diakonie auf der Grundlage des EKD-Schlüssels, analog zum Heimkinderfonds

2017 Veröffentlichung: „Meine Seele hat nie jemanden interessiert“. Heimerziehung in der württembergischen Diakonie bis in die 1970er-Jahre. Herausgeber: Diakonisches Werk Württemberg. Inga Bing-von Häfen, Albrecht Daiss, Dagmar Kötting. Verlag und Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft GmbH, Stuttgart 2017

Veröffentlichung: „… denn es ist ja unmöglich, Kinder allein zu lassen“, Herausgeber: Hochdorf – Evang. Jugendhilfe im Kreis Ludwigsburg e.V. Erarbeitet von Bastian Loibl. Hochdorf 2017

2018 Veröffentlichung: Dr. Brigitte Baums-Stammberger, Prof. Dr. Benno Hafeneger, Andre Morgenstern-Einenkel: „Uns wurde die Würde genommen“. Gewalt in Heimen der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal in den 1950er bis 1980er Jahren. Aufklärungsbericht. Korntal 2018

Veröffentlichung: Gudrun Silberzahn-Jandt: „…und da gab es noch ein Tor, das geschlossen war“. Alltag und Entwicklung in der Anstalt Stetten 1945 bis 1975. Herausgeber: Diakonie Stetten 2018

2020 Projekt „Aufarbeitung und Prävention von (sexualisierter) Gewalt und Grenzverletzungen:

  • Schutzkonzeptentwicklung in allen Handlungsfeldern der Diakonie Württemberg und ihren Mitgliedseinrichtungen
  • Projekt Menschenschutz und Menschenrechte in Einrichtungen der Behindertenhilfe
  • Aufarbeitung Kinderverschickung

2022

  • Übernahme des Gewaltschutzgesetzes der Evangelischen Landeskirche in Württemberg
  • Start der Qualifizierung von Einrichtungsverantwortlichen zum OE-Prozess Schutz vor Gewalt durch Mitarbeitende in Einrichtungen der Diakonie Württemberg
  • Betroffenenforum
  • Abschlussbericht Aktenanalyse Kinderverschickung

(Stand: 21.03.22)

Ansprechpersonen

Ursula Kress

Ursula Kress

Beauftragte für Chancengleichheit im Evangelischen Oberkirchenrat. Ansprechperson bei sexualisierter Gewalt

Rotebühlplatz 10
70173 Stuttgart

Tel.
0711 2149572
Fax
0711 21499571
Mail
Ursula.Kress@elk-wue.de
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Miriam Günderoth

Miriam Günderoth

Projektstelle Prävention

Rotebühlplatz 10
70173 Stuttgart

Tel.
0711 2149605
Fax
0711 21499605
Mail
Miriam.Guenderoth@elk-wue.de
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Dr. jur. Karin Kellermann-Körber

Unabhängige Ansprechstelle, Möglichkeit der anwaltlichen Erstberatung

Tübinger Straße 6
71088 Holzgerlingen

Tel.
07031 749517
Mail
rechtsanwaelte@kellermann-koerber.de
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Ulrike Voigt

Dr. Ulrike Voigt

Assistenz im Büro für Chancengleichheit und in der Ansprechstelle sexualisierte Gewalt

Rotebühlplatz 10
70173 Stuttgart

Tel.
0711 2149571
Fax
0711 21499571
Mail
ulrike.voigt@elk-wue.de
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Weitere Beratungsstellen

Zentrale Anlaufstelle.help

Unabhängige Information für Betroffene sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie.

Telefon: 0800 5040 112

E-Mail: zentrale@anlaufstelle.help

Internet: https://www.anlaufstelle.help/

Hilfetelefon sexueller Kindesmissbrauch

Hilfetelefon sexueller Kindesmissbrauch

Telefon: 0800 22 55 530