| Geistliches

Weihnachtsbaum

Eine Andacht zu Heiligabend

„Mein Weihnachtsbaum ist eine Art Erinnerungsbaum. Er erinnert mich an die Weihnachtsgeschichte in der Bibel und an all die Menschen, die etwas zum Schmuck beigetragen haben“, sagt Pfarrerin Lucie Panzer in ihrer Andacht zu Heiligabend. 

Fotolia/Ramona Heim

Steht Ihr Weihnachtsbaum schon? Meiner ja. Mein Sohn war gestern da und hat ihn in den Ständer gezwängt und aufgestellt. Und heute schmücke ich ihn mit meiner Tochter. Wie schmücken sie Ihren? Meiner kriegt wie immer klassisch süddeutsche Kerzen und Strohsterne, rote Kugeln und goldene Sterne.

Echte Kerzen übrigens, obwohl viele mich warnen, weil das doch gefährlich sei. Aber mir sind die Kerzen wichtig. Weil wir die Geburt von Jesus feiern und der gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt.“ Das könnte man natürlich auch mit elektrischen Kerzen zeigen. Aber die echten, deren Licht ist lebendiger, finde ich. Allerdings muss ich auch darauf achten, dass sie nichts anderes drum herum anbrennen. Und ein bisschen empfindlich sind die echten Kerzen auch: Ein Windzug kann sie auslöschen. Man muss vorsichtig damit sein. Ich finde, so ist das auch mit diesem Licht der Welt: ein bisschen vorsichtig muss man damit umgehen. Den Glauben, dass Jesus das Licht der Welt ist, darf man niemandem aufdrängen, das verursacht Schäden. Und hüten muss man es – damit der Wind des Lebens es nicht ausbläst.  Wenn man sorgfältig darauf achtet – dann macht es die Welt heller, wie die Kerzen an meinem Baum.

Strohsterne gibt es bei mir auch. Sie sollen an den Stall und die Krippe erinnern, habe ich gehört. Eine Kollegin schenkt mir jedes Jahr einen neuen dazu, einer kunstvoller als der andere. Inzwischen habe ich schon fast zwanzig. Die roten Kugeln seien Ersatz für die kleinen roten Äpfel, die man früher an den Baum gehängt hat, heißt es. Äpfel als Erinnerung ans Paradies, auf das ich hoffe. Und die Sterne aus Goldpapier? Klar, wegen dem Stern, der den Weg zur Krippe gezeigt hat. Mein Vater hat mir gezeigt, wie man die faltet. Mein Weihnachtsbaum ist eine Art Erinnerungsbaum. Er erinnert mich an die Weihnachtsgeschichte in der Bibel und an all die Menschen, die etwas zum Schmuck beigetragen haben. Ich freue mich darauf, ihn nachher zu schmücken.

Natürlich weiß ich, dass andere das ganz anders machen. Bei meinen Eltern kam nichts an den Baum, das nicht silbern war: Lametta jede Menge, silberne Kugeln, weiße Kerzen, eine schimmernde Christbaumspitze. Manche jungen Leute heute mögen es gern knallbunt und blinkend. Vielleicht zeigt das ja die Freude mehr als Strohsterne und Selbstgebasteltes. Und um Freude geht es ja bei diesem Baum: „Große Freude und Frieden auf Erden“, wie der Engel das damals in Bethlehem versprochen hat.  Beides wünsche ich Ihnen und mir für die kommenden Tage.

Ursprünglich ausgestrahlt auf SWR1 „Anstöße“


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