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Stets ein offenes Ohr für seine Hörerinnen und Hörer

Zum Tod von Rundfunkpfarrer Dr. Rolf Steinhilper

Dr. Rolf Steinhilper, ehemals Rundfunkpfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg beim öffentlich-rechtlichen Sender SDR (heute SWR), ist am 30. Mai 2023 kurz vor seinem 90. Geburtstag verstorben. Die Beerdigung fand bereits am 8. Juni in Stuttgart-Zuffenhausen statt.

Dr. Rolf SteinhilperBild: Ernst Kirschner / Landeskirchliches Archiv

„Wir sind sehr dankbar für Dr. Rolf Steinhilper und seinen vielfältigen Dienst in unserer Landeskirche. Im Ev. Pfarrseminar in Birkach hat er zahlreiche Vikarinnen und Vikare ausgebildet und wurde auch in der Rundfunkarbeit beim damaligen SDR sowohl von den Hörerinnen und Hörern als auch im Sender selbst sehr geschätzt,“ würdigt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl den Verstorbenen.

„Steinhilper verstand sich selbst vor allem als Seelsorger und war ganz am Ohr und auch im Gespräch mit seinen Hörerinnen und Hörern des SDR. Für sie hat er Formen der Begleitung entwickelt,“ ergänzt Pastor Dr. Peter Haigis, damals im Team von Rundfunkpfarrer Steinhilper, heute Schriftleiter des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrerblatts und für die Hannoversche Landeskirche im Kloster Wülfinghausen im Bereich Spiritualität. „Steinhilper fühlte sich dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verpflichtet. Ab 1995 öffnete der Radioseelsorger sich bis zu seinem Ruhestand 1998 auch dem Bildmedium (Fernsehen)“, erzählt Haigis.

„Steinhilper war zu seiner Zeit sehr bekannt und galt als besonders ‚einfühlsamer Pfarrer‘“ betont Pfarrerin Kathinka Kaden, die ebenfalls seine Mitarbeiterin beim SDR war. Kaden, heute Pfarrerin im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, führt aus: „Er hat viele Menschen betreut, die depressiv waren. Jeder konnte sich ihm und seiner feinsinnigen, aktiv zuhörenden Art schnell öffnen. Für ihn galt, großzügig mit Zeit und Zuwendung sein. Man kann nicht gut genug gegenüber Hilfesuchenden sein. Er hat vielen geholfen.“

Rolf Steinhilper wurde am 7. Juli 1933 in Bretten geboren. Er war Seminarist in Maulbronn und Blaubeuren und machte 1953 Abitur. Es folgte ein Dienstjahr bei der Firma Neff in Bretten und beim Ev. Jungmännerwerk Stuttgart. 1954 bis 1959 studierte er in Tübingen Theologie und wurde 1959 Lehrvikar in Blaufelden und Birkenfeld. 1961 war er bei der Ev. Flüchtlingsseelsorge in Berlin, dann bei der Lagerseelsorge in Weinsberg. Ab 1962 trat er seinen Dienst als Hilfsberichterstatter auf dem Oberkirchenrat in Stuttgart an. 1963 folgte die 2. Theol. Dienstprüfung. Von 1963 bis 1967 war er Pfarrer in Creglingen-Freudenbach, von 1967 bis 1973 an der Thomaskirche in Kirchheim. Von 1973 bis 1982 arbeitete er als Kurseelsorger in Bad Mergentheim, 1982 bis 1989 als Studienleiter am Pfarrseminar in Stuttgart-Birkach. Ab 1989 war er Landespfarrer für Rundfunk beim SDR und ab 1995 bis zum Ruhestand 1998 Landespfarrer für Rundfunk und Fernsehen. 1987 wurde er in Erlangen promoviert – der Titel seiner Dissertation: „Der depressive Mensch in der kirchlichen Seelsorge“.



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