| Digitalisierung

Next Level Social Media – Förderung vergeben

„Wir wollen bei den Menschen sein“

Pfarrerin Eva Ulmer, Weil der StadtBild: Kirchengemeinde Weil der Stadt

Ein Verbund aus drei Kirchengemeinden hat den Zuschlag für eine zweijährige intensive Förderung („Next Level Social Media“) ihrer Social-Media-Gemeindearbeit erhalten. Pfarrerin Eva Ulmer aus Weil der Stadt erklärt im Interview, was die Gemeinden mit der Intensivierung damit erreichen möchten.

Für den Antrag auf die Förderung hatten sich drei benachbarte Gemeinden zusammengeschlossen, die schon jetzt an anderer Stelle guten Kontakt haben: die Würmtalgemeinde Merklingen-Münklingen-Hausen sowie die Kirchengemeinden Weil der Stadt und Schafhausen, die im kommenden Jahr zu einer Gemeinde fusionieren werden. In der Begründung der Auswahl-Jury heißt es, neben den bereits existierenden Kanälen auf YouTube, Facebook und Instagram sei die in der Bewerbung ausgedrückte Motivation entscheidend gewesen: Menschen online zu erreichen und eine Verbindung zu den Gemeinden vor Ort zu schaffen, greife einen Kerngedanken des Projektes in überzeugender Weise auf: die gezielte Gestaltung des Zusammenspiels von digital und analog.

Interview mit Pfarrerin Eva Ulmer aus Weil der Stadt

Warum haben sich die Gemeinden beworben?

Eva Ulmer: Weil wir im Bereich Social Media „besser“ werden wollen, um die beste Botschaft der Welt so zu verkündigen, dass wir Menschen aller Altersgruppen erreichen. Die Digitalisierung und Social Media sind wichtige Bestandteile des Alltagslebens vieler Menschen, wir als Kirche wollen auch dort präsent und bei den Menschen sein. Da wir als Kirchengemeinden in Zukunft immer mehr zusammenarbeiten werden, erschien uns die Zusammenarbeit mit der Würmtalgemeinde reizvoll.

Wie möchten Sie Ihre Aktivitäten mit der zusätzlichen Unterstützung weiterentwickeln?

Eva Ulmer: Wir möchten die Präsenz auf den üblichen Social-Media-Kanälen entwickeln und professionellen Content erstellen, der am Puls der Zeit ist. Außerdem soll Kirche nicht als Institution dargestellt werden, als die sie oft wahrgenommen wird, sondern als Ort, an dem sich Menschen begegnen, die offen sind für Fragen nach Gott und der Welt. Kirche ist schließlich besser als ihr Ruf, vor allem besser als ihr Ruf in den Medien.

Wie sieht für Sie die theologische und geistliche Rückbindung und Begründung gemeindlicher Social-Media-Arbeit aus?

Eva Ulmer: Es gehört quasi zur Trademark von Kirche, die jeweils aktuelle Form von Verkündigung zu nutzen. Paulus schrieb Rundbriefe an die ersten christlichen Gemeinden, in der Reformation wurde der Buchdruck als neues Medium genutzt, und jetzt sind wir digital unterwegs.

Wie ist aktuell Ihr Social-Media-Team aufgestellt?

Eva Ulmer: In Weil der Stadt und Schafhausen gibt es noch kein gesondertes Social-Media-Team. Die Homepage wird hauptsächlich von der Gemeindesekretärin und der Pfarrerin gepflegt, unterstützt vom Medienbeauftragten des Kirchenbezirks Leonberg. Die Videoübertragung der Gottesdienste wird von der Mesnerin sowie einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin betreut. Für das Social-Media-Projekt konnten Ehrenamtliche aus allen Gemeinden gewonnen werden, die mitdenken und dieses Projekt umsetzen.

Die Förderung

Die finanzielle Förderung durch die Landeskirche mit Mitteln aus dem Digitalinnovationsfond der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) umfasst 77.500 Euro. Darin enthalten sind zwei Minijobs für zwei Jahre, professionelle Unterstützung durch eine Medienagentur, technisches Equipment sowie Softwarelizenzen. Zudem bietet das Zentrum für Gemeindeentwicklung und missionale Kirche (GEM) der Landeskirche fachliche Begleitung an.

Das Projekt

Ziel der Förderung ist die optimale Verknüpfung der digitalen und analogen Gemeindearbeit. Innerhalb von zwei Jahren hat der Gemeindeverbund nun die Möglichkeit, durch finanzielle Unterstützung und kompetente Beratung ihre Social-Media Arbeit weiter auszubauen und zielgerechter zu konzeptionieren.  „Das Projekt gibt uns die Möglichkeit, Social-Media-Arbeit in landeskirchlichen Gemeinden nochmal ganz neu zu denken und sinnvoll weiterzuentwickeln“, sagt Dr. Nico Friederich, Verantwortlicher für Digitalen Wandel in der Landeskirche. „Ich bin sehr gespannt darauf zu sehen, wie das international erfolgreich angewandte Modell bei uns umgesetzt wird. Die hohe Förderung durch den Digitalinnovationsfonds der EKD unterstreicht die Relevanz des Vorhabens auch über die Grenzen unserer Landeskirche hinaus.“

Der Hintergrund der Idee

Menschen suchen im digitalen Raum nach Antworten auf für sie im Alltag relevante Fragen. Wie wird das Wetter morgen, wie ist das Restaurant an der Ecke bewertet und wann hat das Rathaus offen. Hier soll nun auch Kirche ihren Platz finden. Dave Adams, einer der weltweit ersten Online-Pastoren, hat ein solches speziell auf Kirche zugeschnittenes Konzept entwickelt und international erfolgreich erprobt. Mehr Hintergrundinformationen über das Projekt von Dave Adams finden Sie unter metachurchbook.com.


Hinweis für Kirchengemeinden

Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt@elk-wue.de nachzufragen, ob die Nutzungsrechte für den jeweiligen Zweck vorliegen. Gerne können Sie alle Bilder nutzen, die Sie im Pressebereich unserer Webseite finden.


Schon gewusst?

Grafik: elk-wue.de

Mehr News

  • Datum: 27.07.2024

    TV-Tipp: Visionär und Hoffnungsstifter

    Tobias Merckle ist Sprößling der gleichnamigen Pharma-Dynastie. Seine berufliche Laufbahn schien vorgezeichnet, er wählte jedoch einen anderen Weg: das soziale Engagement. Was motivierte ihn dazu? Darüber spricht er mit Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.

    Mehr erfahren
  • Datum: 26.07.2024

    Reisesegen: Mit Gottes Segen unterwegs

    Wer sich auf den Weg macht, möchte sich geborgen und behütet wissen. Hier eine kleine Auswahl an Reisesegen – zum Teilen, Zusprechen oder für die erste Seite Ihres Reisetagebuchs. Sie verreisen in nächster Zeit nicht? Jeder noch so kleine Weg lässt sich segnen…

    Mehr erfahren
  • Datum: 25.07.2024

    Besuch bei rumänischer Partnerkirche

    Seit 30 Jahren ist die Landeskirche mit dem Rumänisch-Orthodoxen Erzbistum von Vad, Feleac und Cluj verbunden. Landesbischof Gohl hat die Partnerkirche anlässlich des Jubiläums mit einer Delegation besucht und unter anderem Metropolit Andrei getroffen.

    Mehr erfahren
  • Datum: 23.07.2024

    Vereinfachte Gemeindegründungen für Landeskirchliche Gemeinschaften

    Eine Gesetzesnovelle ermöglicht es Landeskirchlichen Gemeinschaften, künftig leichter eigene Gemeinden zu gründen. Die Landessynode hat dem Kirchlichen Gesetz zu den Landeskirchlichen Gemeinschaften mit großer Mehrheit zugestimmt und tritt somit am 1. September 2024 in Kraft.

    Mehr erfahren
  • Datum: 23.07.2024

    Oberkirchenrätin Noller in Verfassungsgerichtshof gewählt

    Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller ist vom baden-württembergischen Landtag als Stellvertreterin in den Kreis der Richterinnen und Richter des baden-württembergischen Verfassungsgerichtshofs gewählt worden. Sie sieht ihr neues Amt als „Ehre und große Aufgabe“.

    Mehr erfahren
  • Datum: 22.07.2024

    „Das Neue mit Zuversicht gestalten“

    „Aus gutem Grund – auf gutem Grund“ – so das Motto des Jahresfestes des Gustav-Adolf-Werks. In Gottesdienst, Vorträgen und Workshops tauschten sich die Teilnehmenden über die Zukunft der Kirche und die internationale Verbundenheit evangelischer Christinnen und Christen aus.

    Mehr erfahren
  • Datum: 19.07.2024

    Gebet zum Schuljahresende

    Das Schuljahresende ist für viele eine Zeit der Vorfreude, für manche eine Zeit gemischter Gefühle im Rückblick und für einige eine Zeit des Aufbruchs. Landesbischof Gohl ermutigt mit diesem Gebet Schülerinnen und Schüler, Gott anzuvertrauen, was auf sie zukommt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.07.2024

    Landesbischof Gohl: Interview zum Klimaschutz

    „Angst ist immer ein schlechter Ratgeber – denn das macht dich eng“, sagt Landesbischof Gohl zum Thema Klimaschutz. „Wenn wir uns so verhalten würden, wie es der Schöpfung entspricht, würde es unserer Welt viel besser gehen“. Hier finden Sie das Interview als Text und Video.

    Mehr erfahren
  • Datum: 18.07.2024

    Fortbildung für Digitalisierungs-Coaches geht in die nächste Runde

    Im Herbst 2024 startet die nächste Weiterbildung zu Digitalisierungs-Coaches. Die Fortbildung hat schon viele Haupt- und Ehrenamtliche befähigt, die Digitalisierung vor Ort zu begleiten. Eine digitale Info-Veranstaltung gibt's am 18. September.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.07.2024

    Neues Erscheinungsbild für die Landeskirche

    Mehr Farbe, neues Logo, mehr Flexibilität, mehr Spielräume: Zum 1. Advent 2024 löst die Evangelische Landeskirche in Württemberg ihr rund 30 Jahre altes Corporate Design (CD) durch eine überarbeitete Version ab.

    Mehr erfahren
  • Datum: 16.07.2024

    Früherer Landesbischof July feiert 70. Geburtstag

    Dr. h. c. Frank Otfried July feiert am 17. Juli seinen 70. Geburtstag. Er war von 2005 bis 2022 Landesbischof der württembergischen Landeskirche. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt die Julys Verdienste „als Brückenbauer in Kirche, Diakonie und Gesellschaft“.

    Mehr erfahren
  • Datum: 13.07.2024

    TV-Tipp: Lissy Schneiders Erfahrungen als Pflegekind

    Die leiblichen Eltern suchtkrank, mit zwei Jahren im Kinderheim, mit drei bei einer Pflegemutter – mit bis zu sieben weiteren Kindern. Wie erlebte Lissy Schneider Kindheit und Jugend? Darüber spricht Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb mit dem einstigen Pflegekind.

    Mehr erfahren
Mehr laden