Landesbischof July wendet sich in seiner Weihnachtspredigt gegen Fremdenfeindlichkeit
Landesbischof July hat sich in seiner Weihnachtspredigt gegen Fremdenfeindlichkeit gewendet. „Gottes Wahrheit und Klarheit macht uns Mut, dem Hass und wohlfeilen Parolen zu widerstehen“, sagte er am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) in der Stuttgarter Stiftskirche. Die Menschen seien aufgerufen, „mitzuhelfen, mitzusorgen und mitzudenken“.
„Gottes Wahrheit und Klarheit macht uns Mut, dem Hass und wohlfeilen Parolen zu widerstehen“, sagte Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July in seiner Predigt am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) in der Stuttgarter Stiftskirche. Niemand müsse auf den Straßen demonstrieren, weil ihn angesichts der Flüchtlinge und Asylbewerber diffuse Ängste umtreiben. Vielmehr seien die Menschen aufgerufen, „mitzuhelfen, mitzusorgen und mitzudenken“. Denn Gott stelle an Weihnachten klare Verhältnisse her: „Fürchtet euch nicht! Denn euch ist heute der Heiland geboren.“
July erinnerte in diesem Zusammenhang an das Flüchtlingsschicksal der Heiligen Familie: „Auch Maria und Joseph sind nicht in ihrer Heimat, als Jesus geboren wird, und der Stall von Bethlehem ist ein Notquartier.“ Ihre Lebensumstände spiegelten sich in den Gesichtern derer, die heute auf der Flucht vor Tod und Elend, Armut und Verzweiflung sind. July dankte allen in Kirche und Gesellschaft, die sich für die Flüchtlinge einsetzen und mitwirken, „dass viele heutige Flucht- und Vertreibungsgeschichten in unserem Land ein gutes Ende finden.“
In seiner Predigt zeichnete Landesbischof July das Bild eines wahrhaftigen und sorgenden Gottes: „Gott hat sich nicht zurückgezogen. Er kommt zu seiner Zeit und in einem Menschenkind, damit wir Gotteskinder werden können.“ Weihnachten sei deshalb nicht nur eine Zeit voll Kerzenschein und Honigduft. Vielmehr stelle sich auch die Frage nach dem Sinn des Lebens, Handelns, Hoffens und Leidens. „Besinnlichkeit bedeutet, Gott nach dem Sinn zu fragen“, so July. In der Heiligen Nacht werde diese Sinnsuche in Sinnfindung, Furcht in Freude, Krieg in Frieden und Gottesferne in Anbetung verwandelt.
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