Wenn wir sprechen, haben wir die Wahl: Wollen wir mit unserer Sprache den Frieden fördern oder den Krieg in unsere Kommunikation hineinlassen? Darüber denkt Claudia Müller aus der Redaktion Kirche im Privatfunk des Ev. Medienhauses in ihrem geistlichen Impuls nach.
Es ist nicht immer leicht, sich angesichts von sinnloser Zerstörung, Gewalt und Leid eine friedvolle Sprache zu bewahren.Bild: Nikita Zhadan
Wir bringen den Krieg in unsere Sprache. Und zwar durch Verachtung. Ein aktuelles Beispiel: Putin. Nur „Putin“. Kaum je mit Vornamen. In der Berichterstattung und in privaten Gesprächen. Dabei hat auch „Putin“ einen Vornamen: Wladimir. Bedeutung, je nach Lesart, „groß in seiner Macht“ oder „Friedensherrscher“.
Wladimir Putin entehrt täglich seinen Vornamen. Trotzdem hat er einen. Darin, dass wir diesen Vornamen nicht nennen, schwingt Verachtung. Und Verachtung bringt den Krieg in unsere Sprache. Egal, ob im Gespräch über „Putin“, oder im Gespräch über den Nachbarn, den Lehrer, Mitschüler oder über Kollegen.
Ich würde sagen: Immer, wenn ich rede, habe ich die Wahl, ob ich mit meiner Sprache Frieden beginne. Zum Beispiel, indem ich selbst einem Menschen wie „Putin“ einen Vornamen zugestehe. Selbst wenn der Vorname, wie im Fall von Wladimir Putin, nichts von der Wirklichkeit widerspiegelt. „Groß in seiner Macht“ ist ja einer, der Menschen dient, statt sie zu beherrschen. Jesus hat das vorgemacht. Und „Friedensherrschaft“ schließt die Gräben, reicht die Hand. Im Neuen Testament steht etwas darüber, wie das geht.
Wladimir Putin – ich nehme mir vor, dass ich künftig trotz allem den ganzen Namen nenne. Gegen die Verachtung, für den Frieden. Und ich nehme mir vor: Erst recht bei einer Wutrede orientiere ich mich an Jesus: Selig sind die Friedensstifter. (Matthäus-Evangelium, Kapitel 5)
In seinem Grußwort zur dreitägigen Tagung „Antisemitismus heute“ vom 24. bis 26. September im Seminarhaus Schönblick in Schwäbisch Gmünd hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl Antisemitismus scharf verurteilt. Hier finden sie den vollständigen Text des Grußworts.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Weihbischof Thomas Maria Renz (Diözese Rottenburg-Stuttgart) haben im Gottesdienst aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Leonberger Seehauses gemeinsam gepredigt und dessen Arbeit mit jungen Straftätern gewürdigt.
Prof. Dr. Gerhard Hennig feiert am 25. September seinen 85. Geburtstag. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sagt über den früheren Oberkirchenrat, er habe vielen Pfarrerinnen und Pfarrern den Blick für den württembergischen Gottesdienst mit all seinen Chancen geöffnet.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landesbischöfin Dr. Heike Springhart (Baden) und der Journalist Michel Abdollahi haben bei einer Veranstaltung im Stuttgarter Hospitalhof über die gesellschaftliche Bedeutung von Religion und Religionsunterricht diskutiert.
Die landeskirchliche Sprachförderung für Kinder nach dem Denkendorfer Modell feiert 50jähriges Bestehen. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt die Bedeutung dieser Arbeit und Eva Fieweger (ptz) erklärt im Interview, wie das Denkendorfer Modell funktioniert.
Angesichts der schweren Konflikte in der Region Berg-Karabach hat Kirchenrätin Dr. Christine Keim ein Friedensgebet verfasst. Die christlichen Kirchen in Deutschland haben zudem gemeinsam eine Stellungnahme veröffentlicht, die Sie ebenfalls hier finden.
Karin Pöhler ist neue württembergische Landesfrauenpfarrerin. Sie möchte „das Engagement und die Kompetenzen von Frauen in unserer Kirche sichtbar machen und stärken und Räume für Frauen öffnen, in denen sie ihre eigene Spiritualität ausprobieren und finden können.“
„Beeindruckt von der Vielfalt der lutherischen Kirchen“ und das Erleben, „wie der Geist Gottes uns Kraft und Hoffnung gibt“ – diese und mehr Eindrücke der württembergischen Delegierten von der Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds (LWB) finden Sie hier.
In ihrem Wort zur Interkulturellen Woche 2023 (24. September bis 1. Oktober) setzen sich die württembergische Landeskirche und das Diakonische Werk Württemberg dafür ein, dass alle Menschen Räume haben, in denen sie ein Leben in Würde führen können.
Das EJW, der CVJM Baden und die Missionarischen Dienste der badischen Landeskirche laden am 23. September Gründerinnen und Gründer nach Stuttgart ein. Damit sind Menschen gemeint, die Ideen für kirchliche Start-Ups und neue Gemeindeformen entwickeln.
Digitale und analoge Gemeindearbeit optimal verknüpfen – das ist das Ziel eines neuen Social-Media-Konzeptes für Kirchengemeinden der Landeskirche. Für die zweijährige Förderung können sich Kirchengemeinden jetzt bewerben. Nico Friederich erklärt das Konzept
Vikarin Charlotte Horn ist in den Rat des Lutherischen Weltbundes gewählt worden. „Der Lutherische Weltbund setzt sich für eine gerechtere, friedliche und versöhnte Welt ein. Daher ist es eine große Ehre für mich, in den Rat des LWB gewählt worden zu sein“, so Horn.