Erdbeben: EMS und Diakonie bitten dringend um Spenden
EMS hilft über Partnerkirche vor Ort
Die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) und das Diakonische Werk Württemberg bitten weiter dringend um finanzielle Unterstützung der Hilfe in den Erdbebengebieten der Türkei und Syriens. Einen „Notfall im Notfall“ nennt ein Betroffener die verheerende Lage in Nordsyrien, wo insbesondere viele tausend Menschen betroffen sind, die dorthin vor dem Krieg in Syrien geflüchtet waren. Auch die Arbeit der lokalen Partner des Gustav-Adolf-Werkes (GAW) brauchen weiterhin finanzielle Unterstützung.
Hilfe über kirchliches Netzwerk der Evangelischen Mission in Solidarität
„Über das Netzwerk unserer Kirche, das nicht direkt von dem Erdbeben betroffen war, haben wir glücklicherweise die Möglichkeit, Hilfe und Unterstützung an die Opfer weiterzuleiten“, erklärt Erzbischof Dr. Hosam Naoum von der Bischöflichen Kirche in Jerusalem und dem Mittleren Osten in seinem Spendenaufruf, den er am Mittwoch veröffentlicht hatte. Die Nothilfe der Bischöflichen Kirche für die Erdbebenopfer wird in Kooperation mit der „Jordan Hashemite Charity Organization“ (JHCO) organisiert. Diese verfügt laut EMS über eine gut funktionierende Versorgungskette und ein Konvoi-System. So werde sichergestellt, dass alle Spenden unverzüglich an die Betroffenen in Nordsyrien weitergeleitet werden können. „Durch die Zusammenarbeit mit der Bischöflichen Kirche können wir gewährleisten, dass die Hilfe direkt und ohne Abzüge an ihren Bestimmungsort ankommt“, betont EMS-Generalsekretär Dr. Dieter Heidtmann. „Gemeinsam mit unseren Geschwistern der EMS-Gemeinschaft beten wir für die Betroffenen. Wir werden alles in unserer Kraft Stehende tun, um ihnen in ihrer Not beizustehen.”
Ein Betroffener aus Nordsyrien, einer Region, die zum Gebiet des EMS-Mitglieds der Bischöflichen Kirche in Jerusalem und dem Mittleren Osten gehört, berichtet: „Die Situation in Nordsyrien ist besonders schlimm. Dort wohnen größtenteils Flüchtlinge, die vor einem elfjährigen Bürgerkrieg geflohen sind. Es ist buchstäblich ein Notfall im Notfall.” Gerade dieser Krieg mache es so schwierig, dass die Hilfe diejenigen erreicht, die sie am dringendsten benötigen, betont die EMS.
Spendenkonto Evangelische Mission in Solidarität Spendenkonto: EMS, Evangelische Bank eG IBAN: DE85 5206 0410 0000 0001 24
Auch die Diakonie Württemberg ruft weiter zu Spenden auf. Angesichts des so großen Bedarfs an lebenswichtigen Gütern seien Geldspenden am hilfreichsten. Es brauche eine „große standardisierte Hilfe“, die beispielsweise Tausende gleicher Schlafsäcke und Decken beschaffe, betont das Diakonische Werk.
„Uns bewegt das Leid der Menschen in den Erdbebengebieten sehr und uns beeindrucken Mitgefühl und Hilfsbereitschaft der Menschen in unserem Land“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Das Angebot von Sachspenden sei gut gemeint und sie bedanke sich dafür, allerdings sei bei einer Katastrophe dieses Ausmaßes keine Hilfe so gut wie eine finanzielle Unterstützung. Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleider und Plastikplanen für Unterkünfte kauft die Diakonie Katastrophenhilfe in der Regel auf lokalen und regionalen Märkten ein. Damit sei sichergestellt, dass die Hilfsgüter den genauen Bedarf treffen und den Verhältnissen im Land und den Gewohnheiten der Menschen entsprechen. Zudem seien die Kosten geringer und die regionale Wirtschaft werde gestärkt. Auch entsprächen Sachspenden nicht unbedingt dem akuten Bedarf in einem Gebiet und erforderten eine zusätzliche Koordinierung mit Personaleinsatz. Nicht angeforderte Lastwagen blockierten die Zufahrtsstraßen.
„Wir freuen uns über jeden Euro für die Diakonie Katastrophenhilfe, um gezielte Hilfen für die Opfer des Erdbebens zu ermöglichen“, sagt Oberkirchenrätin Annette Noller. In Gedanken und Gebeten sei sie bei den betroffenen Menschen und bei denen, die Hilfe vor Ort leisten.
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