Bildungsverantwortliche der Kirchen widersprechen Forderung des Landesschülerbeirats
Die vier Kirchen in Baden-Württemberg sprechen sich gegen eine Kürzung des Religionsunterrichts aus. Damit wenden sie sich gegen eine Forderung des 15. Landesschülerbeirats. Dieser hatte in seinem neuen Grundsatzprogramm geäußert, dass dem Religionsunterricht „mehr Signifikanz eingeräumt würde als der politischen, moralischen und ethischen Bildung“ und dieser deshalb in seinem Stundenkontingent „zu kürzen“ sei. Für die Bildungsverantwortlichen der evangelischen und katholischen Kirche, Ute Augustyniak-Dürr, Carmen Rivuzumwami, Susanne Orth und Wolfgang Schmidt, wird damit ein Gegensatz konstruiert, den es nicht gibt.
Gerade die Bildungspläne für den Religionsunterricht sähen neben den Fragen nach Gott explizit auch die Beschäftigung mit moralischer und ethischer Bildung, Lebens- und Sinnfragen sowie den Themen Verantwortung, Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung vor. Diese Inhalte seien angesichts der Coronakrise, der Klimakrise und des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, von höchster Aktualität. Sie würden die Schülerinnen und Schüler auf das Leben vorbereiten und entsprechen damit einer weiteren Forderung des Landesschülerbeirats. Der Religionsunterricht, so die kirchlichen Bildungsverantwortlichen, biete die Chance zu reflektieren, was Menschen in ihrem Leben und darüber hinaus Sinn und Hoffnung gibt und mit welchen Ressourcen sie auch schwierige Zeiten bestehen können.
Der Religionsunterricht enthalte alle Leitperspektiven wie z.B. die Bildung für nachhaltige Entwicklung oder für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt, die fächerübergreifend behandelt werden sollen, und lasse sich inhaltlich daher gut vernetzen. Das gelte auch für die Stärkung der Demokratiefähigkeit. Notwendig sei, die Themen aus mehreren Perspektiven zu erfassen und daher über die einzelnen Fächer hinaus zu behandeln. „Ein Zusatzfach einzuführen, statt sie in dieser Breite zu erschließen, schwächt diese Bildungsthemen eher“, so die Verantwortlichen in ihrer Stellungnahme. „Allein durch die Vielfalt des Religionsunterrichts der verschiedenen Religionsgemeinschaften in ihrem Miteinander, wie auch in ihrer oft selbstverständlichen Kooperation mit dem Ethikunterricht, wird die Entwicklung der eigenen religiösen bzw. weltanschaulichen Identität der Schülerinnen und Schüler in Toleranz und Pluralitätsfähigkeit gefördert.“ Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt seien diese Fähigkeiten unerlässlich.
Der Landesschülerbeirat beklage, dass Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Sexualität und weiterer Gründe benachteiligt würden. Gerade hier sei die religiöse Bildung notwendig, um aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen, so die Bildungsverantwortlichen. „Bildung und Begegnung sind wesentliche Voraussetzungen für jede Verständigung. Beides leistet die Schule.“ Bildung bedeute, sich die Welt erschließen zu können und dürfe nicht auf Ausbildung, Pisa-Effizienz oder Alltagskompetenzerwerb reduziert werden. „Sie muss der Entfaltung des ganzen Menschen und seiner Persönlichkeitsentwicklung dienen. Für ein weites Bild vom Menschen und für seine unveräußerliche Würde steht auch und gerade der Religionsunterricht.“
Am 20. September feiern wir den Weltkindertag, der auf die Bedürfnisse und Rechte von Kindern aufmerksam macht. Gemeinschaft, Verantwortung, leistungsfreier Raum – Markus Grapke, Landespfarrer für Kindergottesdienst, erklärt, wie Kinder von kirchlichen Angeboten profitieren.
Stuttgart hat als erster Kirchenbezirk der Landeskirche eine Ritual-Agentur ins Leben gerufen. Dies ist eine zentrale Stelle, an die sich wenden kann, wer eine Taufe, Trauung oder kirchliche Bestattung sucht, aber keine Verbindung zu einer Kirchengemeinde hat.
Nach tagelangen Regenfällen ist besonders die Grenzregion zwischen Polen und Tschechien von starkem Hochwasser betroffen. Das Gustav-Adolf-Werk Württemberg (GAW) und die Diakonie Katastrophenhilfe haben bereits erste Hilfsmaßnahmen getroffen und bitten um Spenden.
Schülerinnen und Schüler, die die Theologie zu ihrem Beruf machen möchten, können sich am 16. und 17. November bei einer Infotagung im Evangelischen Stift Tübingen über das Theologiestudium und weitere Berufsmöglichkeiten mit Evangelischer Theologie informieren.
25 Jahre Ethikkomitee im Diakonie-Klinikum Stuttgart
Seit 1999 berät das Ethikkomitee des Diakonie-Klinikums, der Evangelischen Diakonissenanstalt und der DIAK Altenhilfe Mitarbeitende, Patientinnen und Patienten und Angehörige bei schwierigen Entscheidungen. Hier finden Sie das Grußwort zum Jubiläum von Landesbischof Gohl.
Am 10. September ist der württembergische Theologe Dr. Hartmut Metzger im Alter von 92 Jahren verstorben. Dr. Jochen Maurer, landeskirchlicher Pfarrer für das Gespräch zwischen Christen und Juden, würdigt hier Metzgers Verdienste um das christliche-jüdische Verhältnis.
Am 14. September fand der erste Roller-Gottesdienst in Stuttgart statt. Wie rollerfahrende Pfarrerin Vinh An Vu von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Hedelfingen-Rohracker-Frauenkopf auf die Idee kam und wie der Roller-Gottesdienst ablief erfahren Sie hier.
Anlässlich der 44. Ökumenischen Friedensdekade werden alltägliche Geschichten vom Frieden gesammelt. Dazu sind Online-Veröffentlichungen, eine Sammlung und musikalische Lesungen in Planung.
Der Verein für Württembergische Kirchengeschichte lädt am 11. Oktober zu einer Tagung anlässlich des 100. Jahrestages der Württembergischen Kirchenverfassung ein. Dabei geht es auch um Verfassungen anderer Landeskirchen.
Oberkirchenrat Dr. Fabian Peters ins Amt eingeführt
Der neue Leiter des Dezernats für Finanzmanagement und Informationstechnologie, Oberkirchenrat Dr. Fabian Peters, ist in einem Festgottesdienst am 16. September in seine neue Aufgabe im Oberkirchenrat eingeführt worden. Hier erfahren Sie mehr über Dr. Fabian Peters.
Mit einem Tag der offenen Tür hat die Evangelisches Medienhaus GmbH in Stuttgart ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert und Rückschau sowie Ausblick auf die kommenden Jahre gehalten. Das Medienhaus bietet eine Vielzahl von Medien und Dienstleistungen an.
Oberkirchenrat Dr. Jörg Schneider ins Amt eingeführt
Oberkirchenrat Dr. Jörg Schneider ist am 16. September in einem Festgottesdienst in seine neue Aufgabe als Leiter des Dezernats für Theologie, Gemeinde und weltweite Kirche im Oberkirchenrat eingeführt worden. Hier lesen Sie mehr über Dr. Jörg Schneider.