Aktionsplan „Inklusion leben“ geht nach fünf Jahren mit einem Gottesdienst zu Ende
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Diakonie
Aktionsplan „Inklusion leben“ geht zuende
240 Projekte - Gottesdienst zum Abschluss
Ende 2020 läuft der Aktionsplan „Inklusion leben“ aus, mit dem die Landeskirche fünf Jahre lang Inklusions-Projekte in Gemeinden und diakonischen Einrichtungen unterstützt hat. Rund 2,1 Millionen Euro hat die Landeskirche dafür bereitgestellt. Am vergangenen Freitag fand der Abschluss-Gottesdienst in Stuttgart statt.
In seiner Predigt betonte Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, der Inklusions-Gedanke stehe im Zentrum des Glaubens. Gott habe die Inklusion geradezu erfunden, indem er „alle Geschöpfe dieser Erde in wunderbarer Vielfalt geschaffen“ habe und dann im Weihnachtsgeschehen noch weiter gegangen sei: „Er, der Große, kommt auf uns Menschen zu, schließt sich uns an, kommt einfach in unsere Mitte! Er hat sich selbst bei uns integriert, will mit uns leben.“
Jesus Christus sei allen Menschen auf Augenhöhe begegnet: „Egal, wer sie waren: Er schenkte ihnen den vollen Anteil am Heil Gottes! Er hat Teilhabe ermöglicht an Gottes gerechter Welt.“ Daraus ergebe sich eine klare Verpflichtung für die Kirchen: „Wer diesem Jesus folgen will, setzt sich ein: dass auch die Menschen eine Chance haben, die auf den ersten Blick übersehen werden… Wir können dem Beispiel von Jesus folgen. Und Inklusion wagen. Gottes Liebe findet ihren Weg.“
July versprach, die Kirche werde auch weiterhin „eine engagierte Anwältin der Inklusion in unserer Gesellschaft sein. Weil uns Gott alle mit hineinnimmt, mit inkludiert in seinen Traum von einer bunten, friedlichen Gemeinschaft: die Gemeinschaft der Heiligen. Die wir alle sind!“
Über den Aktionsplan Inklusion
Der Aktionsplan verstand Inklusion sehr breit als gemeindliche und gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Behinderung, Ältere, Kinder und Jugendliche, langzeitarbeitslose und arme Menschen sowie Geflüchtete. Grundfrage der Projekte war stets: Welche ganz konkreten Gruppen vor Ort möchten wir besser erreichen, besser mit uns vernetzen, besser in unsere Gemeinde oder unsere diakonische Arbeit einbeziehen? Wie können wir Hemmschwellen abbauen, um Menschen am Rand der Gesellschaft besser zu integrieren? Dabei suchten die Projekte von Anfang an gezielt den direkten Kontakt zu den angesprochenen Gruppen, um herauszufinden, was sie genau brauchten.
Unterstützung für verschiedenste Projekte
Eine Förderung in Form von Zuschüssen oder fachlicher Beratung erhielten verschiedenartige Projekte, etwa technische Umrüstungen für barrierefreien Zugang zu Kirchen, Gemeindehäusern und Webseiten. Auch Hilfs- und Begegnungsprojekte wie etwa Mittagstische, Projekte für Geflüchtete, Quartier-Treffs oder Fahr- und Begleitdienste wurden unterstützt. Ein weiterer Schwerpunkt waren Bildungsprojekte wie inklusive Fachtagungen. Auf der Webseite des Aktionsplans gibt es viele konkrete Beispiele.
Bei allen Projekten steht im Vordergrund, unmittelbare zwischenmenschliche Begegnung zu erleichtern, denn genau die sei für jede Art von Inklusion zentral, erklärt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg: „Wir wissen, wie entscheidend die Begegnung für eine gelingende Inklusion ist. Nur wenn wir uns begegnen, können Vorurteile abgebaut und Haltungen verändert werden. Nur wenn wir etwas gemeinsam tun, bauen sich Ängste ab und wächst Vertrauen.“
Vernetzung mit Institutionen und Kommunen
In vielen Projekten spielte auch die Vernetzung von Gemeinden und diakonischen Einrichtungen miteinander und mit anderen Partnern sowie den bürgerlichen Gemeinden eine wichtige Rolle. Die Kirche wurde so nahbarer für die Menschen und für die Kommunen als verlässlicher Partner sichtbar. In diese Richtung soll auch das Folgeprojekt „Neue Aufbrüche – Diakonische Gemeinde- und Quartiersentwicklung inklusiv“ wirken.
Viele kleine Schritte
Wolfram Keppler, Projektleiter des Aktionsplans „Inklusion leben“ zieht Bilanz: „Wir haben in diesen fünf Jahren viel Aufbruch erlebt. Gemeinden und Institutionen haben viele Menschen zum ersten Mal oder gar ganz neu in Kontakt gebracht und viele bereichernde und nachhaltige Begegnungen ermöglicht. Diese Erfahrungen machen Mut. Es lohnt, sich auf den inklusiven Weg zu machen.“ Er betont: „Die Öffnung für ein inklusives Miteinander braucht viele kleine Schritte und einen langen Atem“. Und er ist sicher: „Viele Kirchengemeinden setzen jetzt bei allem, was sie planen, gleich die „Teilhabe-Brille“ auf und überlegen, wie sie Barrieren abbauen können.“
Keppler betont, „Inklusion leben“, die Öffnung zum Gemeinwesen und zu allen Menschen, sei kein Selbstläufer. Der Weg dorthin sei aber „Gemeinde-Entwicklung und Reform-Prozess der Kirche zugleich. Kirche ist in ihrer Gesamtheit nur inklusiv denk- und lebbar.“
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