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Minister würdigt Handysammler

Untersteller gratuliert zum Fünfjährigen - Konfi-Challenge zieht nochmal an

Stuttgart. Vergessene kleine Schätze dümpeln in Schubladen vor sich hin: Althandys, mit wertvollen Rohstoffen. Seit mehr als  fünf Jahren hebt die „Handy-Aktion“ solche Schätzchen - und erfährt dafür jetzt besondere Ehren. Konfirmanden können sich derweil einen DJ verdienen.

Umweltminister Franz Untersteller (links) gratuliert Pfarrer Ralf Häußler und den weiteren Aktiven der Handy-Aktion Baden-Württemberg zu mehr als 100.000 gesammelten Handys.Eberhard Fuhr/EJW

Hier Überfluss, dort Ausbeutung: In Deutschland liegen Abertausende Handys in irgendwelchen Schränken herum, während in Afrika Menschen unter schwersten und menschenunwürdigen Bedingungen immer wieder neue Rohstoffe fördern. Dagegen tritt seit gut fünf Jahren die Handy-Aktion Baden-Württemberg an – ein breites Bündnis von Organisationen aus Kirchen und Zivilgesellschaft, wie den beiden evangelischen Landeskirchen in Baden-Württemberg, dem Diakonischen Werk Württemberg, dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW) und der Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart.

„Anschauliches Beispiel für Umweltschutz“

Mehr als 106.000 Handy-Schätze konnten so schon „gehoben“ werden - guter Grund für ein Stelldichein mit Landesumweltminister Franz Untersteller (Grüne) . Dieser lobte: „Die Handy-Aktion ist eines der anschaulichsten Beispiele für nachhaltigen Umgang mit wertvollen Ressourcen und damit für Umweltschutz. Was wir aus den alten Handys rausholen – Gold, Silber, Kupfer – können wir in neuen Handys als Sekundärrohstoffe wiederverwenden. Sie sind günstiger und müssen nicht unter oft sehr schwierigen Bedingungen aus dem Boden gewonnen werden. Recycling ist ökonomisch, ökologisch und sozial ein Gewinn.“ Zugleich gratulierte er Pfarrer Ralf Häußler, Sprecher der Handy-Aktion, zu dem Ergebnis.

Heiße Phase der „Konfi-Schubladen-Challenge“ startet

Unterdessen geht die „Konfi-Schubladen-Challenge“ nach den Ferien in die heiße Phase. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der beiden Landeskirchen werden dabei herausgefordert, selbstständig in ihren Gemeinden Handy-Sammlungen zu organisieren und im Zeitraum August bis November 2020 gemeinsam mindestens 38.000 gebrauchte Mobiltelefone zu sammeln. Noch ist einiges zu tun.

Vergessen und vergraben: So manches alte Handy dümpelt in Schubladen vor sich hin - und mit ihm wertvolle Rohstoffe.Wenke Böhm/elk-wue.de

Wohnzimmerdisco mit DJ Faith

Ziel der Aktion, zu der der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July und sein badischer Amtskollege Professort Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh gemeinsam aufgerufen hatten, ist unter anderem, dass die Konfis sich als Gruppe für ein gemeinnütziges Projekt einsetzen. Pfarrerinnen und Pfarrer können die Aktion unterstützen. Wenn das Ziel, gemeinsam 38.000 Alt-Handys zu sammeln - also ein bis zwei Geräte pro Konfirmand  - erreicht wird, wird für alle Teilnehmenden eine Wohnzimmerdisco mit DJ Faith per Livestream organisiert.

960 Kilo Kupfer, 16 Kilo Silber und 2,7 Kilo Gold

So können die jungen Menschen ihren Teil zum Klimaschutz und zum Sparen von Ressourcen beitragen. Die Handy-Aktion konnte mit ihren Sammlungen inzwischen rund 960 Kilogramm Kupfer, 16 Kilogramm Silber und 2,7 Kilogramm Gold in den Recycling-Kreislauf zurückführen und gleichzeitg auf die globalen Zusmamenhänge aufmerksam machen. Bis Ende 2019 wurden rund 240 Bildungsveranstaltungen durchgeführt und dabei mehr als 6.500 Personen erreicht.

Vorbild für weitere Bundesländer

Mit dem Erlös der Handysammlungen werden drei Gesundheits-, Umwelt- und Bildungsprojekte in der Demokratischen Republik Kongo, in Uganda und in Äthiopien unterstützt. Ausgehend von Baden-Württemberg gibt es mittlerweile auch in Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland ähnliche Aktionen, die in einem Netzwerk eng zusammenarbeiten.

Im Trägerkreis der Handy-Aktion haben sich verschiedene Organisationen aus Baden-Württemberg zusammengeschlossen, die gemeinsam aktiv sind. Sie kommen aus der Jugendarbeit, aus Kirche und Zivilgesellschaft, Aktionsgruppen, Fachdiensten und Eine-Welt-Organisationen. Dabei sind die Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg, die Diakonie Württemberg mit Brot für die Welt, das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm), das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW), die Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart e.V., der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) und das Entwicklungspädagogische Informationszentrum Reutlingen (EpiZ).

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