Der frühere Stuttgarter Prälat Martin Klumpp wird 80 Jahre alt
Der frühere Stuttgarter Prälat Martin Klumpp wird am Montag, 5. Oktober, 80 Jahre alt. Er gilt als einfühlsamer Seelsorger und leidenschaftlicher Theologe mit Ecken und Kanten. Die Beschäftigung mit biblischen Texten habe ihn immer wieder über die Grenzen der Kirche hinausgeführt, betont er. So wurde er auch im sozialdiakonischen Sinne gesellschaftlich aktiv.
Klumpp ist zum Beispiel der Initiator des Stuttgarter Hospizes sowie des einzigen stationären Kinder- und Jugendhospizes in Baden-Württemberg. Zudem hat er die Vesperkirche unterstützt und die Renovierung der Stiftskirche vorangetrieben. 2015 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
July: „Klumpp hat eindrucksvolle Zeichen gesetzt.“
„Martin Klumpp hat eine große doppelte Begabung“, sagt Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July. Zum einen sei er ein empathischer Seelsorger, der Menschen in extremen Krisensituationen begleiten und beraten kann, Seminare für trauernde Menschen hält, sich für Hospiz und palliative Begleitung einsetzt. Zum anderen könne er robust und durchsetzungsstark für Projekte auftreten, die aus seiner Sicht notwendig seien. „Ich bewundere seine große Musikalität, sein Interesse an Kunst und öffentlichem Gespräch. Er hat in seiner Amtszeit eindrucksvolle Zeichen und Signale gesetzt.“
Seine Kindheit riecht nach groben Strohmatratzen
Pfarrer will der gebürtige Tübinger schon seit seiner Kindheit werden. „Die Erinnerungen meines Lebens beginnen im Keller und riechen nach groben Strohmatratzen, auf denen wir während der Fliegerangriffe lagen“, sagt Klumpp. Dort erzählen Menschen Geschichten, auch biblische Geschichten, zum Beispiel der Theologe Professor Karl Heim. Zudem gefallen ihm die Gottesdienste und das Singen in der Stiftskirche: „Da geht mein Herz auf. Das ist bis heute so.“
Martin Klumpp besucht die Theologischen Seminare in Schöntal und Bad Urach, studiert evangelische Theologie in Tübingen und Zürich und absolviert eine Zusatzausbildung in Ehe-, Familien- und Lebensberatung.
Einsatz für ein umstrittenes Jugendzentrum
Nach seiner Vikarszeit übernimmt er 1970 seine erste Pfarrstelle an der Sindelfinger Johanneskirche. Dort kämpft er unter anderem für die Durchsetzung eines kommunalen und selbstverwalteten Jugendhauses. Ein umstrittenes Projekt zu jener Zeit, aber für Klumpp eine Form der Gesellschaftsdiakonie. Bis zu seinem Weggang aus Sindelfingen bleibt er Vorsitzender des Trägervereins.
Ausbau des Hospitalhofs zu einem liberalen Bildungszentrum
Neun Jahre später wechselt Klumpp in die Stuttgarter Hospitalkirchengemeinde, wo er das Evangelische Bildungszentrum Hospitalhof aufbaut. Er macht es zu einem liberalen Forum für theologische, psychologische und gesellschaftliche Fragen. Ihm ist wichtig, dass sich die Region Stuttgart nicht nur wirtschaftlich entwickelt. Er will, dass auch soziale, kulturelle, ökologische und geistliche Aspekte einbezogen werden. Nicht jedem gefällt das. Aber dort liegen auch die Anfänge der Stuttgarter Hospizarbeit, die heute hoch anerkannt ist. Klumpp fragt: „Wie bildet sich der Lebenswille eines Menschen neu, wenn er schwarzsieht und in sich keine Kraft mehr findet? Gibt es so etwas wie Auferstehung mitten im Leben?“ Daraus wird für ihn der Impuls, Trauergruppen zu gründen. Klumpp wird zum Mitinitiator der Hospizarbeit in Deutschland.
Klumpp nimmt Randgruppen in den Blick
1986 wird Klumpp Pfarrer an der Stuttgarter Gedächtniskirche, Dekan der Gesamtkirchengemeinde sowie Vorsitzender des Evangelischen Stadtverbands. Er nimmt gesellschaftliche Randgruppen in den Blick und unterstützt die Einrichtung von Sonderpfarrämtern für Diakonie, Asyl, Bildung und Medien.
1998 beruft ihn der Landeskirchenausschuss zum Prälaten von Stuttgart. Klumpp fördert den Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft und mit anderen Religionen. Er weiß: „Je gewisser wir im Glauben sind, desto toleranter können wir gegenüber Andersgläubigen sein. Gewissheit im Glauben schützt vor engstirnigem Fundamentalismus und vor falscher Anpassung.“ Ebenso tritt er als einer der ersten für Strukturveränderungen innerhalb der Landeskirche ein. Für ihn war schon 1986 klar, „dass wir weniger Geld haben werden und Strukturen ändern müssen, wenn unser evangelisches Profil in einer säkularisierten Zeit deutlich werden soll.“
„Gewissheit im Glauben schützt vor engstirnigem Fundamentalismus und vor falscher Anpassung.“
Luststand statt Unruhestand
Noch im Ruhestand, der für ihn 2005 beginnt, ist Klumpp hochaktiv. Er setzt sich jahrelang für die evangelischen Seminare in Blaubeuren und Maulbronn ein, macht sich für eine Verbesserung der Erzieherinnenausbildung stark und spricht auf Demonstrationen. Er führt den Vorsitz des Fördervereins „Freunde der Stiftsmusik“ an der Stuttgarter Stiftskirche sowie den Vorsitz des Fördervereins für das Hospiz Stuttgart. Zudem leitet er mehrere Trauergruppen.
„Zum Glück meines Lebens gehört, dass die Ideale meines Glaubens, meines Lebens und meines Berufes ganz nahe beieinander liegen“, betont er. „Wenn jemand meint, ich sei im Unruhe- statt im Ruhestand, dann sage ich: ,Nein, ich bin im Luststand. Ich mache gerne, was ich mache.‘“ Und dann fügt er hinzu: „Ich singe die apokalyptischen Lieder von der baldigen Bedeutungslosigkeit der Kirchen nicht mit, weil ich aus jahrzehntelanger seelsorgerlicher Arbeit weiß, wie wichtig die Botschaft der Kirche für das Leben der Menschen ist.“
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