Andacht von Prälatin Gabriele Wulz zum zweiten Advent
Was ist Ihr liebstes Adventslied? Und warum? Diese Fragen haben wir den vier Prälaten der württembergischen Landeskirche gestellt. Für Gabriele Wulz aus Ulm spendet das Lied „O Heiland, reiß die Himmel auf“ Hoffnung und Trost nicht nur in der Adventszeit.
Gott soll kommen! „Ach, dass du doch den Himmel zerrissest und führest herab…“ – so beginnt das 64. Kapitel des Jesaja-Buches. Das alte Adventslied nimmt die Bitte, die Klage des Propheten auf: „O Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel lauf, reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für.“
Was für ein drängender, was für ein fordernder Ton. Allein in der ersten Strophe dreimal „reißen“ und einmal „laufen“. Keine Frage: Der Heiland soll sich wirklich beeilen! Er soll jetzt sofort kommen. Er soll überwinden, was ihn zurückhält. Fortreißen soll er Schloss und Riegel an der Tür, die ihn am Kommen hindern.
„O Heiland, reiß die Himmel auf.“ – Dieses Adventslied aus dem 17. Jahrhundert ist von Weh und Ach, von tiefem Seufzen und inniger Bitte geprägt. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass der Dichter, Friedrich Spee von Langfeld, große Not gesehen hat. 1622, im Entstehungsjahr des Lieds, geht der dreißigjährige Krieg in sein viertes Jahr. Die Menschen in dieser Zeit empfanden die Erde als einen Ort der Bedrängnis, ein Jammertal.
Verbindung von Himmel und Erde
Sie wussten, dass die Menschen die Verbindung von Himmel und Erde brauchen. Deshalb bitten sie in dem Lied: „O Gott, ein‘ Tau vom Himmel gieß. Im Tau herab, o Heiland, fließ.“ In der Bewegung von oben nach unten liegt das Heil: Es soll tauen und regnen, denn erst dann kann es auf der Erde wieder Leben geben: „O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd, dass Berg und Tal grün alles wird.“
Das neue Leben schlummert schon in der Erde. Wie der Same, der aufgeht, wie die Blumenzwiebel, die treibt, wenn ihre Zeit gekommen ist, so ist das Gute nicht fern. Der Trost ist schon da. Wenn aber der Himmel verschlossen ist, wenn es nicht regnet, wenn kein Tau vom Himmel kommt, dann kommt auch nicht zum Vorschein, was in der Erde steckt. Dann bleibt es finster. Dann bleibt die Welt ohne Trost. Dann ist die Not grenzenlos.
Kein billiger Trost, keine Trostlosigkeit
Über den Dichter dieses Liedes, Friedrich von Spee, hat Heinrich Böll einmal gesagt: „Nie bot Spee billigen Trost, nie auch versank er in Trostlosigkeit, untröstlich aber war er allezeit.“ Diese Haltung passt zum Advent: Sich nicht trösten lassen und trotzdem auf Trost warten, nicht aufgeben, sondern dranbleiben. Und genau deshalb ist das Lied mein liebstes Lied im Advent: Deutlich in seinen Wünschen, anspruchsvoll in seinen Forderungen an Gott.
Und zugleich voller Hoffnung darauf, dass Himmel und Erde wieder in Berührung kommen, dass aufgeht, was an Gutem und Gerechtem in uns verborgen ist, und dass das Licht am Ende stärker ist als die Finsternis.
Die württembergische Landeskirche unterstützen die Aktion „Stadtradeln“ mit dem Landesarbeitskreis „Kirche und Sport“ und mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie dem Württembergischen Landessportbund. Unter dem Motto Achtsamkeit werden ein Andachtsentwurf und kostenfreie Aufkleber „Bleib behütet auf all deinen Wegen“ angeboten.
Unter dem Motto #gemeindebegeistert stellen Menschen auf dem Innovationstag Projekte vor, die auf neue Weise Kirche der Zukunft gestalten: Von „4 Pfarrer auf 1 Streich“ bis „Schwätzbänkle“. Wir haben gefragt, was die Ideen besonders macht und welche Vision dahintersteckt.
Was macht an dem Beruf der Mesnerin besonders Spaß? Welche Herausforderungen bringt er mit sich, und warum fühlt er sich manchmal wie Urlaub an? Rundfunkpfarrerin Barbara Wurz hat bei SWR1 Begegnungen Gabi Sauer, die Mesnerin der evangelischen Veitskirche in Nehren, zu Gast.
„Wir gratulieren Martin Rößler und wünschen ihm Gottes Segen. Einen passenderen Sonntag als diesen gibt es für Martin Rößler nicht: Sonntag Kantate, der das geistliche Singen in den Mittelpunkt stellt.“ Landesbischof Gohl gratuliert Prof. Dr. Martin Rößler zum 90. Geburtstag.
„Singen ist Lebenshilfe. Das Gesangbuch ist mehr als eine Sammlung von Liedern für wechselnde Jahreszeiten und sonstige Anlässe. Das Gesangbuch ist ein Lebensbuch.“ Das sagt Landesbischof Gohl in seiner Predigt aus Anlass des 500-jährigen Jubiläums des evangelischen Gesangbuchs.
„Wo wir der Hoffnung Stimme geben, wächst die Zuversicht“
„Hoffnung in einer hoffnungslosen Welt?!“ war das Motto des Herzschlaggottesdienstes in Nellmersbach, in dem Landesbischof Gohl am 21. April gepredigt hat. Hier finden Sie die Predigt zu einem Vers aus Psalm 18: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“.
Frische Ideen fürs Gemeindeleben: Unter dem Motto „#gemeindebegeistert – Kirche lebt, wo dein Herz schlägt“ veranstaltet die Landeskirche am 4. Mai einen großen Innovationstag. In Projektpräsentationen und Workshops gibt’s Austausch und Tipps. Jetzt anmelden
Was ist Künstliche Intelligenz und was ist damit anzufangen? Eignet sich KI auch für die Gemeindearbeit und wo konkret kann sie dort zielgerichtet angewendet werden? Mit diesen Fragen befasst sich am 16. Mai ein Online-Seminar des Evangelischen Medienhauses.
Frontalunterricht gibt es kaum noch im Konfi-Unterricht, sagt Prof. Dr. Wolfgang Ilg von der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg im Interview. Die Konfi-Arbeit sei nach wie vor das Angebot mit der größten Reichweite in der Evangelischen Kirche.
Vom Kindergottesdienst zu einer Kirche für die ganze Familie: Lebendiger und spannender Gottesdienst mit neuen Herausforderungen. Wir haben Sabine Foth gefragt, wie sich die Kirche mit Kindern zu einer Familienkirche gewandelt hat und was ihr an der Arbeit besonders gefällt.
Tamara Röske hat viele Talente: Schauspielern, Modeln und Leichtathletik – trotz Handicap. Die 28-Jährige hat das Down-Syndrom. Wie bringt sie alles unter einen Hut? Darüber spricht sie zusammen mit ihrer Mutter Antje mit „Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.
Mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche Mariaberg bei Gammertingen hat am 13. April die ökumenische Woche für das Leben begonnen. Sie stellt unter dem Motto die Lebenswirklichkeiten Jugendlicher und junger Erwachsener mit Behinderungen in den Mittelpunkt.