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Früherer Stuttgarter Prälat Gerhard Röckle verstorben

„Ein feinsinniger Begleiter unserer Landeskirche“

Der Stuttgarter Prälat i.R. und Träger des Bundesverdienstkreuzes, Gerhard Röckle, ist am vergangenen Montag nach kurzer Krankheit verstorben. Er wurde 89 Jahre alt.

Prälat i.R. Gerhard Röckle.Bild: Ev. Medienhaus Stuttgart

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt Gerhard Röckle so: „Wir verlieren einen guten Freund, wachen Theologen und feinsinnigen Begleiter unserer Landeskirche.“

Gerhard Röckle wurde 1933 in Leonberg geboren und wuchs in einer Missionarsfamilie auf. Er studierte Theologie in Tübingen und war Seminarist am Tübinger Stift sowie in Bonn. Er machte sein Vikariat in Klosterreichenbach im Schwarzwald und in der Stuttgarter Leonhardskirche. Anschließend war er acht Jahre Gemeindepfarrer der Stuttgarter Johanneskirche am Feuersee.

Von 1971 bis 1981 leitete er das Amt für Missionarische Dienste der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und wurde auch Generalsekretär der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste.

Von 1981 bis 1988 war er Direktor der Theologischen Hauptabteilung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Gentechnologie der EKD setzte er sich kritisch mit Genversuchen an menschlichen Zellen auseinander.

Von 1988 bis zu seinem Ruhestand 1998 war Gerhard Röckle Prälat. Er wurde 1989 theologischer Stellvertreter des Landesbischofs Theo Sorg und war 45. Stiftskirchenprediger seit der Reformation. Es sei das „schönste“ Amt der Kirche, sagte der Pfarrer über sein Prälatenamt. Er konnte sich darin vor allem der Seelsorge für Pfarrerinnen und Pfarrer und dem Predigen widmen. Außerdem liebte Röckle die Musik. Er spielte selbst Orgel, Klavier und Geige.

Als besonders „erfüllend“ bezeichnete er seine Zeit als Mitglied im Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) von 1990 bis 1997. Auf Reisen ins Ausland, darunter Länder in Afrika und Asien, knüpfte er Kontakte zu Gläubigen weltweit. Als Vorsitzender der Programmkommission bereitete er 1997 die Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds in Hongkong maßgeblich mit vor.

Noch im Ruhestand war er von 1999 bis 2012 Vorsitzender des Stiftungsrats der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart. Unter seinem Vorsitz wurden das Pflegezentrum Bethanien erweitert und das Diakonissenkrankenhaus mit der orthopädischen Klinik Paulinenhilfe zum heutigen Diakonie-Klinikum Stuttgart fusioniert.

2014 wurde Röckle mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Gerhard Röckle und seine Ehefrau Susanne haben vier Kinder und neun Enkelkinder.

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