| Landeskirche

Warnung vor Shincheonji

Neureligion wirbt verstärkt in Baden-Württemberg

Die evangelischen und römisch-katholischen Weltanschauungsbeauftragten erreichen derzeit bundesweit, aber auch besonders in Württemberg, viele Beratungsanfragen zu der südkoreanischen Neureligion Shincheonji. Die Evangelische Landeskirche warnt davor, sich auf deren Angebote einzulassen. Worum geht es?

Shincheonji nutzt auch digitale Medien intensiv. Die Weltanschauungsstelle der Evangelischen Landeskirche warnt davor, sich von der Bewegung anwerben zu lassen.congerdesign/Pixabay

Vorsicht bei Angeboten der neureligiösen Bewegung „Shincheonji“: Über soziale Netzwerke und digitale Medienplattformen werden derzeit hauptsächlich junge Menschen zu Bibelkursen eingeladen. Aus den Angeboten geht nicht hervor, dass sie von Shincheonji veranstaltet werden und es um deren Lehren geht.

Auch Hauptamtliche in Kirchen, Freikirchen oder christlichen Sondergemeinschaften im Fokus

Neuerdings spricht Shincheonji gezielt hauptamtlich Mitarbeitende in Kirchen, Freikirchen oder christlichen Sondergemeinschaften an, um sie zu einem „Pastoren- und Leiterschaftsseminar“, zu einem „Webinar für Pastor*innen und Gemeindeleitende“ oder zu einem „Offenbarungsseminar“ einzuladen.

Shincheonji präsentiert sich als „rasant wachsende Gemeinde“ im Gegensatz zu den vom Mitgliederschwund betroffenen Kirchen. Immer wieder sucht Shincheonji auch den Kontakt zu kirchlichen Institutionen wie etwa Kindergärten, vorgeblich um in „ökumenischer Verbundenheit“ zusammenzuarbeiten.

Shincheonji tritt oft getarnt auf

Seit Anfang dieses Jahres hat Shincheonji die Strategie verändert. Neben den weiterhin existierenden Fassadenorganisationen und Tarnnamen wie „Zoomflixchurch“, „Life and Hope“ oder „Bibelscout24“ agieren sie nun auch sichtbar als Shincheonji-Kirche mit Internetauftritt und Social-Media-Accounts.

    Empfehlungen zum Umgang mit der Neureligion

    • Die Gefahr der Instrumentalisierung durch Shincheonji ist hoch. Die Kontaktaufnahme und die angebotenen gemeinsamen Aktionen dienen dazu, im Gewand einer ökumenischen Veranstaltung die eigene, problematische Lehre zu verbreiten. Bitte nehmen Sie daher nicht an Shincheonji-Veranstaltungen oder deren Angebot eines angeblichen „Dialogs“ teil.
    • Die Weltanschauungsbeauftragten der Kirchen raten dazu, Einladungen zu Seminaren freundlich, aber bestimmt abzulehnen.
    • Die Anrufer verhalten sich teilweise sehr hartnäckig. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und wenden Sie sich bei Unterstützungsbedarf an die Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Landeskirche.

    Über Shincheonji

    • Shincheonji (auch Shinchonji, übersetzt: „Neuer Himmel und neue Erde“) ist eine von Man-Hee Lee 1984 gegründete Neureligion aus Korea.
    • Lee gilt bei seinen Anhängerinnen und Anhängern als „der neue versprochene Pastor der Endzeit“, der die Gläubigen sammelt, und wird als „körperlich unsterblich“ bezeichnet.
    • Die theologischen Hauptproblematiken bestehen in einer exklusivistisch-fundamentalistischen Ausrichtung der Lehre, starker Endzeitbezogenheit, Neuoffenbarungsinhalten (also der Behauptung, ) und ausgeprägtem Dualismus, der Welt und Gesellschaft in Gut und Böse, schwarz und weiß aufteilt und mit starken Feindbildern agiert..
    • Themen der Beratung durch die kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten sind vor allem fanatische Anhängerschaft, Missionierung mit Mitteln der Tarnung und Täuschung durch Fake-Namen und Fassadenorganisationen, Versuche der Unterwanderung von Gemeinden und hohe psychische und ökonomische Belastung der Mitglieder und deren sozialem Umfeld.
    • Beratungen und weitere Informationen:  Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen, Tel. 0711 229 363 237, weltanschauungen@elk-wue.de


    Schon gewusst?

    elk-wue.de

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