„AfD ist für Christinnen und Christen nicht wählbar“
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Landesbischof
„AfD ist für Christinnen und Christen nicht wählbar“
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl über Deportationsideen rechtsextremer Gruppen
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl bezieht klar Stellung gegen Rechtsextremismus. Wer die Menschenwürde derart mit den Füßen trete, wie es die AfD tue, sei für Christinnen und Christen nicht wählbar, so Gohl in einem Artikel. Er ruft zugleich alle Christinnen und Christen auf, sich „dem Ungeist mutig entgegenzustellen“, der sich in den rechtsextremen Deportationsideen ausdrückt, wie sie die Recherche des gemeinwohlorientierten Medienhauses Correctiv kürzlich offengelegt hat.
Landesbischof Ernst-.Wilhelm Gohl.Bild: Gottfried Stoppel
Gohl schreibt im Wortlaut seines Beitrages:
„Auch in diesen Tagen gilt es wachsam zu sein, wo sich politische Ideologien und das Evangelium von Jesus Christus diametral widersprechen: Im Januar 2024 wurde ein Treffen von AfD-Politikern mit Rechtsextremisten in Potsdam bekannt. Sie berieten unter anderem, wie Millionen ‚nicht assimilierter Staatsbürger‘ mit Migrationshintergrund dazu gebracht werden können, das Land zu verlassen. Es wurde über einen Musterstaat in Nordafrika nachgedacht, in den die Menschen abgeschoben werden könnten oder darüber, sie so lange zu schikanieren, bis sie freiwillig gehen. Diesem Ungeist müssen sich Christinnen und Christen mutig entgegenstellen. Ich wünsche mir, dass wir solche Berichte ernst nehmen und uns nicht durch die üblichen Beschwichtigungsformeln den Blick vernebeln lassen. Als Christinnen und Christen glauben wir, dass jeder Mensch Gottes Geschöpf und Ebenbild ist. Er hat eine gottgeschenkte Menschenwürde, die unantastbar ist. Wer die Menschenwürde derart mit den Füßen tritt, wie es die AfD tut, ist für Christinnen und Christen nicht wählbar! Das ist keine parteipolitische Aussage, sondern eine theologische.Die Bekenntnissynode in Barmen, an der der erste Landesvorsitzende der Evangelischen Bekenntnisgemeinschaft in Württemberg, Pfarrer Theodor Dipper, teilgenommen hatte, endet mit den Worten ‚Gottes Wort bleibt in Ewigkeit‘. Dies ist ein Zuspruch, der Mut macht und ein Anspruch, der zum Bekenntnis herausfordert – in Wort und Tat. Nicht nur vor 90 Jahren, sondern auch heute.“
Der Artikel erscheint in der Jubiläumsausgabe des Gesprächskreis-Magazins „Evangelium und Kirche. Informationen“. Der Gesprächskreis „Evangelium und Kirche“ ist einer von vier Gesprächskreisen der württembergischen Landessynode. Er wurde 1934 als „Evangelische Bekenntnisgemeinschaft in Württemberg“ gegründet und feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Die Mitglieder dieser Bekenntnisgemeinschaft widersprachen während des Dritten Reichs der Ideologie des Nationalsozialismus.
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