Bericht des Landesbischofs, PfarrPlan 2030, Schwerpunkthalbtag Kirchenverfassung
Bei der Frühjahrstagung der Württembergischen Evangelischen Landessynode am Freitag, 24. März, im Stuttgarter Hospitalhof hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl seinen ersten Bericht vor der Landessynode gehalten. Gohl wurde im vergangenen Frühjahr von der Synode gewählt und ist seit Juli 2022 im Amt.
Bild: Dan Peter
Er sprach über die aktuellen Herausforderungen der Kirche und über Perspektiven, diese anzugehen. „In unserem kirchlichen Arbeiten versuchen wir zu oft, die Asche zu bewahren, und geben zu wenig das Feuer weiter“, so der Landesbischof mit Blick auf die Veränderungsprozesse in der Kirche. „Die vordringlichen Aufgaben, vor denen unsere Kirche steht, also die Stärkung kirchlicher Arbeit in den Gemeinden, die Weiterentwicklung des Pfarrdienstes, der weitere Kulturwandel zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, die Auseinandersetzung mit dem Krieg in der Ukraine, die Ablösung der Staatsleistungen und die Umsetzung des Klimaschutzgesetzes fordern uns im Nachdenken, Handeln und gemeinsamen Gebet heraus. Gehen wir diese Herausforderungen mit Mut und Gottvertrauen an!“
Beschluss zur Anpassung der Pfarrstellen steht an
Am Freitagnachmittag steht der PfarrPlan 2030 auf der Tagesordnung. Bei den alle sechs Jahre durchgeführten PfarrPlan-Prozessen geht es darum, die Zahl der Gemeindepfarrstellen an die erwartete Entwicklung in Bezug auf Gemeindeglieder, Pfarrpersonen und Dienstumfänge im Pfarrdienst sowie die Finanzkraft der Landeskirche anzupassen und diese bestmöglich auf die Kirchenbezirke und Kirchengemeinden zu verteilen. Bis 2030 wird eine Anpassung bedingt durch den Ruhestand der Babyboomer-Generation, die Entwicklung der Kirchenmitgliederzahlen und die sinkenden Kirchensteuereinnahmen erfolgen. Ziel ist es, den sehr guten Schlüssel von 1.800 Gemeindegliedern pro Gemeindepfarrperson zu erreichen. In der Herbsttagung hatte die Synode in einem Beschluss den Oberkirchenrat zudem gebeten, die Zahl der Pfarrstellen bis 2030 auf 1100 Stellen zu halten, statt auf die bis dahin vorgesehenen 1036 zu reduzieren.
Im Anschluss an die Berichte des Oberkirchenrats und des Ausschusses für Kirchen- und Gemeindeentwicklung sowie einer Aussprache werden voraussichtlich am Freitagabend die Zielstellen für die einzelnen Kirchenbezirke auf der Grundlage dieser Gesamtzahl beschlossen.
Schwerpunkthalbtag Kirchenverfassung am Samstag
Die Landessynode tagt noch bis einschließlich Samstag. An diesem Tag befasst sich die Synode in einem Schwerpunkthalbtag mit der Kirchenverfassung. Ebenso wird unter anderem über die Zuwahl von Vertreterinnen und Vertretern des internationalen Konvents christlicher Gemeinden in Württemberg (IKCGW) in die Landessynode beraten und beschlossen.
Weitere Themen der Frühjahrstagung
Während der Tagung wird in einer aktuellen Stunde die Frage diskutiert „Wo stehen wir als Kirche zum Thema Klimawandel“. Außerdem befassen sich die Synodalen mit dem Verfahren zur Maßnahmenplanung und den Eckwerten der Mittelfristigen Finanzplanung.
Tobias Merckle ist Sprößling der gleichnamigen Pharma-Dynastie. Seine berufliche Laufbahn schien vorgezeichnet, er wählte jedoch einen anderen Weg: das soziale Engagement. Was motivierte ihn dazu? Darüber spricht er mit Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb.
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Seit 30 Jahren ist die Landeskirche mit dem Rumänisch-Orthodoxen Erzbistum von Vad, Feleac und Cluj verbunden. Landesbischof Gohl hat die Partnerkirche anlässlich des Jubiläums mit einer Delegation besucht und unter anderem Metropolit Andrei getroffen.
Vereinfachte Gemeindegründungen für Landeskirchliche Gemeinschaften
Eine Gesetzesnovelle ermöglicht es Landeskirchlichen Gemeinschaften, künftig leichter eigene Gemeinden zu gründen. Die Landessynode hat dem Kirchlichen Gesetz zu den Landeskirchlichen Gemeinschaften mit großer Mehrheit zugestimmt und tritt somit am 1. September 2024 in Kraft.
Oberkirchenrätin Noller in Verfassungsgerichtshof gewählt
Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller ist vom baden-württembergischen Landtag als Stellvertreterin in den Kreis der Richterinnen und Richter des baden-württembergischen Verfassungsgerichtshofs gewählt worden. Sie sieht ihr neues Amt als „Ehre und große Aufgabe“.
„Aus gutem Grund – auf gutem Grund“ – so das Motto des Jahresfestes des Gustav-Adolf-Werks. In Gottesdienst, Vorträgen und Workshops tauschten sich die Teilnehmenden über die Zukunft der Kirche und die internationale Verbundenheit evangelischer Christinnen und Christen aus.
Das Schuljahresende ist für viele eine Zeit der Vorfreude, für manche eine Zeit gemischter Gefühle im Rückblick und für einige eine Zeit des Aufbruchs. Landesbischof Gohl ermutigt mit diesem Gebet Schülerinnen und Schüler, Gott anzuvertrauen, was auf sie zukommt.
„Angst ist immer ein schlechter Ratgeber – denn das macht dich eng“, sagt Landesbischof Gohl zum Thema Klimaschutz. „Wenn wir uns so verhalten würden, wie es der Schöpfung entspricht, würde es unserer Welt viel besser gehen“. Hier finden Sie das Interview als Text und Video.
Fortbildung für Digitalisierungs-Coaches geht in die nächste Runde
Im Herbst 2024 startet die nächste Weiterbildung zu Digitalisierungs-Coaches. Die Fortbildung hat schon viele Haupt- und Ehrenamtliche befähigt, die Digitalisierung vor Ort zu begleiten. Eine digitale Info-Veranstaltung gibt's am 18. September.
Mehr Farbe, neues Logo, mehr Flexibilität, mehr Spielräume: Zum 1. Advent 2024 löst die Evangelische Landeskirche in Württemberg ihr rund 30 Jahre altes Corporate Design (CD) durch eine überarbeitete Version ab.
Dr. h. c. Frank Otfried July feiert am 17. Juli seinen 70. Geburtstag. Er war von 2005 bis 2022 Landesbischof der württembergischen Landeskirche. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt die Julys Verdienste „als Brückenbauer in Kirche, Diakonie und Gesellschaft“.
TV-Tipp: Lissy Schneiders Erfahrungen als Pflegekind
Die leiblichen Eltern suchtkrank, mit zwei Jahren im Kinderheim, mit drei bei einer Pflegemutter – mit bis zu sieben weiteren Kindern. Wie erlebte Lissy Schneider Kindheit und Jugend? Darüber spricht Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb mit dem einstigen Pflegekind.