Diakonie, Caritas und Land verleihen Lea-Mittelstandspreis
Sozial engagierte Unternehmen können sich bis 31. März 2022 bewerben
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus sowie die Diakonischen Werke und die Caritas-Verbände in Baden-Württemberg schreiben den Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg aus. Kleine und mittlere Unternehmen, die sich für gesellschaftliche Belange starkmachen, können sich bewerben.
Engagement auch in Krisenzeiten: Das soll mit dem Lea-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg ausgezeichnet werden. Zum 16. Mal vergeben das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Diakonie und Caritas den Sozialpreis für Unternehmen.
Alle Unternehmen im Land mit maximal 500 Beschäftigten können sich ab sofort bewerben. Voraussetzung ist, dass sie sich in Kooperation beispielsweise mit Wohlfahrtsverbänden, sozialen Organisationen und Einrichtungen, Umweltinitiativen oder (Sport-) Vereinen in einem Projekt gemeinsam gesellschaftlich engagieren.
Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. März 2022. Land, Caritas und Diakonie verleihen mit dem Preis als Auszeichnung auch die Lea-Trophäe. Sie steht für Leistung, Engagement und Anerkennung.
Hintergrund des Lea-Mittelstandspreises
Die baden-württembergischen Unternehmen gestalten Zivilgesellschaft mit und leisten einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Baden-Württemberg. Der Preis soll die Möglichkeiten des gesellschaftlichen Engagements aufzeigen.
Das gesellschaftliche Engagement von mittelständischen Unternehmen habe im Verlauf der Corona-Pandemie an Fahrt aufgenommen, heißt es in einer Mitteilung des Diakonischen Werkes Württemberg. So hätten vor der Pandemie 46 Prozent der Unternehmen der Aussage zugestimmt, dass sie eine gesellschaftliche Verantwortung haben. Ende 2020 habe der Wert bereits bei 57 Prozent gelegen. Das belege eine Studie der Bertelsmann Stiftung.
Sorgen-Hotlines oder Entspannungsangebote
Dabei habe sich die Art des Engagements verändert. So hätten viele Unternehmen ihr ursprüngliches Engagement – etwa im Sport – durch pandemiebedingte Hygieneauflagen nur begrenzt fortsetzen können. Gewonnen habe das Engagement aber im Gesundheitsbereich. So sorgten die Firmen beispielsweise für Luftreinigungssysteme oder Masken an Schulen. Vor allem nähmen sie die eigenen Mitarbeitenden verstärkt in den Blick. Im Sinne einer Corporate Social Responsibility (CSR) leisteten sie aktiv einen Beitrag für die Gesundheit ihrer Beschäftigten, indem sie Sorgen-Hotlines für ihre Mitarbeitenden einrichteten oder digitale Entspannungskurse anboten.
Vorstandsvorsitzende der Diakonischen Werke: „Jedes stärkende Signal ist wichtig“
„Wir leben in Zeiten, in denen die Gesellschaft wie nie zuvor von Spaltung bedroht ist. Gerade jetzt ist jedes stärkende und die Zivilgesellschaft verbindende Signal mehr als nur wichtig“, erklären die beiden Vorstandsvorsitzenden der Diakonischen Werke in Baden-Württemberg, Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller (Württemberg) und Oberkirchenrat Urs Keller (Baden). „Der Lea-Mittelstandspreis spielt hier eine herausragende Rolle und zeigt beispielhaft, was in Gemeinschaft und Solidarität alles gemeinsam bewältigt werden kann.“
„Die Unternehmen im Land packen angesichts der Pandemie unkompliziert an und werden kreativ, um die gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen“, so die beiden Caritasdirektoren Pfarrer Oliver Merkelbach (Stuttgart) und Ordinariatsrat Thomas Herkert (Freiburg). „Ihren Mut und Gestaltungswillen brauchen wir in diesen Zeiten mehr denn je. Sie übernehmen geradezu eine Vorbildfunktion, wenn es darum geht, diese Gesellschaft zusammenzuhalten und ein lebenswertes Klima zu schaffen.“
„Die Übernahme sozialer Verantwortung gehört zum Selbstverständnis unzähliger kleiner und mittlerer Unternehmen im Land und ist damit quasi Teil der DNA unseres baden-württembergischen Erfolgsmodells“, sagte die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. „Dieses wertvolle Engagement Jahr für Jahr zu würdigen und sichtbar zu machen, ist Sinn und Zweck des Lea-Mittelstandspreises, auch und gerade in Zeiten der Pandemie“, so die Ministerin weiter.
Anerkennung der Leistungen der Unternehmen
Caritas, Diakonie und Ministerium wollen sich mit dem Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg dafür bei den Unternehmen im Land bedanken. Mit der öffentlichen Anerkennung dieser Leistungen sollen zugleich andere Unternehmen motiviert werden, ihr bisheriges gesellschaftliches Engagement fortzusetzen.
Bischöfe und Ministerin haben Schirmherrschaft inne
Zusammen mit den Bischöfen Dr. Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg-Stuttgart) und Erzbischof Stephan Burger (Erzdiözese Freiburg) sowie den Landesbischöfen Dr. h. c. Frank Otfried July (Evangelische Landeskirche Württemberg) und Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh (Evangelische Landeskirche Baden) hat Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut die Schirmherrschaft für den bundesweit teilnehmerstärksten Wettbewerb im Bereich Corporate Social Responsibility von kleinen und mittleren Unternehmen übernommen.
Die Bischöfe sind sich einig, dass die anhaltende Bedrohung durch Corona die Notwendigkeit solidarischen Handelns verdeutlicht, und sagten dazu: „Dabei ist bemerkenswert, dass es trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen, die die Pandemie mit sich bringt, heute mehr mittelständische Unternehmen im Land als früher gibt, die ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft erkennen und sich engagieren. Das ist für uns ein Grund zur Freude. Und so soll der Lea-Mittelstandspreis auch in diesem Jahr wieder Schlaglichter auf ein Wirtschaften richten, das sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und zur Nachahmung einlädt."
Bewerbung ist online möglich
Eine Bewerbung ist online möglich unter www.lea-mittelstandspreis.de. Eine Jury mit anerkannten Vertretern aus der Fach-, Wirtschafts- und Medienwelt entscheidet über die Vergabe der Preise, die am 5. Juli 2022 im Rahmen einer feierlichen Festveranstaltung im Weißen Saal im Neuen Schloss in Stuttgart verliehen werden.
Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen.
Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not.
Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen.
Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.
Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.
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