| Landesbischof

Der Brückenbauer tritt ab

Abschiedsinterview mit Landesbischof July

Am 24. Juli verabschiedet sich Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July in den Ruhestand - der Gottesdienst mit Julys Verabschiedung und Ernst-Wilhelm Gohls Amtseinsetzung als neuer Landesbischof wird vom SWR Fernsehen live übertragen. 17 Jahre lang stand July als leitender Geistlicher der Landeskirche in der Verantwortung. Er kann auf unzählige schöne Momente, Gottesdienste, Gemeindejubiläen und Feiern zurückblicken, aber auch auf schwierige Debatten und tragische Ereignisse und Enttäuschungen. Aber auch am Ende seiner Amtszeit merkt man July immer noch seine Begeisterung für das Evangelium an: „Ich finde, dass die christliche Botschaft Horizonte eröffnet, die andere so nicht eröffnen können und die Gottesoffenbarung in Jesus Christus immer noch etwas ganz Aufregendes ist.“

EMH/Gottfried Stoppel

Seit 17 Jahren sind Sie Landesbischof der württembergischen Landeskirche und damit der am längsten amtierende Bischof der EKD. Was waren Highlights Ihrer Amtszeit?

July: Am Anfang meiner Dienstzeit haben wir es geschafft, den Staatsvertrag zwischen dem Land Baden-Württemberg und den evangelischen Landeskirchen in Baden und in Württemberg abzuschließen. Da haben natürlich viele andere ihren Anteil daran. Aber ich denke, ich habe es geschafft, gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsidenten Günther Oettinger, einen zeitlichen Rahmen zu setzen, dass der Vertrag dann auch wirklich zum Abschluss kam. Von den äußeren Ereignissen war die Weltversammlung des Lutherischen Weltbundes in Stuttgart 2010 ein Highlight. Ich bin dort für sieben Jahre zum Vizepräsidenten gewählt worden, was mein berufliches Leben als Bischof sehr beeinflusst hat, weil ich dadurch viele internationale Beziehungen geknüpft habe, die bis heute tragen. Auch der Kirchentag 2015 in Stuttgart war ein Highlight, genauso wie das Reformationsjubiläum 2017. Da war ein Versöhnungsgottesdienst in Biberach ein besonders berührender Moment. Und natürlich oft am Sonntag die Festgottesdienste in den Gemeinden zu Jubiläen oder besonderen Anlässen. Dieses Privileg hatte ich über die ganzen Jahre: bei schönen feierlichen Anlässen dabei zu sein.

Haben Sie das in Ihrem Alltag als Bischof besonders gerne gemacht? Bei solchen Jubiläen zu predigen?

July: Ja, das ist eine sehr wichtige Säule des Bischofsamtes, dass man wie jeder Pfarrer und jede Pfarrerin Gottesdienste hält und predigen darf. Ich räume ein, das sind in der Regel besondere Momente bei großen Kirchenjubiläen. Aber man freut sich natürlich, dass so viele Menschen zu solchen Anlässen kommen. Auch politische Entscheidungsträger sind häufig dabei. Da sieht man, es gibt eben doch noch Beziehungen, die tragfähig sind. Bei solchen Anlässen vor Ort zu sein, hat mir Freude gemacht und hat mich manchmal nach anstrengenden Tagen und Wochen selbst ermutigt und vergewissert.

Haben Sie einen Lieblingspredigttext?

July: Es gibt so zwei, drei Textworte, die mich immer wieder begleitet haben. Eines ist: „Freut euch, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind.“ Das finde ich ein sehr starkes Wort, weil es an die Namenlosen und die Opfer erinnert. Auch das Bibelwort „Rechenschaft geben von der Hoffnung, die in euch ist“ hat mich immer wieder beschäftigt. Oft habe ich auch das Bild von den lebendigen Steinen aufgenommen. Bei den Gemeindejubiläen war das natürlich anschaulich: Neben der gemauerten Kirche gibt es viele lebendige Steine.

„Man ist Vertreter einer Institution, der manchmal Wind ins Gesicht bläst. Da sind Projektionen auszuhalten, die auf einen gerichtet werden.“

Dr. h.c. Frank Otfried July

Welche Eigenschaften benötigt man als Landesbischof?

July: Gottvertrauen! Man muss sicherlich Freude daran haben, auf Menschen zuzugehen, das ist wie bei Pfarrerinnen und Pfarrern auch. Auch das Bewusstsein, Kirche zu repräsentieren, gehört dazu. Man ist Vertreter einer Institution, der manchmal Wind ins Gesicht bläst. Da sind Projektionen auszuhalten, die auf einen gerichtet werden. In Württemberg benötigt man sicher auch die Gabe des Brückenbauens, weil unsere Landeskirche durch die Gesprächskreise und die Urwahl der Synode eine starke, auch unterschiedliche, Akzentsetzung bei bestimmten Themen hat. Hier muss man mit dafür sorgen, dass die Landeskirche miteinander auf dem Weg bleibt. Dafür braucht es Gesprächsbereitschaft, viel Geduld und Kompromissbereitschaft. Das darf natürlich nicht auf Kosten von Positionalität gehen. Das ist eine besondere Herausforderung. Nötig ist auch ein hohes Interesse an gesellschaftlichen Vorgängen, da man als Gesprächspartner für Journalisten, Politikerinnen, Gewerkschaften, Wirtschaftsverbänden und viele mehr bereitsteht.

Sie haben die Spannung zwischen Kompromiss und Positionalität erwähnt. Klar: Wer zuspitzt und sich klar positioniert, der bekommt öffentliche Aufmerksamkeit und wird wiedererkannt. Haben Sie sich manchmal zu sehr auf den Kompromiss fokussiert und deshalb Profil preisgegeben?

July: Ich bin sicher jemand, der nach Ausgleich sucht und Verständnis für verschiedene Positionen einfordert. In unserer Gesellschaft gelingt es zu selten, den anderen überhaupt zu verstehen. Deswegen habe ich stärker den Akzent auf die Kompromisse gesetzt. Es nutzt auch wenig, wenn ich irgendeine Position nur im Blick auf mediale Wirksamkeit raushaue und hinterher die Dinge wieder zusammenkehren muss. Aber es ist immer eine Balance, die mal mehr, mal weniger gelingt.

„Es gibt Fragen, da kann es keine Kompromisse geben: Rassismus und Antisemitismus zum Beispiel. Da muss man klare Kante zeigen.“

Dr. h.c. Frank Otfried July

An welchen Stellen haben Sie sich klar positioniert?

July: Wenn es um die diakonische Dimension von Kirche ging. Das ist ein wichtiges Anliegen von mir. Auch in Fragen der ökumenischen Beziehungen habe ich mich immer wieder eindeutig geäußert. Erst im letzten Bischofsbericht habe ich gesagt, dass die Internationalität von Kirche in Württemberg dazugehören muss; es ist nicht nur ein nice to have. Und es gibt Fragen, da kann es keine Kompromisse geben: Rassismus und Antisemitismus zum Beispiel. Da muss man klare Kante zeigen. Die habe ich gezeigt.

Einen Kompromiss für möglich gehalten haben Sie offensichtlich in der Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. In unserer binnenkirchlichen Logik mag die aktuelle Regelung nachvollziehbar sein. Für Außenstehende, die nicht so sehr mit dem kirchlichen Innenleben in Württemberg vertraut sind, ist es doch aber nur schwer verständlich, wenn ich mich in dem einen Ort trauen lassen kann und im Nachbarort nicht.

July: Sicher, die Menschen verstehen die Binnenlogik in unserer Kirche nicht immer, das ist schon ein Problem. Und die von Ihnen angesprochene Frage war auch eine schwierige Entscheidung. Trotzdem war ich der Meinung, dass das Thema nach dem ersten gescheiterten Versuch in der Synode weiterbearbeitet werden musste. Manche hätten gerne gesehen, dass ich das Thema nicht mehr anfasse, andere haben mich dazu aufgefordert weiterzumachen. Es war ein ganz wichtiger Schritt, auch wenn ich weiß, dass viele mit diesem Kompromiss unzufrieden sind – auf allen Seiten. Natürlich muss man immer zuerst mal genau klären, ob so eine Frage überhaupt kompromissfähig ist; also ist es eine letztgültige Wahrheitsfrage oder nicht. Es gibt Überzeugungen, zu denen man nur Ja oder Nein sagen kann.

Was wäre zum Beispiel für Sie nicht kompromissfähig?

July: Bei der Frage des trinitarischen Bekenntnisses kann es in unsere Landeskirche keinen Kompromiss geben. Bei der Rechtfertigung allein aus Glauben. Da sind wir dem Bekenntnis der Reformation verpflichtet. Es kann auch keinen Kompromiss bei der Frage der Menschenwürde und der Menschenrechte geben.

Welche schwierigen Momente gab es in Ihrer Amtszeit noch?

July: Der Amoklauf in Winnenden war ein ganz schwieriges und natürlich trauriges Ereignis. Ich bin noch am Tag des Amoklaufs nach Winnenden gefahren und stand abends vor Eltern und Mitschülern und habe gemeinsam mit dem katholischen Weihbischof Thomas Maria Renz einen Gottesdienst gehalten, bei dem ich gepredigt habe. Das war für mich ein ganz besonderer Moment, bei dem ich gemerkt habe, was öffentliche Seelsorge sein kann und wie man in einer Situation spricht, in der andere keine Worte mehr finden. Das werde ich nie vergessen.

Wie sind Sie da vorgegangen, sich in so kurzer Zeit, in so einer Ausnahmesituation auf die Predigt vorzubereiten, wenn man das überhaupt Vorbereitung nennen kann?

July: Als ich zehn Minuten vor dem Gottesdienst in der Sakristei stand, wusste ich noch nicht mal, welchen Text ich wähle. Ich habe dann ein Psalmwort ausgesucht und mir einige Gedanken dazu in Stichworten notiert und kurz darüber nachgedacht. Ich kann eigentlich nur sagen, ich habe in diesem Moment Geistesgegenwart verspürt, denn anders kann man das gar nicht hinbekommen. Einer, der damals dabei war, hat mich neulich angesprochen und gesagt, dass er sich an die Worte noch heute erinnert. Das hat mich sehr berührt.

Welche Herausforderungen oder Enttäuschungen gab es noch?

July: Zeitweise schwierig war die Erwartung, den Frauenanteil in der Kirchenleitung zu fördern; das ist uns aber, finde ich, ganz gut gelungen und ich denke, ich hatte da meinen Anteil dran. Eines meiner Lebensthemen ist die Ökumene, das war mir natürlich auch als Bischof wichtig. Aber auch da gab und gibt es immer wieder Enttäuschungen, wenn man an einem gewissen Punkt wieder zwei Schritte zurückgeht.

„Bildung hat etwas mit dem Begreifen der Gesellschaft in ihren Widersprüchen zu tun und kann den letzten Sinnhorizont aufzeigen. Dieses Bewusstsein brauchen wir vielleicht noch mehr als Bildungsauftrag der Kirche.“

Dr. h.c. Frank Otfried July

Neben Seelsorge und Verkündigung ist Bildung eine kirchliche und pastorale Kernaufgabe. Ganz wichtig ist hier natürlich der Religionsunterricht. Aber in der Ev. Akademie Bad Boll gab es ja zum Beispiel finanzielle Kürzungen und auch über das Haus Birkach wird immer wieder diskutiert. Wo sollte Kirche neben dem Religionsunterricht noch präsent sein, um ihre Bildungsaufgabe wahrzunehmen?

July: Ich trete auf jeden Fall dafür ein, dass die theologischen Fakultäten erhalten bleiben, damit das Gespräch mit anderen Wissenschaften erhalten bleibt. Ich möchte auch, dass die akademische Theologie in der Ausbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer bestehen bleibt. Ich sehe auch nach wie vor die Möglichkeiten der Akademiearbeit. Natürlich ist zu überlegen, wie man Strukturen verändern muss, um neue Möglichkeiten in diesen Arbeitsfeldern in der Zukunft zu finden. Wir haben während der Coronapandemie wahrgenommen, was Digitalität in der Bildung bedeutet, das wird jetzt aufgearbeitet. Wir müssen da zusätzliche Formate entwickeln. Dass sich das Verhalten verändert hat, wissen ja auch alle, die sich mit Bildung beschäftigen. Auch Präsenz in den Sozialen Medien ist wichtig. Und ich denke, wir haben eine ganz grundsätzliche Aufgabe: Als Kirche müssen wir den Horizont offenhalten, dass Bildung mehr ist als eine verzweckte Schulungsaufgabe. Bildung hat etwas mit dem Begreifen der Gesellschaft in ihren Widersprüchen zu tun und kann den letzten Sinnhorizont aufzeigen. Dieses Bewusstsein brauchen wir vielleicht noch mehr als Bildungsauftrag der Kirche. Ich habe es schon erwähnt: Ich finde den kommunikativen Umgang in der Gesellschaft miteinander oft sehr belastend. Da braucht es mehr und nicht weniger Bildung und Nächstenliebe!

Was haben Sie in Ihrer Zeit als Bischof unternommen, damit Sie den Kontakt zur Basis, also zu den Gemeinden nicht verlieren? Sie waren ja vor Ihrer Zeit als Landesbischof Direktor des Evangelischen Diakoniewerks Schwäbisch Hall und Leiter des Bischofbüros, also sehr lange nicht Gemeindepfarrer.

July: Ich habe ja schon gesagt, dass ich als Landesbischof oft in außergewöhnliche Gottesdienstsituationen komme. Diese Gottesdienste sind immer gut besucht und dann besteht natürlich die Gefahr, dass man denkt: ‚Ist doch alles wunderbar‘ und die Probleme, die es auch gibt, gar nicht wahrnimmt. Deshalb habe ich zum Beispiel versucht, mir ein Bild über die Wahrnehmungen von Pfarrerinnen und Pfarrern in unterschiedlichen beruflichen Phasen zu machen. Ich war regelmäßig im Pastoralkolleg zum Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Ich habe Vikarinnen und Vikare bei den Ordinationsvorbereitungstagen getroffen. Auch mit Pfarrerinnen und Pfarrern, die kurz vor dem Ruhestand standen, habe ich gesprochen. Ebenso habe ich mich regelmäßig mit Kirchengemeinderäten und Kirchengemeinderätinnen ausgetauscht. Ich bin Gemeindeglied in einer Gemeinde hier in Stuttgart. Ich habe Visitationsberichte gelesen und mit Dekaninnen und Dekanen gesprochen. Aus diesem Paket konnte ich mir, glaube ich, ein ganz gutes Bild von den Entwicklungen in der Landeskirche machen.

Bei Ihrem Amtsantritt im Jahr 2005 hatte die Evangelisch Landeskirche in Württemberg über 2,3 Millionen Mitglieder. Nun sind wir bei unter zwei Millionen, Tendenz fallend. Klar, die Landeskirche ist da nicht alleine; dass arrivierte Institutionen, Kirchen, Parteien etc. Mitglieder verlieren, ist ein gesellschaftlicher Megatrend. Trotzdem: Gibt es etwas, bei dem Sie sagen, das hätten wir als Ev. Landeskirche in Württemberg während Ihrer Amtszeit anders machen können, um weniger große Verluste bei den Mitgliedern zu haben?

July: Ich sag ja immer: Wenn ich wüsste, wie es zu stoppen oder gar umzudrehen wäre, würde ich mich für den kirchlichen Nobelpreis anmelden. Aber so einfach ist es eben nicht. Natürlich haben Sie recht: In meiner Zeit als Bischof haben wir erheblich an Mitgliedern verloren. Das steht mir immer wieder vor Augen. Wir sind ständig am überlegen, wie kommen wir stärker an die Menschen ran, die gegangen sind oder Kontakte abbrechen. Da haben wir ja eine „nicht repräsentative“ Umfrage gestartet, um nach den Motiven zu hören.

Ich glaube, es ist eine große Aufgabe, die Generation zwischen 25 und 40 zu erreichen. Da müssen wir uns noch stärker auf neue Kommunikationsformen einlassen. Aber ich glaube auch, dass wir an unsere Identität als Gemeinde Jesu Christi festhalten müssen! Ich denke nicht, dass es goutiert wird, wenn wir alle zehn Jahre mit einem komplett neuen Profil auftreten. Gerade junge Leute würden das als anbiedernd empfinden. Sondern es gibt Dinge, die haben wir zu verkündigen und die können wir auch nicht jeweils geschmeidig machen. Aber wir müssen schauen, dass die Schwellen niedriger werden, eine neue Erlebnisstruktur für Familien schaffen und auch Menschen, die in anderen Sozialformen leben, offen aufnehmen oder sie aufsuchen. Da gibt es viele kluge Ideen und Probeläufe, aber wir sind manchmal zu zögerlich. Ich weiß, dass in Gemeinden viel ausprobiert und gemacht wird, und ich möchte die Menschen dort gerne ermutigen, nicht nachzulassen.

Schmerzt Sie dieser Mitgliederrückgang noch sehr oder haben Sie sich in der Zwischenzeit schon fast dran gewöhnt?

July: Gewöhnt habe ich mich nicht daran. Weil ich finde, dass die christliche Botschaft immer noch Horizonte eröffnet, die andere so nicht eröffnen können, und die Gottesoffenbarung in Jesus Christus immer noch etwas ganz Aufregendes ist. Da würde ich mich natürlich freuen, wenn andere das auch als lebensrelevant ansehen. Aber ich vertraue und glaube, dass es der dreieinige Gott ist, der seine Kirche erhält und geleitet, auch wenn die Wege schwierig werden.

Sie besitzen eine umfangreiche Bibliothek. Haben Sie ein theologisches und ein nicht-theologisches Lieblingsbuch – die Bibel mal ausgeklammert?

July: Das ist wirklich schwierig … Ein theologisches Buch, das mich sehr geprägt hat und ich immer noch faszinierend finde, ist von Eberhard Jüngel: „Gott als Geheimnis der Welt“. Da habe ich viel dran gearbeitet. Ich habe in Wien auch etwas katholische Theologie studiert. Da habe ich Karl Rahners „Grundkurs des Glaubens“ sehr spannend gefunden. Bei den nicht-theologischen Büchern bin ich großgeworden mit den Klassikern. Thomas Manns „Buddenbrooks“ finde ich aus vielen Gründen immer noch ein geniales Buch. Wenn es um Lyrik geht, hat mich Paul Celan immer sehr beschäftigt. Aber eigentlich liebe ich die ganze Fülle an Büchern.

Was haben Sie sich für den Ruhestand vorgenommen?

July: Ich möchte richtig kochen lernen und üben. Da habe ich richtig Lust drauf. Ich möchte auch noch mal eine neue Sprache lernen, nämlich Italienisch. Und ich möchte neben theologischer Literatur auch wieder verstärkt philosophische Klassiker lesen. Sport kommt auch noch dazu.

Und Urlaub machen Sie dann auch am liebsten in Italien? Oder doch eher an der Ostsee?

July: Das hängt dann vom Bildungsfortschritt ab (lacht). Aber wir gehen auch gerne nach Dänemark und ich habe noch den alten Traum, den ich als Student nicht verwirklichen konnte, mit dem VW-Bus ans Nordkap hochzufahren. Das hole ich jetzt nach.

Was möchten Sie Ihrem Nachfolger Ernst Wilhelm Gohl mit auf den Weg geben?

July: Die Bitte um Gottes Geleit und Segen. Und dass er die Herausforderungen der Transformationsprozesse, die ja schon längst begonnen haben, gut bewältigt. Das traue ich ihm absolut zu. Ich wünsche ihm dafür, dass er dabei immer wieder Geistesgegenwart erfährt, um Kompromisse zu finden und die richtigen Entscheidungen zu treffen, damit sich unsere Landeskirche gut für die nächsten Jahrzehnte aufstellen kann, und Stärkung an Leib und Seele.

Dieses Abschiedsinterview erschien zuerst in der Zeitschrift „Arbeit und Besinnung“. Die Fragen stellte Malte Jericke.


Schon gewusst?

Grafik: elk-wue.de

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