4. April: 300. Jahrestag der Durchführung der ersten Konfirmation in Württemberg

Die Gechinger Konfirmandenliste.

Am 4. April des Jahres 1723 wurde erstmals im Herzogtum Württemberg eine Konfirmation durchgeführt. Landesweit bekannten erstmals junge Menschen in ihren jeweiligen Kirchen ihren Glauben feierlich im Gottesdienst vor der Gemeinde. Damit waren sie zum Abendmahl zugelassen und durften Patinnen und Paten sein. 

Wie sah der Ablauf der ersten Konfirmation aus?

Den am 11. Dezember 1722 erlassenen Ausführungsbestimmungen zur Konfirmation ist der Ablauf der ersten Konfirmationen zu entnehmen. Als Konfirmationssonntag wurde Quasimodogeniti bestimmt. Die Jungen und Mädchen, die das 14. Lebensjahr vollendet hatten, waren für die Konfirmation vorgesehen. Grundsätzlich wurde es aber dem Geistlichen anheimgestellt, die Eignung der Konfirmanden anhand ihrer erworbenen Kenntnisse des Katechismus festzustellen. Am Konfirmationstag sollten sich die Konfirmanden versammeln - wenn möglich in der Schule -, dann gemeinsam in einer Prozession zur Kirche gehen und dort zusammenstehend dem Gottesdienst beiwohnen. Nach dem Lied „Komm Heiliger Geist, du Herre Gott“ kamen die Konfirmanden nach vorne, mussten einige wenige Fragen aus dem Katechismus beantworten und danach einzeln das Bekenntnis zur evangelischen Glaubenslehre und zu einem entsprechenden Leben bejahen. Danach erfolgte die Einsegnung durch den Pfarrer mit Handauflegung. Nach einer Schlussansprache und einem Schlussgebet wurde gesungen: “Bei Lob und Preis mit Ehren“, den letzten Vers des lutherischen Kirchenlieds „Nun lob, mein Seel`, den Herren“.

Die Durchführung der Konfirmation

Wie vom Konsistorium angeordnet, wurde am Sonntag Quasimodogeniti 1723, der in diesem Jahr auf den 4. April fiel, in so gut wie allen Kirchen des Herzogtums die Konfirmation durchgeführt. Die Berichte, die die Dekane über die Aufnahme der Konfirmation in den Gemeinden an das Konsistorium einzusenden hatten, lauteten weit überwiegend günstig. 

Viele Pfarrer fingen gleich mit dem Führen von Konfirmandenregistern an, wodurch wir häufig sogar die Namen der ersten Konfirmanden kennen. Dies war zum Beispiel in Gechingen der Fall, wo der 23jährige Pfarrer Johann Martin Pommer (1699 bis 1749), der als Nachfolger seines Vaters erst in diesem Jahr ernannt worden war, die Konfirmation durchführte und das Konfirmationsregister anlegte, in welches spätere Pfarrer noch bis 1915 die Konfirmanden eintrugen. Unter der Überschrift „Catalogus Puerorum et Puellarum, quae Gechingae sunt confirmata“ (Katalog der Jungen und Mädchen, die in Gechingen konfirmiert wurden) listete er die ersten zehn Konfirmanden auf, sechs Jungen und vier Mädchen: Johann Georg Riehm, Johann Georg Bock, Johann Jakob Härter, Johann Leonhard Breitling, Johann Michael Schneider, Johann Michael Dettinger, Margaretha Kraußhaar, Anna Maria Kraußhaar, Catharina Schneider und Christina Maier.

Dr. Andreas Butz

Meldungen, die Sie interessieren könnten

Zum 500. Jahrestag der Schlacht bei Böblingen

Am 12. Mai 1525 verlor ein Bauern-Heer die entscheidende Schlacht bei Böblingen gegen den Schwäbischen Bund. Ihre Forderungen gegenüber dem Adel blieben unerreichbar. Luther dagegen setzte auf die Kooperation mit den Fürsten und erreichte so die Reformation der Kirche.

Weiterlesen

„Friedensprojekt Europa gelingt nur durch Überwindung des Nationalismus“

„Der 8. Mai 1945 erinnert uns daran, wie verhängnisvoll ein Nationalismus für Europa ist, der sich mit Rassismus und Imperialismus paart“. Das sagt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl am 8. Mai in seinem Grußwort bei einem Gedenkkonzert in der Stuttgarter Stiftskirche aus Anlass des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs. Gohl betont, das…

Weiterlesen

LKAS_D-96_Nr-21_P-23669

Zum 50. Todestag von Richard Gölz

Am 3. Mai 1975 starb der württembergische Pfarrer und Kirchenmusiker Richard Gölz nach einem filmreifen Leben in den USA. Bekannt ist er vor allem als Herausgeber des „Chorgesangbuchs“ 1934. Sein Leben richtete er nach Gesang und Gottesdienst aus, ohne sich dabei um Konventionen zu kümmern.

Weiterlesen

Kilianskirche in Mundelsheim ist KiBa-Kirche des Monats

Die Kilianskirche in Mundelsheim besitzt einzigartige Wandmalereien. Nun muss der Fachwerkaufsatz des Turms saniert werden. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Stiftung KiBa) würdigt St. Kilian als „Kirche des Monats Mai 2025“ und fördert die Turmrestaurierung mit 10.000 Euro.

Weiterlesen

80 Jahre Kriegsende: Kriegschroniken online zugänglich

Das Evangelische Archiv Baden und Württemberg (EABW) hat hunderte historische Kriegschroniken württembergischer Kirchengemeinden online zugänglich gemacht – einzigartige Zeitzeugnisse zur Kriegs- und Nachkriegszeit im deutschen Südwesten.

Weiterlesen

80 Jahre Kriegsende: Gedenken und Geläut

Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Aus diesem Anlass wird um 12:00 Uhr an vielen Orten in der württembergischen Landeskirche zu einem (ökumenischen) Friedensgebet eingeladen. Dazu werden die Kirchenglocken geläutet. Landeskirche, EKD und Archiv stellen Materialien bereit.

Weiterlesen

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y