28. Juni 2025: 50. Landesposaunentag

Landesposaunentag 1922 in Schwäbisch Hall

Wir schreiben das Jahr 1901, die württembergische Posaunenchortradition ist gerade mal 20 Jahre alt – 1881 wurde der Posaunenchor Reutlingen geründet – da trafen sich 177 der 300 Bläser aus den 35 Chören in Esslingen zum ersten Landesposaunentag. Damals hieß es Bundesposaunenfest des Süddeutschen Evangelischen Jünglingsbundes.

In der Folge fanden die Landesposaunentage in unterschiedlichen Abständen und an verschiedenen Orten statt, u.a. auch 1906 in Ulm. Mit der zunehmenden Bläserzahl wuchs auch die Beteiligung an den Landesposaunentagen. Und so kamen zum letzten Posaunentag unter ehrenamtlicher Leitung von Jakob Luz über 500 Bläser nach Herrenberg.

1929 wurde dann mit Hermann Mühleisen der erste hauptamtliche Mitarbeiter in der Posaunenarbeit in Württemberg angestellt. Er begründete mit dem Posaunentag 1933 in Reutlingen die bis heute andauernde Tradition des zweijährigen Rhythmus der Landesposaunentage – nur unterbrochen durch die Zeit des 2. Weltkriegs. Auch die Zahl der teilnehmenden Bläser wurde mit knapp 2.000 erstmals vierstellig, was ebenfalls bis heute anhält.

Fanfarenbläser auf der Schlussfeier des Landesposaunentags 1946 in Ulm

Seit 1946 sind die Landesposaunentage traditionell in Ulm

Mitten im Krieg hatte der damalige Landesposaunenwart Hermann Mühleisen eine Vision: „Nach dem Krieg treffen wir uns im Ulmer Münster zum 12. Landesposaunentag!“ Daraus sprach viel Gottvertrauen, denn die Posaunenarbeit hatte in der Nazizeit gelitten und war erst wieder im Aufbau.

Aber es geschah so: Das Münster war nach dem Krieg relativ unbeschädigt und konnte genutzt werden. Auf dem Münsterplatz, inmitten von Trümmern, fand die eindrucksvolle „Schlusskundgebung“ mit rund 2.000 Bläsern statt – diesen Tag haben die alten Bläser bis heute nicht vergessen. Nach dem Erleben 1946 war klar, künftig sollen alle württembergischen Landesposaunentage in Ulm stattfinden.

Schlussfeier des Landesposaunentags 1974 in Ulm

Als nach einiger Zeit selbst das Ulmer Münster zu klein wurde, nutzte man parallel auch andere Ulmer Kirchen und Hallen. Bei der „Schlussfeier“ treffen sich alle auf dem Münsterplatz, vor dem (immer noch) höchsten Kirchturm der Welt. Die Zahl der Teilnehmenden stieg ständig und hatte 1998 mit 9.200 Bläserinnen und Bläsern eine Höchstmarke erreicht. Derzeit treffen sich etwa 6.500 Musizierende sowie viele Fans und spielen im größten regelmäßig auftretenden Posaunenchor der Welt, genießen den besonderen und eindrucksvollen Klang und das Flair auf dem Münsterplatz.

Dieses Jahr findet der Landesposaunentag am 28. und 29. Juni 2025 statt.

Albrecht Schuler

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