#VerständigungsOrte - Initiative fördert Dialog, Begegnung und Gemeinschaft in der Gesellschaft

Kirche und Diakonie setzen sich angesichts von Krisen, Polarisierung und Populismus für mehr Verständigung ein. Die Initiative #VerständigungsOrte – Wir. Reden. Hier. ermutigt alle Gemeinden und Einrichtungen von Kirche und Diakonie dazu, Räume für Gespräche zu öffnen und Menschen mit unterschiedlichen Ansichten zum Austausch einzuladen. Hier finden Sie Informationen zur Kampagne und #VerständigungsOrte in der württembergischen Landeskirche.

„Was ist Aufgabe und Ort von Kirche in unserer Gesellschaft? Für mich ist eine Antwort, Raum zu geben für die großen Fragen, für den Dissens und sich dabei gegenseitig nicht aus den Augen zu verlieren.“ Das berichtet einer der Veranstalter eines #VerständigungsOrtes in einer württembergischen Kirchengemeinde. Die gleichlautende Initiative #VerständigungsOrte hatte ihn zu dieser Frage und zur Veranstaltungsreihe animiert. Und genau das ist das Ziel der Kampagne der EKD, der Diakonie Deutschland sowie der Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi), sie ermutigt dazu und unterstützt bei der Umsetzung mit Handreichungen, Seminaren, Praxisbeispielen und Materialien. Auch bereits vorhandene Formate werden durch die Initiative #VerständigungsOrte sichtbar gemacht. 

Interview mit Pfarrer Christoph Schweizer und Katharina Weißenstein über den Verständigungsort in Esslingen-Hohenkreuz

#Verständigungsort in Esslingen: „Unser Maßstab für Verständigung ist die christliche Botschaft“

Dreimal im Jahr verwickeln Pfarrer Christoph Schweizer und sein Team im Esslinger Stadtteil Hohenkreuz Menschen ins Gespräch „über Gott und die Welt“.

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#VerständigungsOrt in Ludwigsburg: „Wie heute streiten?“

Das Dialogforum der Ludwigsburger Friedenskirche gehört zur Initiative #VerständigungsOrte. Fast 200 Menschen kamen im April zusammen unter dem Motto „Ist das Boot voll? Ludwigsburg und seine Flüchtlinge“, um miteinander zu diskutieren. Hier berichtet Pfarrer Dr. Martin Wendte über Erfahrungen.

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#VerständigungsOrt in Tübingen: „Wie heute streiten?“

„Wie heute streiten?“ - dieser Frage widmet sich die Gesprächsreihe "Verständigungsorte der Demokratie" der Eberhardsgemeinde Tübingen in Kooperation mit dem Landestheater. Pfarrer Dr. Martin Böger berichtet im Interview über die Erfahrungen mit einem Raum für pointierte, ehrliche und wertschätzende Diskussionen.

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Wi(e)dersprechen – Ideen für persönliche Gespräche

Wie können wir reagieren, wenn wir diskriminierende und populistische Aussagen hören? Agnes Kübler, Referentin der Landeskirche für die Themen Rassismus und Antisemitismus, gibt hier Tipps, wie man gerade aus christlicher Sicht besser miteinander sprechen kann.

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Wie kann es gelingen, angesichts vieler Krisen, Polarisierung und Populismus für mehr Verständigung einzutreten? Unsere Grundlage dafür ist klar: Wir glauben, dass jeder Mensch Gottes Geschöpf und Ebenbild ist. Deshalb sind unsere Räume offen für alle Menschen, die den anderen mit Respekt und Empathie begegnen. Kirche und Diakonie sind daher in besonderer Weise geeignet, um Räume für Gespräche zu öffnen und Menschen mit unterschiedlichen Ansichten zum Austausch einzuladen – und in diesen Räumen und in dieser Gemeinschaft Gegensätze auszuhalten. 

In der württembergischen Landeskirche gab und gibt es mehrere Angebote von #VerständigungsOrten: 

  • In der Friedenskirche Ludwigsburg mit einem Gesprächsformat und beispielsweise der provokanten Frage „Ist das Boot voll? Ludwigsburg und seine Flüchtlinge“ mit 200 Teilnehmenden.
  • In Tübingen in der Eberhardsgemeinde in Kooperation mit dem Landestheater mit der Gesprächsreihe „Wie heute streiten?“
  • In Rottweil mit der „Lebendigen Bibliothek“, bei der sich Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen für 20 Minuten für ein persönliches Gespräch zur Verfügung stellen, also „ausleihen“ lassen, um etwas über ihre Geschichte und ihr Leben weiterzugeben, um Vorurteile abzubauen und neue Horizonte zu eröffnen. Eine Kooperation der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenbezirk Tuttlingen der Stadtbücherei Rottweil und der Katholischen Erwachsenenbildung Rottweil.
  • In der Kirchengemeinde Esslingen-Hohenkreuz mit einem Talkformat, das vom dortigen Pfarrer und einem Team aus engagierten Ehrenamtlichen schon seit 9 Jahren durchgeführt wird.
  • Beim Evangelischen Bildungswerk nördlicher Schwarzwald mit dem Format „Standpunkte im Gespräch“, bei dem ebenfalls zu kontroversen gesellschaftlichen Themen, ethischen Fragen oder aktuellen politischen Entwicklungen nicht nur gesprochen, sondern auch zugehört wird.
  • Und die Akademie Bad Boll, die mit ihren Veranstaltungen Menschen zu Themen aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Kirche vernetzt und inspiriert.

Die Veranstalter berichten, dass sich bei den Gesprächsangeboten die Verständigung nicht auf den klanghaften Namen der Initiative beschränkt – sondern gelebt wird: „Ja, klar, es ist zu Kontroversen gekommen, die auch am Ende geblieben sind – und das finde ich auch gut“, sagt ein #VerständigungsOrt-Veranstalter. Es wird nicht nur geredet, sondern zugehört, ertragen, ausgehalten, vorsichtig tastend ausgetauscht. Nicht mit dem Ziel zu sagen: Wir einigen uns. Zuhören und Nachfragen heißt nicht, sofort dem Anderen zuzustimmen. Sondern eine Basis zu schaffen, dass es zu einem echten Diskurs und nicht nur zur Bestätigung der eigenen Meinung kommt. 

#VerständigungsOrt darf nicht heißen, zum Schluss kommen wir alle zur gleichen Ansicht. Sondern Verständigung heißt: Hinhören und mit dem Gehörten so umgehen, dass man dem anderen in eigener Weise einen Schritt entgegenkommt. Den anderen mit dessen Meinung bewusst stehenzulassen, den Dissens zu spüren und trotzdem wertschätzend, respektvoll und offen zu bleiben. Dazu braucht es eine „offene Willkommenheit“, die christliche Botschaft als Maßstab für Themen und Gespräche, den Respekt gegenüber dem anderen, das Zuhören und Nachfragen – und dann auch das Eingeständnis, dass es unterschiedliche Meinungen geben darf und soll. „Ich glaube, diese Initiative ist auch eine Chance, sich als Kirche nochmals anders in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen, nicht zuerst mit einer Meinung, sondern mit einem Ort und einer Haltung“, so eine Erfahrung aus den #VerständigungsOrten. 

Was diejenigen, die bereits #VerständigungsOrte angeboten haben, empfehlen, wenn man sich der Initiative anschließen möchte: Einfach machen. Es riskieren. Und ja, eventuell auch bereit sein, „ordentlich Prügel“. einzustecken. Aber dennoch: Es ausprobieren – und Kooperationspartner suchen. Denn eine Erkenntnis der #VerständigungsOrte ist: „Bei den Fragen nach gesellschaftlichem Zusammenhalt und den großen Sinnfragen sind wir nicht allein, sondern können von- und miteinander lernen – gerade auch von denen, die anders ticken als wir.“

 

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