„Der Kirchenvater des 19. Jahrhunderts“

250. Geburtstag von Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768 - 1834)

Als 1768 Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher in Berlin geboren wurde, ahnte niemand, dass man ihn einmal den „Kirchenvater des 19. Jahrhunderts“ nennen würde. In der Tat hat er wie kein anderer Theologie und Kirche im 19. Jahrhundert bestimmt. Am 21. November 2018 feiert er seinen  250. Geburtstag.

Als er am 21. November 1768 in Breslau geboren wurde, herrschte noch der Geist der Aufklärung, in der Kirche dominierten Orthodoxie und Pietismus. Auch Schleiermacher stammte aus einem pietistischen Elternhaus und hatte die Herrnhuter Bildungseinrichtungen besucht. Während seines Theologiestudiums in Halle wuchs er darüber hinaus, vor allem, als er in Berlin als Prediger an der Charité in engen Kontakt zur romantischen Bewegung trat. Er war nicht nur theologisch und philosophisch hochbegabt, sondern war auch ein überaus geselliger Mensch, der den Geist seiner Zeit intensiv in sich aufnahm und wissenschaftlich verarbeitete.

Versuch, die Theologie umzugestalten

Ein erstes großes Zeugnis seines Denkens und Glaubens findet sich in seinem großen Entwurf „Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern“ aus dem Jahr 1798. Auf Grund seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen erhielt er eine theologische Professur in Halle (ab 1804). Als er nach der Neugründung der Berliner Universität dorthin berufen wurde, entwickelte er in der Zeit von 1810 bis 1834 sein umfangreiches theologisches Werk. Es entstand seine „Kurze Darstellung des theologischen Studiums zum Behuf einleitender Vorlesungen“ als Versuch, die Theologie äußerlich wie innerlich umzugestalten. Vor allem erschien seine bedeutende „Glaubenslehre“ (Erste Auflage 1821/22, Zweite Auflage 1830). In fast allen theologischen und philosophischen Disziplinen hat Schleiermacher Akzente gesetzt und Anstöße gegeben, die noch lange weiterwirkten. Daneben war er in seiner ganzen Berliner Zeit als Prediger an der Dreifaltigkeitskirche tätig. In seiner Kirche wirkte er durch sein kirchenpolitisches Engagement, vor allem bei der Entstehung der Union zwischen Lutheranern und Reformierten.

Seit 1808 war er mit Henriette von Willich verheiratet. Das Ehepaar bekam vier Kinder, der einzige Sohn starb schon mit neun Jahren. Schleiermacher gehört zu den wirkungsvollsten Persönlichkeiten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Spuren, die er hinterlassen hat, sind noch heute erkennbar.

Dr. Friedrich Hertel

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