28.05.2025

Warum Kirchengemeinderat? Christian Dengler im Interview

Kirchengemeinderätinnen und -räte aus Württemberg erzählen aus ihrer Arbeit

Sie zählen zu den wichtigsten Gremien in der Landeskirche: Die Kirchengemeinderäte (KGR) leiten die Gemeinden vor Ort gemeinsam mit Pfarrerinnen und Pfarrern. Was macht dieses Amt aus? Was macht Freude, was macht es schwer? Warum lohnt sich die Arbeit? Warum sollten sich Interessierte 2025 bei der nächsten Kirchenwahl um das Amt bewerben? Darüber erzählen auf elk-wue.de in loser Folge Kirchengemeinderätinnen und -räte aus der württembergischen Landeskirche. Hier: Christian Dengler, Evangelische Verbundkirchengemeinde Pfedelbach-Untersteinbach.

Kirchengemeinderat Christian Dengler

Wie lange sind Sie schon Kirchengemeinderat?

Seit 17 Jahren.

Was hat Sie motiviert, sich in den KGR wählen zu lassen? 

Die Lust, die Kirchengemeinde mitzugestalten.

Was macht Ihnen Freude an der Arbeit im Gremium? 

Der sehr harmonische und freundschaftliche Umgang miteinander im Gremium

Erinnern Sie sich an einen echten, persönlichen Highlight-Moment in Ihrer Arbeit als KGR? 

Für die zurückliegende Periode fallen mir folgende Dinge ein: dass wir es schafften, für eine gewisse Zeit eine Gemeindediakonin zu finanzieren. Aber auch die Klausurwochenenden und die Einweihung des sanierten Gemeindehauses waren echte Höhepunkte. Während Corona waren wir nach relativ kurzer Zeit ready-to-stream. Auch das war, trotz allem, ein Highlight, das uns in der Gruppe sehr stark verbunden hat, weil wir gemeinsam Neuland beschritten. 

Haben Sie einen oder mehrere persönliche Schwerpunkte in Ihrer Arbeit? 

Ich bin nach zwei KGR-Perioden und seit der letzten Kirchenwahl 1. Vorsitzender. In diese Zeit des Vorsitzes fielen drei große Schwerpunkte: Bewältigung der Corona-Schwierigkeiten, ein großer Umbau des Gemeindehauses und der gemeinsame Weg zur Verbundkirchengemeinde.

Zudem bin ich in der Redaktion unseres Gemeindebriefes und layoute diesen. Ich arbeite gerne in der strategischen Ausrichtung der Kirchengemeinde und der Verbesserung der internen Abläufe mit. Die Außenwirkung ist ein weiteres Arbeitsfeld, beispielsweise nahmen wir als Kirchengemeindemannschaften an Triathlonwettbewerben teil. In den letzten Jahren war ich stark im Fundraising tätig. Innerhalb eines kleinen Teams bin ich an der Entwicklung eines erfolgreichen Sonntagabend-Gottesdienstes mit viel Musik, interessanten Gästen und Interview-Charakter beteiligt.

Was macht es manchmal schwer? 

Dass „Kirche“ von sich aus gerne eher abwartet, bis sich Zustände von alleine ändern, als proaktiv etwas zu bewegen. Das ist immer wieder eine Herausforderung.

Was sollte man mitbringen für die Arbeit im KGR? 

Ich glaube, gut wäre es, Lust zum Gestalten, Ideen, Geduld und bei allen Schwierigkeiten dennoch eine Portion Zuversicht zu haben.

Welche Sorgen sollte man sich nicht machen, wenn man über eine Kandidatur nachdenkt? 

Die Sorge, dass es, nach erfolgreicher Wahl, im KGR langweilig werden würde, ist aus meiner Erfahrung eher unbegründet.

Was bedeutet die KGR-Arbeit für Sie persönlich? 

Ich verstand KGR-Arbeit immer als eine ständige Herausforderung, die Kirche in Zeiten der vielen Kirchenaustritte für alle Altersstufen attraktiv zu halten und trotz allem die gesellschaftliche Relevanz der Kirche zu bewahren.

Wie würden Sie bei einer unentschlossenen Person um die Bereitschaft zur Kandidatur werben? 

Eine Kandidatur ist ein persönliches Statement zur Wichtigkeit der Kirchengemeinde vor Ort. Dies wird in der Gesellschaft wahrgenommen, auch wenn man unter Umständen vielleicht nicht gewählt wird.

Ganz falsch empfinde ich die leider weit verbreitete Furcht, nicht fromm genug zu sein für dieses Amt. Diese Zweifel sind unbegründet. Genau das Gegenteil ist der Fall. Der KGR sollte aus meiner Sicht nur zu einem Teil mit „sehr frommen“ Menschen besetzt sein. Er sollte ein realistisches Abbild der Gesellschaft und der Bedürfnisse der gesamten Kirchengemeinde sein. Ohne diese Vielfalt im Denken manövriert sich die Kirche noch weiter ins Abseits.

Über Christian Dengler:

  • Kirchengemeinde: Verbundkirchengemeinde Pfedelbach-Untersteinbach
  • Dritte Amtszeit

Machen Sie mit!

Sind Sie auch Mitglied eines württembergischen Kirchengemeinderats? Hätten Sie auch Lust, auf elk-wue.de über Ihre Arbeit zu erzählen? Dann laden Sie sich bitte den Fragebogen hier oder unter diesem Text herunter und senden ihn ausgefüllt per E-Mail an presse@elk-wue.de. Bitte schicken Sie uns auch ein Foto von sich mit, das wir auf elk-wue.de sowie in unseren verschiedenen Social Media-Kanälen nutzen dürfen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte gerne an presse@elk-wue.de.

Info: Was ist und macht der Kirchengemeinderat?

  • Der gewählte Kirchengemeinderat (KGR) leitet gemeinsam mit den Pfarrpersonen die Kirchengemeinde.
  • In der Arbeit im KGR-Plenum und in Ausschüssen geht es zum Beispiel um das geistliche Leben der Gemeinde, um Gruppen und Kreise, Gottesdienste und Andachten, aber auch um Finanz- und Personalfragen, Bausachen und Veranstaltungen.
  • Das Amt der Kirchengemeinderätinnen und -räte ist ein Ehrenamt. Die Amtsperiode dauert sechs Jahre.
  • Es ist an keinerlei formale Voraussetzungen gebunden - außer der Mitgliedschaft in der Kirchengemeinde und dem Mindestalter von 18 Jahren. Jede und jeder kann sich zur Wahl aufstellen lassen.
  • Die nächste Wahl zum Kirchengemeinderat findet am 30. November 2025 statt. Bei Interesse sprechen Sie einfach eine Pfarrperson Ihrer Gemeinde oder den bzw. die Vorsitzende des KGR an.

Hinweis für Kirchengemeinden

Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontaktdontospamme@gowaway.elk-wue.de nachzufragen, ob die Nutzungsrechte für den jeweiligen Zweck vorliegen. Gerne können Sie alle Bilder nutzen, die Sie im Pressebereich unserer Webseite finden. Sie möchten in Ihrem Schaukasten auf unsere Webseite verlinken? Hier erfahren Sie, wie Sie dafür einen QR-Code erstellen können. 

Weitere Meldungen, die Sie interessieren könnten

„Ich bin sehr offen für neue Ideen“

Emelie Steiff aus Neustetten wurde vor kurzem genau an ihrem 18. Geburtstag in den Kirchengemeinderat gewählt. Damit ist sie die jüngste Person in diesem wichtigen Amt in Württemberg. Hier erzählt sie, wie es dazu kam und was sie antreibt.

Weiterlesen

Worauf sich Vikar Bauschert freut

Lukas Bauschert hat sich am Ende seines Vikariats mit seinen Kolleginnen und Kollegen bei einer dreitägigen Rüstzeit intensiv auf die Ordination zum württembergischen Pfarrer vorbereitet. In diesem Video erzählt er spontan, worauf er sich bei seinem Beruf freut.

Weiterlesen

Digitallotsen können Kirchengemeinden bei ihren Digitalisierungsprojekten unterstützen.

Digital-Lotse oder Digital-Lotsin für Gemeinden

Wer Kirchengemeinden bei ihrer digitalen Entwicklung unterstützen möchte, kann sich ab Herbst 2023 zum „Digital-Lotsen oder zur Digital-Lotsin im kirchlichen Kontext“ weiterbilden lassen. Das DigiTeam der Landeskirche hat den Zertifikatslehrgang entwickelt.

Weiterlesen

Der „Status“ des Lebens und Glaubens

In der Steiggemeinde in Stuttgart-Bad Cannstatt haben am 2. April rund 450 Personen den Preacher Slam vor Ort und per Stream verfolgt. Drei Frauen und sechs Männer machten bei dem Wettkampf mit. Gewonnen hat Jens Keil mit seinem Text über seinen persönlichen „Status“.

Weiterlesen

Am 25. Juni 2023 findet in Schwäbisch Gmünd ein Tauffest an der Rems statt - wie schon 2022.

Tauffeste am Fluss und auf dem Fernsehturm

Viele Kirchengemeinden laden in diesem Sommer zu besonderen Tauffesten ein: Dort können sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter freiem Himmel taufen lassen, etwa an einem Brunnen oder einem Fluss. Hier finden Sie viele Beispiele für solche Tauffeste.

Weiterlesen

Dr. Torsten Krannich wird neuer Dekan von Ulm

Dr. Torsten Krannich wird neuer Dekan des Kirchenbezirks Ulm. Eines seiner Anliegen ist, dass die Präsenz der Kirche in der digitalen Welt ausgebaut und zugleich die Digitalisierung der Verwaltung vorangebracht wird.

Weiterlesen

Schon gewusst?

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y