| Landeskirche

Aufruf zu Teilnahme an bundesweitem Klimastreik

Deutschland soll Vorbild für sozial-ökologische Veränderungen werden

Am Freitag, 24. September, fordert ein bundesweiter Klimastreik Politik und Gesellschaft dazu auf, in der Klimakrise stärker Verantwortung zu übernehmen und schneller zu handeln. Auch das ökumenische Bündnis für Klimagerechtigkeit der vier großen Kirchen in Baden-Württemberg ruft dazu auf, an der Aktion teilzunehmen und im Vorfeld dafür zu werben.

Seit 2019 gehen - auf diesem Bild in München - Menschen zu den Demonstrationen von Fridays for Future. Auch die vier großen Kirchen in Baden-Württemberg rufen dazu auf, beim bundesweiten Klimastreik am 24. September mitzumachen.Henning Schlottmann/CC BY-SA 4.0

Das ökumenische Bündnis für Klimagerechtigkeit der großen Kirchen in Baden-Württemberg, zu der auch die Evangelische Landeskirche gehört, fordert alle Christinnen und Christen dazu auf, sich am bundesweiten Klimastreik am Freitag, 24. September, zu beteiligen und in der Vorbereitung auf diesen Tag kreativ darauf hinzuweisen.

„Jeder für sich selbst muss damit beginnen, einen umweltverträglichen Lebensstil zu führen – privat, in den Kirchengemeinden, in der gesamten Gesellschaft“, teilt das Bündnis mit. Deutschland komme eine besondere Verantwortung in der Klimakrise zu, besonders auch im Hinblick auf die wichtigen Entscheidungen der UN-Klimakonferenz im November 2021 in Glasgow.

„Die Zäsur durch die Pandemie darf uns nicht daran hindern, uns noch konsequenter für die Veränderungen einzusetzen, die aus Sorge um die ganze Schöpfung und für ein gutes Leben unserer Nächsten in unserer Nachbarschaft, weltweit und für zukünftige Generationen dringend notwendig sind.“

Klaus-Peter Koch, Umweltbeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg

Zeitfenster zum Handeln schließt sich

Das Land habe alle Chancen, eine realistische Blaupause für die notwendigen sozial-ökologischen Transformationen weltweit zu sein. Dies werde bislang aber weder politisch noch gesellschaftlich wahrgenommen. Das Bündnis befürchtet daher, dass sich das immer kleiner werdende Zeitfenster zum Handeln schließt und wesentliche Kipppunkte der Biosphäre überschritten werden, womit die Folgen der Klimakrise unumkehrbar werden.

Die jüngste Flutkatastrophe in West- und Süddeutschland habe die physischen Auswirkungen auch hier zu Lande allen sichtbar gemacht, teilt das ökumenische Bündnis für Klimagerechtigkeit mit. Anders als der globale Süden hätten die industrialisierten Länder die Finanzkraft zur Anpassung. Deshalb verfolgten die im Bündnis zusammengeschlossenen Kirchen mit eigenen Klimaschutzkonzepten ehrgeizige Reduktionsziele.

Ein weiterer Schwerpunkt des Bündnisses der Kirchen für Klimagerechtigkeit liege darin, aufzuzeigen, dass die Länder, die historisch am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, mit den Folgen des Klimawandels nicht allein gelassen werden dürfen. Zudem dürfe diesen Ländern eine wirtschaftliche Entwicklung nicht verwehrt werden.

„Die Zäsur durch die Pandemie darf uns nicht daran hindern, uns noch konsequenter für die Veränderungen einzusetzen, die aus Sorge um die ganze Schöpfung und für ein gutes Leben unserer Nächsten in unserer Nachbarschaft, weltweit und für zukünftige Generationen dringend notwendig sind", sagt Klaus-Peter Koch, Umweltbeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Auch die Erzdiözese Freiburg ist Teil des ökumenischen Klimabündnisses. „Wir müssen als Kirchen den Menschen noch deutlicher bewusstmachen, dass uns die Zeit davonläuft und wir unsere Lebensstile hier und heute hinterfragen müssen. Von unseren Partnerkirchen im Süden können wir lernen, dass anders leben ebenso gut und sinnstiftend ist“, sagt Dr. Fabian Freiseis, Leiter des Referats Weltkirche der Erzdiözese. Stefan Schneider, Umweltbeauftragter der Diözese Rottenburg-Stuttgart, hält fest: „Aus Liebe zur Schöpfung Gottes engagieren wir Kirchen, wir Christinnen und Christen uns für einen entschiedenen Klimaschutz.“ 

„Schon seit Jahren haben unsere Partner in Indien und Indonesien mit immer unberechenbareren, immer stärker werdenden Niederschlägen zu kämpfen, die zu Erdrutschen und Überschwemmungen führen, viel Zerstörung anrichten und auch Menschenleben kosten. Diese Extremwetterphänomene sind eindeutig Folgen des Klimawandels", erklärt Michael Starck, Beauftragter für den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Ideen, um sich zu beteiligen

Laut dem Ökumenischen Bündnis für Klimagerechtigkeit könnten Kirchengemeinden beispielsweise am Sonntag vor dem Streiktag in den Gottesdiensten eine Klimafürbitte aufnehmen und am Streiktag mit einem „fünf-vor-zwölf-Läuten-für-den-Klimaschutz“ zu einer Mittagsandacht für Klimagerechtigkeit einladen. Als Zeichen für die Dringlichkeit der Klimakrise könnten während dieser Andacht die Kirchturmuhren auf „fünf vor zwölf“ stehen. Jugendverbände könnten in einer Gruppenstunde Demoschilder gestalten und damit gemeinsam zu einer Demo gehen oder online teilnehmen.


Über das ökumenische Bündnis für Klimagerechtigkeit

Der globale Klimawandel ist die größte Zukunftsherausforderung für die Menschheit und die Schöpfung. Kirchen können und müssen hier eine entscheidende Rolle übernehmen, indem sie konsequent auf die mit dem Klimawandel verbundenen Gerechtigkeitsfragen hinweisen, sich verbindlich für die Klagen der Armen einsetzen und selbst eine Vorbildfunktion im notwendigen Transformationsprozess einnehmen. Die (Erz-)Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart und die evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg haben deshalb ein ökumenisches Bündnis für Klimagerechtigkeit geschlossen. Gemeinsam wollen sie den Austausch zu Fragen der Klimagerechtigkeit konsequent und kontinuierlich pflegen, das Handeln der Kirchen in Sachen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit stärken, konkrete Aktionen, Kooperationen und Projekte vorschlagen, Positionen formulieren und sie gegenüber Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft geltend machen.




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