08.07.2025

Kinder und Jugendliche engagieren sich für den Frieden

Am 11. Juli wird der Ulli-Thiel-Friedenspreis verliehen

Mit viel Engagement für ein friedliches Miteinander haben sich Kinder und Jugendliche an einem Wettbewerb für Schulen in Baden-Württemberg beteiligt. Die diesjährigen Gewinner des Ulli-Thiel-Friedenspreises werden am Freitag, 11. Juli, im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe ausgezeichnet. Die Laudatio hält Prälatin Heide Reinhard.

Der Wettbewerb unter dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ wurde im Schuljahr 2024/25 zum sechsten Mal ausgeschrieben. Er richtet sich an Einzelpersonen, Klassen, Arbeitsgruppen und Schulen in allen Alters- und Klassenstufen. 50 Wettbewerbsbeiträge kamen aus 22 verschiedenen Schulen. Vertreten waren dabei alle Schulformen, von der Grundschule über Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren, Gemeinschaftsschulen bis zu Gymnasien und Berufsschulen. Auch eine Berufsfachschule hat sich beteiligt.

„Ich bin die Taube, die ihr Nest verlassen hat und zum Frieden geflogen ist“, schreibt ein 19-jähriger Schüler aus Afghanistan neben seiner Holzstift-Zeichnung, die eine ausgestreckte Hand und eine Taube zeigt, die auf eine Sonne zufliegt. „Stellen Sie sich einen Tag ohne Ihre Lieben vor, dann werden Sie den Wert des Friedens erkennen.“ Der Text steht in einem Friedens-Kalender, den eine Klasse der Gewerblichen Schule Schwäbisch Hall gestaltet hat. Die Klasse besteht aus jungen Männern aus acht verschiedenen Nationen. Jeder Monat wurde von einem anderen Schüler künstlerisch gestaltet und mit einem Text zu seinen persönlichen Gedanken zum Thema Frieden versehen. Der Kalender wurde in einer kleinen Auflage gedruckt und in der Schule an vielen Stellen aufgehängt.

Auch die Schule beim Jakobsweg der Paulinenpflege in Winnenden hat sich mit einer kreativen Idee am Wettbewerb beteiligt. Die berufliche Ganztagsschule vorwiegend für Jugendliche mit Hör- und Sprachbehinderung sowie für Jugendliche aus dem Autismus-Spektrum hat mit einem Reverse Graffiti auf dem Schulhof ein Zeichen für Frieden gesetzt. Die Schulklasse VAB Farbtechnik hat dazu eine Umfrage in der gesamten Schule gestartet, um Ideen für Worte und Symbole zum Thema Frieden zu sammeln. Die besten Vorschläge wurden mit einem Hochdruckreiniger auf den Pflastersteinen des Schulhofs dann für alle gut sichtbar umgesetzt. „Die gewählten Worte und Symbole werden so platziert, dass sie von allen Fluren der Schule sichtbar sind. Dank der großen Glasfronten werden alle Schüler und Lehrer jederzeit an das Thema Frieden erinnert“, so die Projektbeschreibung.

Einen literarischen Zugang zum Thema Frieden wählte eine Schülerin des Nellenburg-Gymnasiums in Stockach. In ihrer fiktiven Geschichte „Rahu und der Traum vom Frieden“ erzählt sie von einem jungen Mädchen, das inmitten von Krieg und Zerstörung lebt und versucht, mit einer alten Kamera die Menschen und ihre Geschichten festzuhalten. Sie wolle eine Geschichte erzählen, „die nicht nur von Krieg und Zerstörung handelt, sondern von dem, was trotz allem bleibt: Hoffnung, Erinnerung und Menschlichkeit“, schreibt die Schülerin in ihrem Brief an die Friedenspreis-Jury.

Aus dem Heisenberg-Gymnasium in Bruchsal kamen gleich zwei Beiträge für den diesjährigen Friedenspreis. Eine Plakat-Collage zeigt eine zerbrochene Waffe, aus der Friedenstauben in den Farben der Flaggen der Ukraine und Russland aufsteigen. Eine weitere Schülerin hat sich in einem Poetry-Slam Gedanken dazu gemacht, dass Frieden nicht durch Waffen, sondern durch Kommunikation und Haltung erreicht werden kann.

Dass auch deutlich jüngere Kinder sich schon mit dem Thema Frieden auseinandersetzen möchten, haben die Beiträge der Grundschulen gezeigt. So hat sich beispielsweise eine Klasse der Falkert Grundschule (Stuttgart) mit dem Bilderbuch „Das Sonnenblumenschwert“ beschäftigt und daraus ein Theaterstück gestaltet. Aufgeführt wurde es bei einem Elterncafé.

Von allen Einsendungen wurden 13 Beiträge ausgewählt, die in verschiedenen Kategorien während der Preisverleihung am 11. Juli bis zu 500 Euro Preisgeld erhalten werden.

Getragen wird der Friedenspreis von der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (Landesverband Baden-Württemberg), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), pax christi in Baden-Württemberg und pax an! e.V. - Werkstatt für Pazifismus, Friedenspädagogik und Völkerverständigung.

Hintergrund zum Friedenspreis:

Der Namensgeber Ulli Thiel (1943 – 2014) war Sonderschullehrer in Karlsruhe und bis zu seinem Tod 2014 Mitglied der GEW Baden-Württemberg. Er engagierte sich auch in der landeskirchlichen Friedensarbeit, war in der Friedensbewegung aktiv und schuf das bekannte Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“. Thiel war auch Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm 1983, der größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland mit 400.000 Menschen.

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