Der Lea Mittelstandspreis für soziale Verantwortung der Diakonie und Caritas in Baden-Württemberg ist zum 19. Mal vergeben worden.
Der Lea-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung ist 19. Mal in Stuttgart vergeben worden: Der Frisör Figaro Claus aus Biberach an der Riß, die Weinimport Peter Riegel GmbH aus Orsingen-Nenzingen und die Kur- und Bäder-GmbH Bad Dürrheim erhielten die Auszeichnung. Sie belegten in ihrer Kategorie jeweils den ersten Platz unter fünf nominierten Unternehmen. Seit 2007 haben Diakonie und Caritas in Baden-Württemberg sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg über 3.500 Projekte von Unternehmen ausgezeichnet, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. In diesem Jahr gingen 221 Bewerbungen ein. Der Lea-Mittelstandspreis ist bundesweit der teilnehmerstärkste Wettbewerb, der Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten (CSR) kleiner und mittlerer Unternehmen auszeichnet. Der undotierte Preis steht unter dem Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“ (Lea).
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, betonte: „Zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen in unserem Land übernehmen Verantwortung, die weit über ihr wirtschaftliches Handeln hinausgeht. Ihr freiwilliger Einsatz für Umwelt und Gesellschaft ist ein Zeichen, das Mut macht, gerade in diesen herausfordernden Zeiten. Mit dem Lea-Mittelstandspreis würdigen wir dieses außergewöhnliche Engagement auch in diesem Jahr mit großer Wertschätzung und öffentlicher Anerkennung.“
„Wenn Unternehmen über ihren wirtschaftlichen Auftrag hinaus Verantwortung übernehmen, entsteht etwas Großes: gelebte Menschlichkeit“, sagte André Peters, Vorstand des Diakonischen Werks Baden im Neuen Schloss in Stuttgart vor 350 Gästen. „Der Lea-Mittelstandspreis würdigt genau dieses Engagement – und zeigt, wie viel Kraft in Partnerschaften liegt, die sich für das Gemeinwohl einsetzen.“ Oliver Merkelbach, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Rottenburg-Stuttgart, war beeindruckt, wie kreativ und tatkräftig Unternehmen ihre Ideen umsetzen. Er sagte: „Inmitten von Polarisierung, Klimakrise und sozialer Ungleichheit macht der Preis deutlich: Wer Haltung zeigt, kann den Unterschied machen.“
Dr. Klaus Krämer, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, und Heide Reinhard, Prälatin im Kirchenkreis Nordbaden der Badischen Landeskirche, würdigten als Schirmherr und Schirmherrin das Engagement, das die Unternehmerinnen und Unternehmer für die Gesellschaft einbringen. Sie halten deren unternehmerisches Wirken für unverzichtbar, gerade angesichts der großen gesellschaftlichen und ökologischen Fragen dieser Zeit. Dr. Klaus Krämer, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, sagte: „Besonders beeindruckt mich die Spannbreite der Firmen mit weniger als 20 Mitarbeitenden bis hin zu Firmen mit mehreren Hundert Beschäftigten. Haltung ist also keine Frage der Größe. Es ist vielmehr großartig, wie uneigennützig Betriebe Verantwortung für andere Menschen übernehmen und deren Leben nachhaltig verbessern.“ Heide Reinhard erklärte: „Arbeitgeber, die sich für das Gemeinwesen einsetzen, sind für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiv. Das ist gut so. Denn das gesellschaftliche Engagement eines Unternehmens stellt einen entscheidenden Beitrag für unsere Zukunftsfähigkeit dar.“
Den Preis für die Kategorie bis 20 Mitarbeitende erhielt der Friseur Claus Niedermaier alias Figaro Claus aus Biberach an der Riß. Ihm kam die Idee, wohnungslosen und bedürftigen Menschen durch einen kostenlosen Haarschnitt ein Stück Würde und Selbstvertrauen zurückzugeben. 2016 gründete er deshalb die Barber Angels Brotherhood. Was als kleiner Kreis engagierter Friseurinnen und Friseure begann, ist heute eine weltweite Bewegung: Über 1.000 Mitglieder in elf Ländern haben bereits mehr als 100.000 Menschen kostenlos frisiert. Zusätzlich verteilen die Barber Angels Hygieneartikel und kleine Sachspenden.
In der zweiten Kategorie bis 150 Mitarbeitende ging als Preisträger die Bio-Weinimporteur Riegel GmbH aus Orsingen-Nenzingen hervor. Gemeinsam mit der Stellar Winery in Südafrika unterstützt das Unternehmen die dort ansässige Steilhoogte Primary School, an der rund 300 Kinder aus teils benachteiligten Verhältnissen lernen. 2024 konnte so eine neue Halle auf dem Schulgelände fertiggestellt werden. So entstand ein lebendiger Ort für gemeinsame Mittagessen, Feste und kulturelle Aktivitäten. Gerade für diese Kinder bedeutet das soziale Miteinander Sicherheit und ein gestärktes Selbstwertgefühl. Die Mitarbeitenden von Peter Riegel engagieren sich dafür tatkräftig – mit Spendenaktionen, Ideen und persönlichem Einsatz während der Arbeitszeit.
Sieger der dritten Kategorie bis 500 Mitarbeitende war die Kur- und Bäder GmbH in Bad Dürrheim. Gemeinsam mit der Grund- und Werkrealschule holt sie Schülerinnen und Schüler direkt in den Kurpark und zusammen schaffen sie seit 2022 unter dem Motto „Grünes Klassenzimmer“ neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Entstanden sind ein Biodiversitätspfad mit Wildbienen-Stationen, ein Totholzbereich mit Infotafeln sowie ein 200 Meter langes Heckenbiotop. Die Schülerinnen und Schüler bauen, säen Blumen aus oder reinigen Nistkästen. Über 250 Stunden Einsatz der Mitarbeitenden und viele Sachmittel stecken schon im Projekt.
Zur Bewerbung eingeladen waren alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die Wohlfahrtsverbände, soziale Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder (Sport-)Vereine unterstützen und sich gemeinsam mit ihnen gesellschaftlich engagieren. Die öffentliche Anerkennung dieser CSR-Aktivitäten soll zugleich Motivation dafür sein, in der Dauerhaftigkeit dieses Engagements nicht nachzulassen.
Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa. Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.
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Was es mit der Kirchensteuer auf sich hat, wie sie bemessen wird und welche positiven Effekte die Kirchen mit der Kirchensteuer an vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens erzielen, erfahren Sie auf www.kirchensteuer-wirkt.de.