Hilfe für Menschen, die vom Schicksal hart getroffen sind
Für seinen Einsatz zugunsten der Etablierung der kirchlichen Notfallseelsorge in Baden-Württemberg hat der Ministerialdirigent und Leiter der Abteilung „Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement“ im Innenministerium Baden-Württemberg Prof. Hermann Schröder am Mittwoch, 15. Juni, im Namen der vier großen Kirchen in Baden-Württemberg die Ehrenadel der Evangelischen Landeskirche in Baden überreicht bekommen.
Gregor Bergdolt, Bereichsleitung für Notfallseelsorge der Evangelischen Landeskirche in Baden (links) gratuliert Hermann Schröder.Bild: Ekiba
„Wie zerbrechlich und gefährdet doch menschliches Leben ist in jedem Augenblick! Wer sollte das besser wissen und tiefer verstanden haben als Menschen in der Feuerwehr, den Rettungsdiensten, der Polizei. Und wer sollte klarer darum wissen, dass diese Erfahrungen nicht in der Uniform stecken bleiben und ausgezogen werden können, sondern immer da sind, bewusst, unbewusst, eingestanden und uneingestanden“, sagte Pfarrer Gregor Bergdolt, Bereichsleitung für Notfallseelsorge der Evangelischen Landeskirche in Baden, anlässlich der Ehrung von Hermann Schröder.
Für Einsatzkräfte habe es früher keine Rückfallebene gegeben. In den Nachkriegsjahren sei „Augen zu und durch“ die Devise gewesen. Und auch für Menschen, die vom Unglück eines nahen Angehörigen betroffen waren, habe es lange Zeit keine Menschen gegeben, die wussten, was es in den ersten Stunden nach der Katastrophe brauche, so Bergdolt.
Um dies zu ändern, habe sich Schröder seit Ende der 80er Jahre unter anderem als Leiter der Landesfeuerwehrschule nach Unterstützung durch die Kirchen umgeschaut, Verbindungen geknüpft und Fortbildungsformate entwickelt. 30 Jahre lang habe er sich dafür eingesetzt, dass Notfallseelsorge ein selbstverständlicher Teil des Bevölkerungsschutzes in Baden-Württemberg geworden sei, so Bergdolt.
Es braucht kundige, gut ausgebildete Menschen
Sowohl die Katastrophe am US-Luftstützpunkt in Ramstein 1988 mit 70 Toten und etwa 1.000 Verletzten als auch die Kollision eines Passagierflugzeugs aus Russland mit der Transportmaschine der DHL über Überlingen im Juli 2002 mit 71 Toten habe ganz klar gezeigt: „Es braucht hier kundige, gut ausgebildete Menschen, die verlässlich und klug zusammenarbeiten, um die Betroffenen einer solchen Katastrophe zu begleiten.“
1991 fand die erste mehrtägige Ausbildung zum Fachberater Seelsorge in der Landesfeuerwehrschule Bruchsal statt. Einige Zeit später wurde dies als zweiwöchiger Lehrgang fest in das Programm der Landesfeuerwehrschule aufgenommen. Seit dieser Zeit wurde die Ausbildung und Fortbildung sowie die Zusammenarbeit unter den Organisationen kontinuierlich ausgebaut und verfeinert. Seit 2015 gibt es – auch dank des Engagements von Hermann Schröder – die organisationsübergreifende Ausbildung „Leiter/Fachberater Psychosoziale Notfallversorgung“ an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal.
„Wir danken Ihnen von Herzen für Ihren langanhaltenden und sorgfältigen Einsatz zugunsten der Menschen in unserem Lande, die vom Schicksal hart getroffen sind, und zugunsten derer, die sie darin begleiten“, sagte Gregor Bergdolt.
Da Hermann Schröder seinen Wohnsitz im badischen Dossenheim hat und evangelisch ist, bekam er im Namen der Erzdiözese Freiburg, der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der beiden evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg die Ehrennadel der Evangelischen Landeskirche in Baden überreicht.
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