Engagement für die Erinnerung an das Judentum in Südwestdeutschland
Der Plochinger Pfarrer und Historiker Dr. Joachim Hahn (68) hat für sein Jahrzehnte langes Engagement für die Aufklärung über die Geschichte des Judentums und die Bewahrung des jüdischen Erbes in Baden-Württemberg das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann überreichte das Bundesverdienstkreuz an Dr. Joachim Hahn in Stellvertretung für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.Bild: Staatsministerium Baden-Württemberg
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt Hahns Verdienst so: „Joachim Hahn hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Reichtum jüdischen Lebens in Süddeutschland im Gedächtnis bleibt. Von seinen guten Beziehungen zu den jüdischen Gemeinden profitiert die Landeskirche bis heute.“
Hahn sagt über die Ehrung: „Ich freue mich über die Auszeichnung vor allem deswegen, weil damit staatlicherseits deutlich gemacht wird, wie wichtig in unserem Land die Erinnerungsarbeit und das Gedenken an die jüdische Geschichte ist.“
Schon in seiner Jugend in den 70er Jahren interessierte sich Hahn für die Geschichte des Judentums in Deutschland und konnte nicht verstehen und akzeptieren, dass die Spuren jüdischen Lebens im Land nicht gewürdigt wurden und mehr und mehr verschwanden. Neben seiner Arbeit unter anderem als Pfarrer, als Dozent an der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg und an der Fortbildungsstätte Kloster Denkendorf sowie als Schulpfarrer und Referatsleiter im Oberkirchenrat) setzte und setzt Hahn sich dafür ein, Synagogen und Friedhöfe zu pflegen und mit Gedenktafeln und anderen Mahnmalen an die Geschichte des Judentums in Baden-Württemberg und seine fast völlige Auslöschung durch den Holocaust zu erinnern. Dabei sind ihm immer die individuellen Biographien hinter den anonymen Zahlen und Fakten wichtig. Dafür forschte er intensiv und gilt schon lange als Experte für die jüdische Geschichte in Baden-Württemberg.
Vor 40 Jahren hat Hahn dazu auch die Arbeitsgemeinschaft „Alemannia Judaica“ mitbegründet und die Webseite www.alemannia-judaica.de aufgebaut, eine der wichtigsten Online-Quellen zur jüdischen Regional- und Familiengeschichte im deutschsprachigen Raum.
In der Begründung für die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz heißt es, Hahn habe mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft „wesentlich zur Vernetzung unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure beigetragen“. Ebenso habe er mit seinen Büchern wie „Synagogen in Baden-Württemberg“, „Jüdisches Leben in Esslingen“ und „Jüdisches Leben in Ludwigsburg“ dazu beigetragen, „dass sich das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus nicht im Pauschalen und Abstrakten verliert“. Und weiter: „Mit seinem herausragenden Engagement trägt Dr. Joachim Hahn zur Aufklärung über die jüdische Geschichte und zur Bewahrung des jüdischen Erbes nicht nur in Baden-Württemberg bei“.
Erster Bericht von Landesbischof Gohl vor der Synode
In seinem ersten Bericht vor der 16. Landessynode beleuchtete Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl aktuelle Herausforderungen der Landeskirche. Außerdem legte er dar, wo die Schwerpunkte der kirchlichen Arbeit in der kommenden Zeit liegen sollten.
Bis 2030 sollen die Pfarrstellen um etwa 25 Prozent auf 1.078 reduziert werden. Das erfordert auf Bezirksebene regio-lokale Zusammenarbeit und weitere Veränderungsprozesse. Das Verhältnis von durchschnittlich 1.800 Gemeindegliedern pro Gemeindepfarrperson kann dann gehalten werden.
Bei der Frühjahrstagung der Württembergischen Evangelischen Landessynode am Freitag, 24. März, im Stuttgarter Hospitalhof hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl seinen ersten Bericht vor der Landessynode gehalten.
Am 24. und 25. März tagt die Landessynode. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie der PfarrPlan 2030, Landesbischof Gohls erster Bischofsbericht, die Eckwerteplanung und viele weitere Themen. Sie können die Tagung hier im Livestream verfolgen.
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