Selbst in schwersten Zeiten schöpfen die Menschen Hoffnung aus der Kraft der Liebe heraus - und aus Gottes Zusage, dass einmal Friede sein wird. Darüber denkt Pfarrerin Pamela Barke in ihrem geistlichen Impuls zum 2. Advent nach.
Myriams-Fotos / Pixabay
Ein Foto begleitet mich in diesem Jahr. Es hilft. Es gibt Hoffnung. Es wärmt. Das Foto lässt meine Gedanken immer wieder zu einem Ort gehen, wo all das dringend nottun würde: Hoffnung, Wärme, Hilfe. Vielleicht kennen Sie das Bild aus dem Februar 2022. Es zeigt ein junges Paar. Beide strahlen. Sie sind eng umschlungen, der Mann trägt sie auf seinen Armen, wie wenn er sie über eine Schwelle tragen wollte. Sie schmiegt sich an ihn. Beide tragen schwarze Lederjacken, haben Tattoos. Und sie, sie trägt im Haar einen weißen Schleier. Ihr Kopf geschmückt mit einem wunderschönen Kranz aus weißen Rosen und Grün. Es ist ein Brautpaar. Eines, das cool ist. Sehr modern. Vor allem eines, das überglücklich ist. Das Glück strahlt weit aus dem Bild heraus. Diesem Glück kann niemand etwas anhaben. Ein Bild der Stärke und die Liebe.
Doch hinter den beiden bricht das Bild. Hinter ihnen, über ihrem Glück ragt die Fassade eines großen, grauen Hauses auf. Es ist zerstört. Es ist übersät von Einschusslöchern, das einst wohl stolze graue Haus aus stolzen Zeiten mit den weißen Fensterfassungen. Geborstene Fensterrahmen. Die Schüsse haben den braunen Putz hervorgebracht. Leere Fensterhöhlen, denn die Scheiben sind zerstört. Schutt ist zu sehen, ein Metallmast, seiner Funktion beraubt. Es ist ein Bild aus der Ukraine. Aus der Stadt Charkiw.
Mitten im russischen Angriffskrieg setzte dieses Paar dem Krieg ihre Liebe entgegen. Wir wissen nicht, ob es heute noch lebt, wie es lebt - mehr als ein halbes Jahr später, nun im Advent 2022.
Doch es setzte gegen die Trümmer seine unzerstörbare Liebe. Gegen die Leiden des Krieges und alles, was noch kommen würde und schon hinter ihnen lag. Ihre innige Verbindung in aller Zerstörung.
Und ich denke an den adventlichen Text aus Kapitel 11 im Buch des Propheten Jesaja.
„Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. 2Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke“.
Dieser Text wird in wenigen Wochen in den Weihnachtsgottesdiensten erklingen. Er wird, da bin ich mir sicher, die Herzen der Menschen mit Hoffnung und Wärme erfüllen. Wenn es doch so sein könnte, für immer oder wenigstens für einen Wimpernschlag. Ein Hoffnungsbild mitten im Unglück unserer Tage:
„Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften. Da wird der Wolf beim Lamm wohnen und der Panther beim Böcklein lagern. Kalb und Löwe werden miteinander grasen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten. Kuh und Bärin werden zusammen weiden, ihre Jungen beieinanderliegen, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Man wird weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge.“
Ich wünsche diese Hoffnung auf tiefen Frieden der Ukraine. Ich wünsche sie den Ländern und Regionen in der Welt, in denen Krieg, Unfriede und Unvernunft herrschen. Dass Frieden einkehrt, tiefer Frieden. Ich wünsche sie allen Menschen, die in Krisen leben. Und ich hoffe, dass sie Menschen haben, die kommen und helfen, von nah und fern. Und ich wünsche, dass sie Bilder der Hoffnung in sich tragen.
Pamela Barke, Pfarrerin in der Pressestelle der Evangelischen Landeskirche in Stuttgart
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