Er gehört zu den ganz Großen unter den Astronomen und seine Erkenntnisse gelten noch immer. In allem jedoch war Johannes Kepler zuerst Theologe mit württembergischen Wurzeln und Widrigkeiten. Die Bahnen der Planeten konnte er meisterhaft berechnen, nicht aber die oft verqueren Wege seines Lebens.
Johannes Kepler profitierte vom württembergischen Bildungssystem. wikimedia
Johannes Kepler wurde in der kleinen Reichsstadt Weil und in schwierigen Familienverhältnissen geboren, die seine Begabungen, dazu noch von Krankheiten überschattet, kaum zu Tage gefördert hätten. Da brachte der Umzug ins württembergische Leonberg 1579 Abhilfe, denn dort wirkte seit der Reformation ein besonderes Bildungssystem, das die Begabten förderte – unabhängig von ihrem Stand und Reichtum. Noch heute ist dem Schulmeister ein Denkmal zu setzen, der Keplers Genie erkannte und ihn so förderte, dass er nach der Lateinschule in die Klosterschulen Adelberg und Maulbronn und schließlich 1589 ins Tübinger Stift einziehen konnte, wo seine Interessen reichen Nährboden und gute Lehrer fanden. Neben der Theologie studierte er Mathematik und Astronomie, damals nahe an der Astrologie.
„Unter den Sternen ergeht sich mein Geist“ (F. Hölderlins‘ Gedicht „Keppler“)
Keplers Entdeckungen zu den Gesetzmäßigkeiten des Universums und seiner Planetenbahnen untermauerten das neue System, das nicht mehr die Erde (und damit auch ihre Bewohner!), sondern die Sonne in den Mittelpunkt stellte. Für den Theologen Kepler offenbarten diese großartigen Ordnungen die Allmacht Gottes und die Harmonie seiner Schöpfung.
Wege zwischen Harmonie und Streit
Auf der ständigen Suche nach Harmonie erlebte Kepler lebenslang viel Streit, den die Auseinandersetzung der Konfessionen nach der Reformation und ihr politischer Missbrauch auslösten, der schließlich in die Katastrophe des 30-jährigen Krieges führte. Innerlich umgetrieben und mehrfach äußerlich vertrieben, fand Kepler nur in seinem Glauben Heimat, der die Gemeinsamkeiten der Konfessionen höher schätzte als das Trennende. Er musste deshalb Württemberg verlassen, wurde Mathematiker im protestantischen Graz, bis er auch dort vertrieben wurde und nach Prag zu seinem engsten Kollegen Tycho Prahe in Dienste des katholischen Kaisers wechselte. Vor seinem Umzug nach Linz verstarb seine Frau Barbara. Nur drei seiner Kinder aus zwei Ehen überlebten ihn. Schließlich wird Kepler Astronom beim kaiserlichen Feldherrn Wallenstein, dem er Horoskope verfasste, ohne selbst sternengläubig zu sein. „Nie wirkt der Himmel allein, sondern der Geborene und andere tun viel aus freier Willkür, was sie auch wohl hätten unterlassen können und wozu sie vom Himmel nicht gezwungen wären.“ 1627 veröffentlichte Kepler im Schutz der Reichsstadt Ulm seine Tafeln mit Berechnungen der Planetenbahnen. Auf einer letzten Reise verstarb er 1630 in Regensburg, wo auf seinem verlorenen Grabstein stand: „Himmel durchmaß mein Geist.“
In einem Zeitalter großer Individualität ist kaum vorstellbar, was das Alte Testament berichtet: Ein ganzes Volk fastet. Das war für alle verpflichtend, beispielsweise als Zeichen der Trauer und des Respektes nach dem Tod eines Königs oder im Falle einer Notsituation.
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Dass Menschen fasten, dagegen hatte der Huldrych Zwingli nichts – wohl aber gegen die formale Pflicht zum Fasten. Sein Protest: Ein Wurstessen. Sieben Wochen lang stellen wir je eine Gestalt aus der Bibel oder der Kirchengeschichte vor, die einen Aspekt des Fastens verkörpert.