Prälat Mayer-List stand in der Zeit des Kirchenkampfes in Württemberg eng an der Seite des damaligen Landesbischofs Theophil Wurm, dessen Stellvertreter er war. Im Herbst 1934 wurde von Seiten des deutschchristlichen Reichsbischof unter einem Vorwand der Versuch unternommen, die württembergische Kirchenleitung zu entmachten. Der Landesbischof wurde unter Hausarrest gestellt, und auch sein Stellvertreter Mayer-List wurde von der Leitung entfernt, indem er beurlaubt wurde.
Mit diesem Schreiben wurde Max Mayer-List 1934 von den Nazis beurlaubt, um eine deutschchristliche Kirchenleitung durchzusetzen. Landeskirchliches Archiv
Die Arbeiterschaft lag ihm besonders am Herzen
Er kam am 28. Januar 1871 unter dem Namen Max Mayer als Sohn einer Stuttgarter Kaufmannfamilie zur Welt. Erst 1921 änderte er seinen Nachnamen in Mayer-List, indem er den Mädchennamen seiner Mutter hinzufügen ließ. Im Vikariat wurde Mayer-List stark von Theodor Traub geprägt, auf dessen Einfluss sein starkes Engagement für die Arbeiterschaft und insbesondere den evangelischen Arbeiterverein zurückging. Von 1907 bis 1911 wirkte er als Vorsitzender dieser Vereinigung. Nach einer Station als 2. Stadtpfarrer an der Göppinger Oberhofenkirche wurde er ab 1905 in der gleichen Funktion an der Stuttgarter Markuskirche tätig, bevor er von 1917 bis 1929 dort die erste Pfarrstelle versah. Ab 1912 war er Mitglied des Landeskirchentags, von 1919 bis 1930 des deutschen Kirchentags. Außerdem hatte er von 1909 bis 1929 die Schriftleitung des wöchentlich erscheinenden Kirchlichen Anzeigers inne.
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Stellvertreter des Landesbischofs in bedrängter Zeit
Ende 1929 wurde er als Prälat in den Evangelischen Oberkirchenrat Stuttgart berufen. Dort war er für die Besetzung der Pfarrstellen zuständig. Als Stellvertreter des Landesbischofs für geistliche Angelegenheiten fungierte er ab 1933. Bereits ein Jahr später, 1934, kam es zu dem Versuch, der Württembergischen Landeskirche eine deutschchristliche Leitung aufzunötigen. Während der versuchten Entmachtung des Landesbischofs Wurm durch die Deutschen Christen, wurde dieser am 8. September seines Amtes enthoben, beziehungsweise auf seine geistlichen Aufgaben beschränkt. Dieser Anschlag wurde mit der Untersuchung einer von Wurm angeordneten finanziellen Transaktion begründet, an der in Wirklichkeit aber nichts zu beanstanden war.
Starker Rückhalt in den Gemeinden
Da Mayer-List nach Ansicht des damit beauftragten Rechtswalters der Evangelischen Kirche Deutschlands Wurm „falsch beraten“ habe, wurde auch er kurzerhand beurlaubt, ein Zustand, der vom 14. September bis zum 19. November 1934 andauerte. Wurm selbst wurde zusätzlich unter Hausarrest gestellt.
Dieser Entmachtungsversuch scheiterte aufgrund des starken Rückhalts, den die rechtmäßige Kirchenleitung in den Gemeinden genoss, sowie an der rechtlichen Unhaltbarkeit des Vorgehens. Die NSDAP realisierte bald, dass die Aktion ihrem Ansehen in der Bevölkerung und vor der internationalen Öffentlichkeit schadete.
Bereits 1943 trat Mayer-List aufgrund eines Herzleidens in den Ruhestand ein, den er in Stuttgart verbrachte. Nach 1945 war er als Mitberichterstatter mit der Aufgabe der Entnazifizierung der württembergischen evangelischen Pfarrerschaft betraut. Am 31.12.1949 verstarb er in seiner Geburtsstadt Stuttgart.
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