Evangelisches Jugendwerk startet Projekt „Geberlaune“
Das Evangelische Jugendwerk will mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einem drei Jahre andauernden Projekt eine neue „Kultur der Großzügigkeit“ entwickeln. Die Bereitschaft, Zeit und Geld zu spenden, habe abgenommen. Daher soll sie in einem Kurs gemeinsam eingeübt werden.
In Württemberg tragen 70 Fördervereine zu einem wesentlichen Teil zur Finanzierung der evangelischen Jugendarbeit bei. Der Altersdurchschnitt ihrer Mitglieder liegt bei rund 60 Jahren. Viele ältere engagierte Christinnen und Christen sind es gewohnt, zehn Prozent ihres Einkommens zu spenden. Diese biblisch begründete Haltung ist jüngeren Menschen eher unbekannt. Diese spenden vor allem ihre Zeit und investieren viel Energie und Engagement, wie beispielsweise die Bewegung „Fridays for Future“ zeigt. Aber Geldspenden kommen in ihrer Lebenswelt kaum vor.
Das Ziel: Zeit und Geld spenden
Das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW) möchte mit dem Projekt „Geberlaune“ zunächst in den nächsten drei Jahren zusammen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine neue „Kultur der Großzügigkeit“ entwickeln. „Bei einem Seminar im letzten Jahr wurde jungen Erwachsenen und Hauptamtlichen im EJW neu bewusst, dass wir in einer ‚Mammon-Kultur‘ leben, die von Konsum und Geld geprägt ist“, berichtet Jürgen Kehrberger, der Vorsitzende des EJW-Fördervereins, der die Initiative sehr begrüßt. Der EJW-Förderverein unterstützt das Projekt „Geberlaune“ finanziell.
Geberlaune-Gruppen in ganz Deutschland
In dem neuen Programm sollen sich junge Leute mit zentralen Bibeltexten zu den Themen Gerechtigkeit und Großzügigkeit auseinandersetzen und so einen neuen Lebensstil kennenlernen und einüben. In einem ersten Schritt wird das Konzept mit fünf lokalen Partnern aus dem Bereich der Evangelischen Jugendarbeit in Württemberg erprobt. Wenn für dieses Projekt weitere finanzielle Unterstützung gefunden wird, sollen bis Ende 2026 rund 50 „Geberlaune-Gruppen“ in ganz Deutschland gegründet werden.
„Diese neuen jungen Gruppen, die Zeit und Geld spenden, werden ein Vorbild und eine Herausforderung für Ältere und Jüngere in Kirche und Gesellschaft sein“. Davon ist Cornelius Kuttler, der Leiter des EJW überzeugt. Dadurch soll ein neuer Zweig in der evangelischen Jugendarbeit wachsen, fokussiert auf Großzügigkeit und Gerechtigkeit. Sie trägt dann zu einer veränderten Haltung des Spendens und Gebens bei. Der Start des innovativen Projektes wird auch von der Lechler-Stiftung gefördert.
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