Nach elf Jahren im Amt ist der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks in Württemberg, Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, am Donnerstag in den Ruhestand verabschiedet worden. Unter den nahezu 300 virtuell zugeschalteten Festgästen waren auch Vertreter der Diakonie der Slowakei und Rumäniens.
Dieter Kaufmann, Oberkirchenrat und Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes in Württemberg.Diakonisches Werk in Württemberg
Seine theologische Leidenschaft kombiniert mit durchdachter Analyse gesellschaftlicher und sozialer Verhältnisse werde nicht am 30. November enden, sagte der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July über den scheidenden württembergischen Diakoniechef Dieter Kaufmann (65). Er werde weiter unter anderem im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland ehrenamtlich tätig sein. July würdigte den Theologen als Persönlichkeit, die viel bewegt habe. Unter anderem nannte er das Netzwerk Inklusion, den Mutmacher-Fonds und die Teilhabegutscheine von Landeskirche und Diakonie.
„Persönlichkeit des gelebten Sozialstaats“
Der baden-württembergische Sozialminister Manne Lucha (Grüne) nannte Kaufmann eine wichtige Persönlichkeit des gelebten Sozialstaats. Er habe Paradigmenwechsel gefördert, unter anderem durch die Dezentralisierung von Angeboten und personenzentrierte Hilfe, sagte Lucha. Kaufmann sei auf dem politischen Parkett „immer ein Vollblutpolitiker für die soziale Sache gewesen“.
Auszeichnung mit „Goldenem Kronenkreuz“
Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, verlieh Kaufmann das goldene Kronenkreuz. Er sagte, Kaufmann sei ein Mensch, „der um der Sache und der Menschen willen genau hinsieht“. Den christlichen Glauben verstehe Kaufmann als Einheit von Kirche und Diakonie und er habe einen globalen Horizont.
„Sympathisch, verbindlich und erfolgreich“
Die kurz zuvor wiedergewählte Präsidiumsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, Gisela Meister-Scheufelen, bestätigte Kaufmann, er habe sich „sympathisch, verbindlich und erfolgreich für die Diakonie eingesetzt“ und politisch Wegweisendes bewegt. Dies gelte besonders im Bereich öffentlich geförderter Beschäftigung, der Integration von Flüchtlingen und für Menschen mit Behinderung.
Grußbotschaften aus dem Ausland
Unter den zahlreichen Video- und Chatbeiträgen waren auch Grüße der Diakonie aus der Slowakei und aus Rumänien. Jan Gasper verlieh Kaufmann die höchste, goldene Auszeichnung der Diakonie der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakei als „Dank für Zusammenarbeit - und Freundschaft“.
„Eintreten für die, die nicht ins Bild passen“
In seiner Predigt und seinem Schlusswort verwies Dieter Kaufmann auf Felder, die noch auf Lösungen warten: „Die Armut wurde nicht weniger, es gibt noch kein Flüchtlingsaufnahmekonzept für Europa.“ Er nannte auch Missbrauch, das Leid der Heimkinder und Ablehnung gegenüber Menschen mit Behinderung. Christen sollten daher „eintreten für die, die nicht ins Bild passen“, appellierte er. Diakonie und Politik forderte er auf, gemeinsam unterwegs zu bleiben „für die Teilhabe jedes Einzelnen, gleich welche Einschränkung er auch immer haben mag“.
Kaufmann war Gemeindepfarrer, Landesjugendpfarrer und ab 1999 Dekan in Esslingen. 2009 wurde er Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, nach eigenen Angaben der größte Wohlfahrtsverband in Baden-Württemberg mit rund 1.400 Einrichtungen. Im Ehrenamt ist Kaufmann unter anderem Mitglied im Verwaltungsrat Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg und Vorsitzender des Ausschusses Diakonie der Diakonie Deutschland.
In einem Zeitalter großer Individualität ist kaum vorstellbar, was das Alte Testament berichtet: Ein ganzes Volk fastet. Das war für alle verpflichtend, beispielsweise als Zeichen der Trauer und des Respektes nach dem Tod eines Königs oder im Falle einer Notsituation.
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Als in Crailsheim ein Gemeindezentrum aus den 80er-Jahren verkauft werden sollte, wurde beschlossen, es zu einem Kindergarten umzufunktionieren. In einem Kirchenraum, der erhalten geblieben ist, bietet Pfarrerin Ulrike Rahn geistliche Angebote für Familien an.
Am 24. und 25. März 2023 hat die Landessynode getagt und viele wichtige Themen behandelt - unter anderem den PfarrPlan 2030. Zudem hielt Landesbischof Gohl seinen ersten Bischofsbericht. In einem Video erklärt Synodalpräsidentin Sabine Foth die fünf wichtigsten Themen.
Nachdem der Weltklimarat einen erschütternden Bericht veröffentlicht und festgestellt hat, dass die Folgen des Klimawandels gravierender einzuschätzen sind als in den früheren Berichten, diskutierte die Synode über den Klimaschutz. Wo steht dabei die Kirche?
Erster Bericht von Landesbischof Gohl vor der Synode
In seinem ersten Bericht vor der 16. Landessynode beleuchtete Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl aktuelle Herausforderungen der Landeskirche. Außerdem legte er dar, wo die Schwerpunkte der kirchlichen Arbeit in der kommenden Zeit liegen sollten.
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Bei der Frühjahrstagung der Württembergischen Evangelischen Landessynode am Freitag, 24. März, im Stuttgarter Hospitalhof hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl seinen ersten Bericht vor der Landessynode gehalten.
Am 24. und 25. März tagt die Landessynode. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie der PfarrPlan 2030, Landesbischof Gohls erster Bischofsbericht, die Eckwerteplanung und viele weitere Themen. Sie können die Tagung hier im Livestream verfolgen.
Dass Menschen fasten, dagegen hatte der Huldrych Zwingli nichts – wohl aber gegen die formale Pflicht zum Fasten. Sein Protest: Ein Wurstessen. Sieben Wochen lang stellen wir je eine Gestalt aus der Bibel oder der Kirchengeschichte vor, die einen Aspekt des Fastens verkörpert.