10.11.2020 EJW schult Geflüchtete für Jugendarbeit
|
Flüchtlinge
EJW-Projekt schult junge Geflüchtete für Jugendarbeit
„Born for More“ bereitet auf Ehrenamt vor
„Born for More" - so heißt das neue und bundesweit einmalige Projekt, das junge Geflüchtete dazu befähigen will, ehrenamtlich in der kirchlichen Jugendarbeit tätig zu werden. Im Interview erklärt der Landesreferent für interkulturelle Öffnung beim Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW), Yasin Adigüzel, was es mit dem interkulturellen Trainee-Programm auf sich hat.
Herr Adigüzel, was genau möchte dieses Projekt erreichen?
Junge Geflüchtete sollen nicht allein die Zielgruppe bei Angeboten der evangelischen Jugendarbeit sein, sondern auch zu Mitgestaltern werden. Über ein Schulungsprogramm, ähnlich dem klassischen Traineeprogramm, sollen sie ihre Stärken und ihre Interessen entdecken und fähig werden, sich ehrenamtlich zu engagieren - beispielsweise bei Freizeiten oder Gruppenstunden.
Wie sehen solche Schulungen aus?
Adigüzel: Das Konzept von "Born for More" ist bewusst sehr offen gehalten, damit Interessierte aus unterschiedlichen Kreisen und Bereichen an dem Angebot andocken können. In Echterdingen geht bald eine Schulung an den Start, die Teilnehmende eines offenen Jugendcafés an die ehrenamtliche Mitarbeit in dem Café heranführen will. Verschiedene Kirchengemeinden in Leonberg haben sich unter dem Dach der Evangelischen Allianz zusammengetan und bieten Schulungen speziell für Frauen an. In Liebenzell ist das Kursprogramm verknüpft mit einem internationalen Gottesdienst, den eine "Born for More" - Gruppe gestaltet. In Stuttgart bietet das EJW "FreeStyle-Freizeiten" an, für die ehrenamtliche Mitarbeiter qualifiziert werden.
Für viele der Teilnehmer ist ehrenamtliche Mitarbeit etwas Neues, weil sie aus ihren Herkunftsländern ehrenamtliche Strukturen gar nicht oder nur sehr rudimentär kennen.
Das Projekt ist am 1. Mai 2020 gestartet, wie ist es bisher angelaufen?
Wir sind genau mit dem Corona-Lockdown gestartet, was für unser Projekt ein herber Schlag war. Auch die geplanten Freizeiten im Sommer mussten abgesagt werden. Deshalb können wir noch nicht viel vorweisen. Aber wir hatten beim EJW schon letztes Jahr bei unseren "FreeStyle-Freizeiten" Mitarbeitende mit Fluchthintergrund dabei, die bereits in einigen Grundlagen der Mitarbeit geschult wurden - wie Aufsichtsrecht oder wie man vor einer Gruppe steht und eine Kleingruppe leitet. Das hat mich nachhaltig davon überzeugt, dass ein solches Projekt wichtig ist.
Ist die Schulung zur ehrenamtlichen Mitarbeit offen für junge Menschen aller Religionen?
Für viele Menschen in unserer Gesellschaft ist Religion Privatsache und damit ein Thema, über das man nicht redet. Aber wir wollen Religion nicht komplett ausklammern, sondern darüber ins Gespräch kommen. Junge Geflüchtete, die in dieser Gesellschaft Fuß fassen wollen, müssen sich in einer religiös inhomogenen Gesellschaft zurechtfinden. Deshalb wollen wir in der evangelischen Jugendarbeit in dem geschützten Rahmen einer Weiterbildung lernen, respektvoll mit fremden Religionen in Austausch zu kommen.
In meiner langjährigen interkulturellen Arbeit merke ich immer wieder, dass dadurch Vorurteile abgebaut werden können. Natürlich ist es anders, wenn man als Trainees Muslime vor sich hat, statt Christen, aber es ist eine großartige Chance für Kirchengemeinden und die Teilnehmenden, religionssensibel zu werden, sich auszutauschen und sich selbst mit der eigenen Religion auseinanderzusetzen.
25 Jahre Ethikkomitee im Diakonie-Klinikum Stuttgart
Seit 1999 berät das Ethikkomitee des Diakonie-Klinikums, der Evangelischen Diakonissenanstalt und der DIAK Altenhilfe Mitarbeitende, Patientinnen und Patienten und Angehörige bei schwierigen Entscheidungen. Hier finden Sie das Grußwort zum Jubiläum von Landesbischof Gohl.
Am 10. September ist der württembergische Theologe Dr. Hartmut Metzger im Alter von 92 Jahren verstorben. Dr. Jochen Maurer, landeskirchlicher Pfarrer für das Gespräch zwischen Christen und Juden, würdigt hier Metzgers Verdienste um das christliche-jüdische Verhältnis.
Am 14. September fand der erste Roller-Gottesdienst in Stuttgart statt. Wie rollerfahrende Pfarrerin Vinh An Vu von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Hedelfingen-Rohracker-Frauenkopf auf die Idee kam und wie der Roller-Gottesdienst ablief erfahren Sie hier.
Anlässlich der 44. Ökumenischen Friedensdekade werden alltägliche Geschichten vom Frieden gesammelt. Dazu sind Online-Veröffentlichungen, eine Sammlung und musikalische Lesungen in Planung.
Der Verein für Württembergische Kirchengeschichte lädt am 11. Oktober zu einer Tagung anlässlich des 100. Jahrestages der Württembergischen Kirchenverfassung ein. Dabei geht es auch um Verfassungen anderer Landeskirchen.
Mit einem Tag der offenen Tür hat die Evangelisches Medienhaus GmbH in Stuttgart ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert und Rückschau sowie Ausblick auf die kommenden Jahre gehalten. Das Medienhaus bietet eine Vielzahl von Medien und Dienstleistungen an.
In ihrem Wort zur Interkulturellen Woche vom 22. bis 29. September 2024 wenden sich die Evangelische Landeskirche in Württemberg und das Diakonische Werk Württemberg „gegen jede Form von Angriffen, Rassismus und Antisemitismus sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“.
Oberkirchenrat Dr. Fabian Peters ins Amt eingeführt
Der neue Leiter des Dezernats für Finanzmanagement und Informationstechnologie, Oberkirchenrat Dr. Fabian Peters, ist in einem Festgottesdienst am 16. September in seine neue Aufgabe im Oberkirchenrat eingeführt worden. Hier erfahren Sie mehr über Dr. Fabian Peters.
Oberkirchenrat Dr. Jörg Schneider ins Amt eingeführt
Oberkirchenrat Dr. Jörg Schneider ist am 16. September in einem Festgottesdienst in seine neue Aufgabe als Leiter des Dezernats für Theologie, Gemeinde und weltweite Kirche im Oberkirchenrat eingeführt worden. Hier lesen Sie mehr über Dr. Jörg Schneider.
Für Pfarrerinnen, Pfarrer und Mitarbeitende in der Jugendarbeit bietet die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) am 24. September eine Online-Informationsveranstaltung zum Thema Kriegsdienstverweigerung an.
Zum Internationalen Tag der Demokratie haben die knapp 130 zivilgesellschaftlichen Gruppen des baden-Württembergischen Landesbündnisses für Demokratie und Menschenrechte ihr Engagement für ein friedliches und vielfältiges Miteinander betont.
Nur noch 100 Tage vor Weihnachten. Das Weihnachtsfest kommt mit großen Schritten auf uns zu. Für die Adventszeit bieten Landeskirche und Evangelisches Medienhaus auch dieses Jahr einiges an, worauf man sich jetzt schon freuen kann.