Am 1. November jährt sich sein Geburtstag zum 525. Mal
Der Pfarrer, Reformator und Professor Erhard Schnepf galt als streitbarer Geist. Ihm gelang es, in der Kirchenordnung von 1536 ein gemäßigtes Luthertum durchzusetzen, das die württembergische Landeskirche noch heute prägt. Am 1. November jährt sich sein Geburtstag zum 525. Mal.
Am 1. November 1495 in Heilbronn geboren, studiert Schnepf ab 1509 in Erfurt, wo er dem Humanistenkreis um Coban Hesse, Joachim Camerarius und Justus Jonas angehört. Zwei Jahre später wechselt er an die Universität Heidelberg und wird dort 1513 zum Magister Artium promoviert. Er beginnt ein Jurastudium, bricht es wieder ab und wechselt zur Theologie.
Schnell ein überzeugter Lutheraner
Darüber, ob er bereits im Frühjahr 1518 Martin Luther bei seiner Heidelberger Disputation kennenlernt, gehen die Angaben auseinander. Unstrittig ist, dass Schnepf sehr schnell zum überzeugten Anhänger des Reformators wird. 1520 ist er bereits der erste evangelische Prediger in Weinsberg. Zwei Jahre später wird er von der österreichischen Regierung Württembergs aus Weinsberg vertrieben, geht nach Neckarmühlbach im Kraichgau, wo er Zuflucht bei Dietrich vom Gemmingen findet. 1523 findet er dann in der Reichsstadt Wimpfen eine neue Wirkungsstätte, lernt Margaretha Wurzelmann, die Tochter des Bürgermeisters, kennen. Die beiden heiraten.
Von Marburg nach Württemberg
Schnepf bleibt nicht lange in Wimpfen. Auf Bitten Graf Philipps III. führt er 1525/26 die Reformation in Weilburg durch. Landgraf Philipp von Hessen beruft ihn 1527 als Professor und Prediger an die neu gegründete Universität Marburg, wo er später auch Rektor wird. Er begleitet den Landgrafen zu den Reichstagen zu Speyer (1529) und zu Augsburg (1530). Als Herzog Ulrich von Württemberg 1534 sein Land zurückerobert, bittet er Schnepf, zusammen mit Ambrosius Blarer die Reformation in Württemberg durchzuführen. Erhard Schnepf erklärt sich unter der Bedingung bereit, dass Blarer seiner Abendmahlslehre zustimmt. So wurde am 2. August 1534 die erste evangelische Konkordie geschlossen. Sie definiert das Abendmahl so, dass Christus in ihm substanz- und wesenhaft präsent ist. Darüber hinaus einigen sich beide Reformatoren auf eine geografische Zuordnung ihres Wirkungsbereichs. Schnepf reformiert das Land von Stuttgart aus „unter der Staig“, Blarer von Tübingen aus „ober der Staig“.
Streit mit Blarer
Dennoch geraten der Lutheraner Schnepf und der reformiert gesinnte Blarer immer wieder aneinander. Am heftigsten wohl auf dem so genannten Uracher „Götzentag“, an dem sich Blarer gegen Schnepf durchsetzt und der Herzog ein Bilderverbot erlässt, das den Schwaben wertvolle Kunstwerke kosten sollte. Schnepf dagegen gelang es, in der Kirchenordnung von 1536 ein gemäßigtes Luthertum durchzusetzen, das die württembergische Landeskirche noch heute prägt.
1544 wird Erhard Schnepf Pfarrer und Theologieprofessor in Tübingen, wo er vor allem Hebräisch lehrt. Er promoviert und übernimmt die Superattendenz über das theologische Stift. Als die württembergische Kirchenordnung in Folge des Schmalkaldischen Krieges aufgehoben wird, hat das für den Interimsgegner Schnepf 1548 die Entlassung zur Folge.
Im Juli 1549 übernimmt er eine vakant gewordene Pfarrstelle, die Superintendentur und eine Professur an der neu gegründeten Universität in Jena. Er schließt sich den Gnesiolutheranern um Nikolaus von Amsdorf und Matthias Flacius an und verfeindet sich mit seinen württembergischen Freunden, insbesondere mit Johannes Brenz. Der Bruch zwischen den Lutheranern wird immer deutlicher. Am 1. November 1558 stirbt Erhard Schnepf an seinem 63. Geburtstag in Jena.
Der öffentliche Fachtag „Nach der ForuM-Studie - Rückblick auf und Konsequenzen für kirchliches Handeln“ am 27. September 2024 wirft einen Blick auf die Ergebnisse der Kennzahlen der ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen.
Wer sich in der Landeskirche popularmusikalisch engagiert, kann sich beim Netzwerktag Popularmusik am 26. Oktober inspirieren lassen. Der Tag soll Begegnungsraum für Team- und Chorleitende sowie haupt-, neben- und ehrenamtlich Musizierende sein.
Am Sonntag, 15. September feiert das Evangelische Medienhaus Stuttgart 25. Geburtstag. Auf die Besucher wartet ein spannendes Programm mit Workshops, Präsentationen, Ständen, Unterhaltung, Kaffee und Kuchen. Hier geht es zur Programmübersicht.
Der Kirchenbezirk Bernhausen pflegt seit 1994 mit der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in Poltawa/Ukraine eine Partnerschaft. Christoph Killgus, Vorsitzender der Bezirkssynode, berichtet über die Partnerschaft und den russischen Angriff auf Poltawa am 3. September.
Martina Rudolph-Zeller leitet die evangelische Telefonseelsorge in Stuttgart. Jeden Tag sind sie und ihr Team mit den Sorgen der Menschen konfrontiert. Was die Ratsuchenden besonders beschäftigt, darüber spricht sie mit Rundfunkpfarrerin Barbara Wurz in der Sendung Begegnungen in SWR1.
Die ökumenische Aktion „Ich bin da!“ hat 27.000 Leuchtarmbänder für Erstklässler und Erstklässlerinnen versandt. „Wir wünschen allen Kindern, dass sie jeden Tag aufs Neue diese Erfahrung machen dürfen ...“, sagt Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami über die Aktion.
Josia Topf ist Para-Schwimmer und hat drei Medaillen bei den Paralympics in Paris gewonnen. Das Evangelische Medienhaus hat in mehreren Produktionen mit dem Schwimmer über seine sportlichen Leistungen, sein TAR-Syndrom und seinen Glauben gesprochen.
TV-Tipp: Vom Polizisten zum christlichen Podcast-Produzenten
Thomas Meyerhöfer ist als Autor, Theologe und Künstler erfolgreich – nachdem er sieben Jahre lang schwer depressiv war. Wie hat er das geschafft? Welche Höhen und Tiefen haben seine Podcast-Gäste erlebt? Darüber spricht er bei „Alpha & Omega“ mit Heidrun Lieb.
Zum Beginn des neuen Schuljahres gibt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl allen Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern ein Gebet mit auf den Weg. Es greift die Freude, aber auch die Sorgen auf, die das neue Schuljahr mit sich bringt. Keiner muss sich den Herausforderungen allein stellen.
Jeden ersten Freitag im September wird der Ökumenische Tag der Schöpfung gefeiert. Bereits zum 15. Mal lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ein, in
konfessionsverbindender Weise zu feiern. Hier finden Sie Bibelworte zum Thema Schöpfung.
Die Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat Pfarrerin Dr. Susanne Schenk als stellvertretendes Mitglied in ihren Rat gewählt. Zur GEKE zählen 96 Kirchen aus über 30 Ländern Europas und Südamerikas mit rund 50 Millionen Christen.
Am 30. November 2025 findet in allen Kirchengemeinden der Landeskirche die Kirchenwahl statt, bei der die Mitglieder zum Ende der aktuellen Legislaturperiode sowohl die Kirchengemeinderäte als auch die Landessynode neu wählen. Hier finden Sie erste Infos zur Wahl.