Eine Halbzeitbilanz für die Württemberger Halle in Wittenberg
Im Reformationssommer 2017 präsentieren Kirchen aus aller Welt, internationale Institutionen, Organisationen, Initiativen und viele Kulturschaffende in Wittenberg ihre aktuelle Sicht auf die Reformation. „Tore der Freiheit“ heißt die Weltausstellung, die im Rahmen des 500-jährigen Reformationsjubiläums vom 20. Mai bis 10. September in der Lutherstadt stattfindet. Auch die württembergische Landeskirche ist dort vertreten, und zwar mit der Württemberger Halle. Der frühere Kirchenrat Helmut Dopffel ist für deren Programm verantwortlich und zieht im Gespräch mit Anna Gieche eine Halbzeitbilanz.
Helmut DopffelEMH/Anna Gieche
Herr Dopffel, die Hälfte des Reformationssommers ist vorüber, und zur Halbzeitbilanz wurde in der Presse vor allem negativ über die Weltausstellung berichtet, besonders im Hinblick auf die schwachen Besucherzahlen. Sie waren die meiste Zeit über hier in Wittenberg vor Ort. Wie erging es Ihnen in der Württemberger Halle?
Es stimmt, dass die vom Reformationsverein r2017 prognostizierten hohen Besucherzahlen nicht eingetroffen sind. Die negative Berichterstattung trifft dennoch nicht auf unsere Württemberger Halle zu. Hier tröpfeln die Besucher zwar auch, aber sie tröpfeln stetig und im Schnitt haben wir täglich 190 Besucher in der Halle, insgesamt bisher mehr als 10.000. Im Vergleich zu anderen Ausstellern ist das super.
Woher kommt dieser Unterschied?
Die Württemberger Halle mit ihren sich drehenden Bäumen, der geschichtsträchtigen Schmiede und den wechselnden Ausstellungen hat ihren ganz eigenen Charme und eine hohe Anziehungskraft auf Besucher. Außerdem hat sich herumgesprochen, dass wir ein super Catering anbieten und sehr freundliche Mitarbeiter haben. Unter ihnen sind auch Wittenberger, daher ist die Vernetzung zu den Einheimischen gut. Unterstützt werden wir zudem vom örtlichen Lions Club, von dessen Vernetzung wir ebenso profitieren. Alles in allem lebt die Württemberger Halle von Begegnungen.
Welche Fehler hätten vom Reformationsverein vermieden werden können?
Ein Fehler war bestimmt, dass der Wittenberger Standard-Tourismus nicht mit ins Boot geholt wurde. Besucher der Stadt werden am Lutherhaus aus dem Bus gelassen, kreuzen einmal quer die Altstadt und werden an der Schlosskirche wieder eingesammelt. Da bleibt keine Zeit, um die Weltausstellung zu besichtigen. Positiv ist aber, dass der Reformationsverein die Beschwerden der Aussteller aufnimmt und wir uns nun wöchentlich treffen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Die Situation ist sehr konstruktiv.
Landesbischof Frank Otfried July kommt nächste Woche nach Wittenberg. Auf was kann er sich einstellen?
Herr July wird ja sowohl Wittenberg als auch das 80-Seelen-Dörfchen Garrey besuchen, in dem wir Mitarbeiter untergebracht sind. Dort wird er auf eine sehr interessierte Gemeinde treffen, die sich auf den ersten Besuch eines Bischofs freut. In der Württemberger Halle liegt in seiner Besuchswoche der Schwerpunkt auf dem Thema „Weltmission“. Es wird Gesprächsrunden geben, er wird den youngPOINTreformation besuchen und viele Gäste treffen – unter anderem bei der Eröffnung einer Ausstellung zur Geschichte der Basler Mission, bei einem zweimaligen „Meet the bishop“ und beim Empfang der Landeskirche.
Was werden Sie von der Zeit in Wittenberg mitnehmen?
Viele interessante Begegnungen, tolle Erlebnisse und hunderte Dinge, die ich zuvor nie gemacht habe und hier neu lernen konnte. Was kann einem als Rentner Besseres passieren?! Ich habe auch viel über die Menschen in der ehemaligen DDR lernen können. Hier sind die Fronten zwischen Atheisten und Kirche nicht so sehr verhärtet wie bei uns. Man spricht weltlicher von Gott, damit die Menschen es verstehen. Daran könnten wir uns in Württemberg ein Beispiel nehmen.
Weltweite Trauer um Dr. Agnes Abuom: Die langjährige Moderatorin des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ist in der vergangenen Woche in ihrer Heimat Kenia verstorben. In der Landeskirche erinnert man sich an die „wundervolle Ökumenikerin“.
„Jetzt ist die Zeit“ ist das Motto des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags, der vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg stattfindet. Im Gespräch mit Achim Stadelmaier aus dem Evangelischen Medienhaus erklärt Reporter Matthias Huttner, was die Teilnehmenden erwartet.
Im Dialog zwischen Landwirtschaft, Kirche und Gesellschaft
1948 wurde das Evangelische Bauernwerk in Württemberg gegründet. Das Jubiläum wurde am 3. und 4. Juni beim Hohebucher Tag mit einem Festgottesdienst mit Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl gefeiert.
Ernst-Wilhelm Gohl feiert am Samstag, 3. Juni, seinen 60. Geburtstag. „Ermutigung und Hoffnung stark machen – das erlebe ich als unseren Auftrag in diesen Zeiten“, sagt der Landesbischof. „Wir haben allen Grund dazu. Das entspricht der Botschaft des Evangeliums.“
Der Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, sind vor allem Klimaschutz und Klimagerechtigkeit wichtig. Außerdem will sie die Digitalisierung der Kirche voranbringen. Bei „Alpha & Omega” spricht sie über Erreichtes und ihre Vorstellung von der Zukunft der Kirche.
Landesbischof Gohl und Kirchenrätin Dr. Christine Keim haben anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der evangelischen Kirche in Beirut die Schneller-Schulen im Libanon und in Jordanien besucht. Außerdem haben sie in der Gedenkstätte Yad Vashem der Opfer der Shoa gedacht.
Der Islambeauftragte Pfarrer Dr. Friedmann Eißler hat auf einer Studienreise Bosnien und Herzegowina besucht. Thema war das Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen. Eindrücke gibt es auf unserem Instagram-Kanal (Anmeldung ist nicht nötig).
Wie der Heilige Geist die Apostel ermutigt, in die Welt hinauszugehen und von Jesus Christus zu erzählen - das feiern wir an Pfingsten. Und davon erzählt Diakonin Ellen Schneider in ihrem geistlichen Impuls, der heute auch im SWR-Jugendradio „DASDING“ gesendet wird.
Landesbischof Gohl hat Pfingsten in Öhringen mitgefeiert und dort auch gepredigt. Dabei wies er auf den Wert der Vielfalt der Gaben und Glaubensstile hin, mit der sich schon die junge Kirche auseinandersetzen musste. Hier finden Sie Sie die Predigt im Wortlaut.
Wort der vier Kirchen in Baden-Württemberg zu Pfingsten 2023: Zum bevorstehenden Pfingstfest haben die Bischöfin und die Bischöfe der vier großen Kirchen in Baden-Württemberg an die Kraft des göttlichen Geistes erinnert.
„Leben aus der Hoffnung“ – so das Motto des Tags der weltweiten Kirche, den über 20 internationale Gemeinden aus Württemberg am Pfingstmontag als buntes Fest der Begegnung in Stuttgart feiern. Beim Gottesdienst in der Stiftskirche predigt Landesbischof Gohl über Hoffnung.
Rainer Köpf (59) ist zum neuen Dekan des Kirchenbezirks Backnang und zugleich auf die Backnanger Pfarrstelle Stiftskirche West gewählt worden. Er folgt damit auf Wilfried Braun, der zum 1. Juni in den Ruhestand geht. Das Datum des Amtsantritts steht noch nicht fest.