Susanne Kreuser ist seit Kurzem ordinierte Pfarrerin
Susanne Kreuser hat sich vom ganz normalen Chaos im „Pfarrfamilienbetrieb“, in dem sie aufwuchs, nicht abschrecken lassen. Jetzt freut sie sich die 29-jährige Pfarrerin auf ihre neue Aufgaben als Gehörlosenpfarrerin. Isabelle Fries hat mit ihr über die Frauenordination gesprochen, die am 15. November in Württemberg ihr 50-jähriges Jubiläum feiert.
Susanne Kreuser ist Gehörlosenpfarrerin beim Diakonischen Werkprivat/EMH
Sie wurden Anfang September ordiniert – wie fühlen Sie sich? Ich freue mich zur Gemeinschaft der Geistlichen zu gehören, endlich ein vollwertiges Mitglied im Club zu sein und darauf bin ich stolz. Nach dem Abitur ist so eine lange Zeit vergangen und jetzt ist es endlich soweit und ich bin Pfarrerin.
Ordination war für Sie in den letzten Wochen nun ein sehr präsentes Thema – ist das Thema Frauenordination persönlich auch ein Thema für Sie? Frauenordination finde ich als historisches Thema interessant. Persönliche Erfahrungen habe ich aber mit dem Thema nicht gemacht. Die Gemeinde sieht mich einfach als jungen Menschen, der sagt: „Kirche, das mach ich.“ Meine Eltern sind auch beide Pfarrer und meine Mutter ist als Pfarrerin auch ein Vorbild für mich. Da hat es unsere Generation insgesamt einfacher: Wir haben weibliche Vorbilder.
Ist das Thema „Frau im Pfarrdienst“ Ihrer Meinung nach überhaupt noch ein Thema, das wachgehalten werden sollte? Historisch betrachtet auf jeden Fall. Aber auch heutzutage ist es noch ein wichtiges Thema, jedoch unter anderen Gesichtspunkten. Aktuell ist es besonders herausfordernd, Beruf und Familie gut zusammenzubringen. Hier braucht es kreative Lösungen.
Susanne Kreuser wuchs als Pfarrerstochter in der Nähe von Ludwigsburg auf. Ihr Studium der Evangelischen Theologie führte sie ins Tübinger Stift, nach Halle an der Saale und nach Berlin. Nach ihrem Vikariat in Waiblingen wurde sie im September ordiniert und ist nun Gehörlosenpfarrerin im Diakonischen Werk Stuttgart.
Haben Sie da einen Vorschlag? Apfelkuchen-Backkurse für Pfarrmänner vielleicht? (Sie lacht) – Nein, aber man sollte sich schon überlegen, wie man das Pfarrmann-Dasein positiv füllen kann und anteilige Dienstaufträge werden sicher auch eine immer größere Rolle spielen.
Ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gegenwärtig das große Thema um den Pfarrdienst? Das ist sicherlich ein Thema. Ein anderes ist die immer stärker werdende Kirchenferne bei den Menschen. Das sehe ich besonders bei Kasualien. Wie gehe ich damit um, dass ich nichts voraussetzen kann, aber eine schöne Familienfeier unterstützen soll? Ich denke da an einen Satz, den ich in einem Taufgespräch gehört habe: „Der Taufspruch sollte jetzt nicht zu christlich sein.“ Das sehe ich als eine kommende große Herausforderung.
Apropos Herausforderungen: Wo hat es Sie nun im Pfarrdienst hin verschlagen? Ich bin Gehörlosenpfarrerin beim Diakonischen Werk. Ich bin gespannt, die neue Welt kennen zu lernen. Gerade lerne ich die Gebärdensprache. Da spielen die körperlichen und emotionalen Komponenten eine ganz besondere Rolle. Ich freue mich auf die Aufgabe! Es ist schön, eine Arbeit zu haben, die Sinn macht.
Ein Grund zum Feiern: 50 Jahre Frauenordination. Hier nach dem Festgottesdienst in der Stuttgarter StiftskircheDominik Rüter/EMH
Die Kirche ist ein Ort der Hoffnung und Vergewisserung in unsicheren Zeiten: Darin waren sich der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, und der Erzbischof der Erzdiözese Freiburg, Stephan Burger, einig – und darüber, was ihr Amtsverständnis prägt.
Das „Café am Pfarrgarten“ der Verbundkirchengemeinde Türkheim-Aufhausen bietet einen Raum für Austausch und Begegnung. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl war dort zu Besuch und hat sich mit der Initiatorin, Dorothea von Lünenschloß, unterhalten.
Stefan Schwarzer wird Friedenspfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Der 45-Jährige ist seit langer Zeit in der kirchlichen Friedensarbeit verwurzelt. Wichtig ist ihm vor allem Bildungsarbeit. Außerdem wünscht er sich offene Gesprächsräume über Fragen des Friedens.
Am Samstag, 17. September 2022, geht es an einem kostenlosen Online-Thementag um digitale Verkündigung. Bei verschiedenen Fortbildungen können haupt- und ehrenamtliche kirchliche Mitarbeitende sich im Bereich „digitale und hybride Verkündigung“ weiterbilden und vernetzen.
Das Hilfswerk „Brot für die Welt“ hat im vergangenen Jahr 9,6 Millionen Euro Spenden und Kollekten von Menschen aus Württemberg erhalten. Der Betrag fällt zwar deutlich geringer aus als im Vorjahr. Doch das liegt an der Corona-Pandemie. Die Bereitschaft, zu spenden, ist zurzeit groß.
Am 29. Juli 2022 besuchte der neue Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl zum ersten Mal den Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dr. Gebhard Fürst. Die guten ökumenischen Verbindungen will der neue Landesbischof fortführen und die Zusammenarbeit vor Ort fördern.
Noch heute ist die Landeskirche auf der mittleren Leitungsebene in Dekanate unterteilt. Diese Struktur geht auf die Synodalordnung von 1547 zurück. Die Dekane hatten schon damals eine Leitungs- und Visitationsfunktion gegenüber der Pfarrerschaft inne.
Dr. Hartmut Metzger ist mit der Otto-Hirsch-Medaille ausgezeichnet worden, die für besondere Verdienste um die interreligiöse Zusammenarbeit vor allem zwischen Christen und Juden verliehen wird. Landesbischof Gohl stellte sich in einem Grußwort klar gegen jeden Antisemitismus.
Ministerpräsident betont Bedeutung des Christentums
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl traf sich am Donnerstag, 28. Juli 2022, mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Antrittsbesuch. Besprochen wurde u. a. die Bedeutung eines guten ökumenischen Handelns der Kirchen in Baden-Württemberg.
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Gabriele Waldbaur (54) ist zur neuen Dekanin des Kirchenbezirks Leonberg gewählt worden. Sie folgt auf Wolfgang Vögele, der zum 31. Juli 2022 in den Ruhestand geht. Der Zeitpunkt ihres Amtsantritts steht noch nicht fest.
Ernst-Wilhelm Gohls erste Predigt als Landesbischof
Am 24. Juli ist Ernst-Wilhelm Gohl in sein Amt als württembergischer Landesbischof eingeführt worden. Dabei hielt er auch die Predigt über Mt 28,16-20. Hier können Sie die Predigt im Volltext nachlesen und im Video nachschauen.