Vom 24. bis 28. Mai findet in Berlin, Wittenberg und auf dem Weg dahin unter der Losung „Du siehst mich“ (1. Mose 16,13) der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Über konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg erleben weit über 100.000 Menschen Gemeinschaft, feiern Gottesdienste, lauschen Konzerten und nehmen an politischen Debatten teil.
Generalsekretärin Ellen Ueberschär, Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au, Bischof Markus Dröge (EKBO), Landesbischöfin Ilse Junkermann (EKM) bei der Enthüllung des Plakatmotivs am Brandenburger Tor.DEKT/Christian Lietzmann
Zum 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin und Wittenberg werden ab dem 24. Mai mehr als hunderttausend Teilnehmende erwartet. Zusätzlich wird es dieses Jahr sechs so genannte "Kirchentage auf dem Weg" geben. Ab dem 25. Mai machen in acht mitteldeutschen Städten viele Menschen Station auf dem Weg in die Lutherstadt Wittenberg. Bereits am Samstag, 27. Mai, werden die ersten Gäste in Wittenberg erwartet, um zum Sonnenuntergang mit der Gemeinschaft von Taizé eine „Nacht der Lichter“ auf der Elbwiese zu feiern. Dort treffen sich dann am Sonntag, 28. Mai, die Besucherinnen und Besucher der Kirchentage zum gemeinsamen Festgottesdienst. Dieser Höhepunkt des Kirchentags bildet zugleich den Auftakt für den Reformationssommer.
Bei den „Kirchentagen auf dem Weg“ mit dabei ist u. a. der Bischof der württembergischen Landeskirche, Dr. h. c. Frank Otfried July. „Ich freue mich auf den 'Kirchentag auf dem Weg', weil ich dort Menschen begegnen kann, die sich auf den Weg gemacht haben, um Fragen des Lebens, des Glaubens und der Welt besprechen und bedenken zu können“, sagt der Landesbischof im Vorfeld des Kirchentags. „Glaube ist persönlich, aber nicht privat. Öffentlich dem Glauben Gesicht und Stimme zu geben, seine Bedeutung für die Zivilgesellschaft zu bedenken, zu beten und zu singen: Das ist Kirchentag“, so July weiter.
Am Freitag, 26. Mai, hält Landesbischof July in Weimar eine Bibelarbeit zum Thema „Esau versöhnt sich mit Jakob“ (1. Mose 33,1-17a). Im Anschluss diskutiert er mit Diethard Hamm, Regionalbischof aus Gera, und Dr. Miloš Klátik, Generalbischof Bratislava/Slowakei, bei einer Podienreihe über das Thema „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. Über das Verhältnis von Staat und Kirche im europäischen Vergleich“. Außerdem hält er die Predigt beim Sendungsgottesdienst „Frei zum Leben“ am Samstag, 27. Mai, in Jena.
Weitere württembergische Gäste auf dem Kirchentag sind u. a. Bläserinnen und Bläser der Posaunenarbeit des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg. 150 sind in Berlin angemeldet, die am 26. und 27. Mai nach Leipzig zum Bläserfest weiterziehen werden. Dort stoßen 200 weitere hinzu, sodass in Leipzig dann rund 350 württembergische Musiker vertreten werden sein.
Highlights auf dem Kirchentag
Prominentester Gast auf dem Kirchentag ist der ehemalige US-Präsident Barack Obama. Am Donnerstag, 25. Mai, diskutiert er mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Brandenburger Tor über das Thema „Engagiert Demokratie gestalten. Zuhause und in der Welt Verantwortung übernehmen“. Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au und Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, moderieren die Veranstaltung.
Weitere Highlights sind musikalische Acts wie Max Giesinger, die Wise Guys, Schandmaul oder Yvonne Catterfeld. Giesinger wird am Mittwoch, 24. Mai, zum großen Straßenfest, dem „Abend der Begegnung“, in Berlin die Bühne erobern. Die Wise Guys, seit zwölf Jahren nicht mehr ganz so heimliche A-Cappella-Stars der Großveranstaltung, geben im Rahmen ihrer Abschiedstournee am Donnerstagabend, 25. Mai, ihr letztes Kirchentagskonzert. Catterfeld tritt am Freitagabend, 26. Mai, auf. Die Folkrocker von Schandmaul sind Teil der Veranstaltung „Echt Kirchentag“ am Samstag, 27. Mai.
Wenn am Sonntag, 28. Mai, mit dem Schlussgottesdienst in Wittenberg der Kirchentag vorbei ist, gehen die Feierlichkeiten zum 500-jährigen Reformationsjubiläum erst so richtig los. 16 Wochen lang bietet die Weltausstellung Reformation in Wittenberg ein vielfältiges Programm von Kirchen aus aller Welt, internationalen Institutionen, Organisationen, Initiativen und vielen Kulturschaffenden. Die Weltausstellung generell ist an der Wallanlage rund um die Wittenberger Altstadt aufgebaut und dort in sieben „Tore“ zu verschiedenen Themen aufgeteilt: Spiritualität, Jugend, Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, Globalisierung – eine Welt, Kultur sowie Ökumene und Religion. Die meisten Aussteller werden in Zelten oder temporären Bauten untergebracht.
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