18.09.2025

„Ein Werk, das uns einen Zugang bietet, die Gegenwart unserer Kirche von ihren Wurzeln her zu begreifen“

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl zur Vorstellung des Buchs Württembergische Kirchengeschichte von der Christianisierung bis zur Gegenwart von Prof. Dr. Hermann Ehmer 

„Sie erinnern uns daran, dass wir nicht die erste Generation sind, die gefordert ist, angesichts der Herausforderungen der Zeit kirchliches Leben neu zu gestalten“, sagte Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl am 17. September in seinem Grußwort zur Vorstellung des Buchs Württembergische Kirchengeschichte von der Christianisierung bis zur Gegenwart von Prof. Dr. Hermann Ehmer, dem ehemaligen Leiter des Archivs der württembergischen Landeskirche (heute: Evangelisches Archiv Baden und Württemberg). 

Ernst-Wilhelm Gohl
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in der Stuttgarter Stiftskirche

Weiter sagte Gohl, Ehmer habe mit seinem Buch „ein neues Standardwerk geschaffen. Ein Werk, das uns einen Zugang bietet, unsere Gegenwart, die Gegenwart unserer Kirche von ihren Wurzeln her zu begreifen.“ Das Buch sei Ehmers Lebenswerk, „Frucht Ihres jahrzehntelangen Forschens und Schaffens im Dienst der württembergischen Kirchengeschichte“. 

Landesbischof Gohl hob verschiedene Aspekte hervor. So etwa die Tatsache, dass das Buch mit der Christianisierung beginne und damit auch über 1.000 Jahre Kirchengeschichte behandle, „die wir mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart teilen“. Dieses Kapitel „lässt erkennen: Neustrukturierungen und Reformen gehören von Anfang an zur württembergischen Kirchengeschichte. Das kann uns in unseren Herausforderungen heute doch eine gewisse Demut und auch Gelassenheit lehren.“ Gohl würdigte besonders, dass Ehmer „in jedem Kapitel auch die Geschichte der katholischen Kirche in den Blick“ nehme. Damit biete das Werk „eine historische Fundierung für das weitere Miteinander der Landeskirche mit der Diözese und für das ökumenische Miteinander vor Ort.“ 

Gohl ging auch auf die Rolle der Kirchenmusik in der Kirchengeschichte ein. Ehmer verfolge das Thema durch alle Kapitel, besonders ab der Reformation. „Das heißt: Kirchengeschichte geht nur mit Musik. Kirche und Gemeinde sind als klingende Gemeinschaft lebendig“, so Gohl. Mit dem Gemeindegesang werde „jede und jeder in der Gemeinde befähigt, ermutigt und begeistert, die Stimme zu erheben. Das schult. Auch über den Gottesdienst hinaus.“ 

Als dritten Aspekt betonte Gohl die Rolle des interreligiösen Miteinanders. Man tendiere dazu, „religiöse Vielfalt in der Gesellschaft für ein besonderes Merkmal der jüngsten Geschichte und Gegenwart zu halten. Ehmers Werk belehrt uns da in mancher Hinsicht eines Besseren“, so Gohl. Die Kirche stehe „in unserer Region von Anfang an in einem interreligiösen Gegenüber; das vergessen wir oft. Das Verhältnis von Christen und Juden werde im Buch „durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder aufgegriffen – bis hin zum ‚Jüdischen Leben in Württemberg‘ in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nach der Shoa. Ich halte diesen Faden des Buches heute, wo sich viele unserer jüdischen Geschwister in Württemberg wieder nicht mehr sicher fühlen, für besonders wichtig.“ 

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