„Wir sprechen nicht mehr über den anderen, sondern mit ihm“
Stellvertretend für die „Interko“, die interkonfessionelle Konferenz der Bildungsverantwortlichen der vier großen christlichen Kirchen in Baden-Württemberg, besuchten am Mittwoch (26. April) Ordinariatsrätin Ute Augustyniak-Dürr von der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gemeinsam mit dem Geschäftsführer des sunnitischen Schulrats, Amin Rochdi, den islamischen Religionsunterricht im Oberstufenkurs des Carlo-Schmid-Gymnasiums Tübingen. Im Unterricht ging es um das Thema „Zugänge zum Glauben“, das auf hohem Niveau diskutiert wurde.
Islamischen Religionsunterricht gibt es im Carlo-Schmid-Gymnasium seit vielen Jahren, inzwischen auch in der Kursstufe. Er wird dort neben dem katholischen, evangelischen und jüdischen Religionsunterricht sowie dem Ethikunterricht angeboten. „Das sind ideale Bedingungen, um religiöse und ethische Bildung in Verschiedenheit möglich zu machen und im interreligiösen Dialog miteinander ins Gespräch zu kommen. So kann ein gegenseitiges Verständnis und respektvolles Miteinander wachsen“, sagt der Schulleiter, Oberstudiendirektor Rüdiger Hocke.
Dass der islamische Religionsunterricht in Baden-Württemberg gewährleistet werden kann, verdankt sich der Gründung einer Stiftung – des sunnitischen Schulrats –, der an die Stelle der verfassten Religionsgemeinschaft tritt, um die gemeinsame Verantwortung von Staat und Kirche/Religionsgemeinschaft für den Religionsunterricht abzubilden. Nicht nur das Miteinander mit dem Kultusministerium, sondern auch mit den Bildungsverantwortlichen der evangelischen und katholischen Kirche ist dabei von gegenseitigem Vertrauen und konstruktiver Kooperation geprägt.
Rochdi und die Vertreterinnen und Vertreter der anderen Religionsgemeinschaften mit einem Religionsunterrichtsangebot betonen, dass jedes Kind ein gesetzlich verankertes Recht auf Bildung, auch auf religiöse Bildung habe. Religiöse Bildung im konfessionellen Religionsunterricht anzubieten, habe trotz organisatorischer Schwierigkeiten einen Mehrwert, der den Aufwand lohnt. Denn „am profilierten Standpunkt einer Lehrkraft mit profundem Wissen können sich Lernende orientieren, sie können so am besten zu einem begründeten eigenen Standpunkt finden“, sagt Augustyniak-Dürr.
Diesem Ziel diene auch der islamische Religionsunterricht, erläuterte Rochdi. Und dass in der religiösen Bildung der öffentlichen Schulen auch der Islam einen unverzichtbaren Platz habe, sei angesichts der demografischen Situation selbstverständlich. Rivuzumwami ergänzt: „So können wir uns auf Augenhöhe begegnen, wir sprechen nicht mehr über den anderen, sondern mit ihm, wir lernen nicht über ihn, sondern von ihm. Das ist neben der Bildung religiöser Kompetenzen immer auch Demokratiebildung, deren Beitrag man nicht unterschätzen darf.“ Laut Augustyniak-Dürr ist die Devise „Unterschieden gerecht werden, Gemeinsamkeiten stärken“ für den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht auch eine wichtige Grundlage für das interreligiöse Miteinander an den Schulen. So hätten die Religionsgemeinschaften bereits 2015 eine gemeinsame Erklärung mit dem Kultusministerium unterzeichnet, in der sie sich verpflichten, sich gemeinsam für ein friedliches Miteinander an den Schulen und für Respekt und gegenseitige Wertschätzung einzusetzen. Dieses Miteinander, sagt Rochdi, fange bei den Verantwortungsträgern an. Die Lehrkräfte müssten es an den Schulen vorleben, damit es bei den Schülerinnen und Schülern auch ankomme. „Deshalb“, freute sich Rivuzumwami, „sind wir sehr gerne gekommen, um heute aus dem islamischen Regionsunterricht auch etwas für uns selbst mitzunehmen“.
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