Der mobile Pflegedienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien und dem südlichen Kaukasus (ELKG) ist eine kleine Kirche: Neben der Gemeinde in Tiflis gehören ihr nur acht weitere kleine, weit verstreute Gemeinden an – und doch leistet sie Erstaunliches: Im Lauf der letzten Jahre konnte sie einen mobilen Pflegedienst für alte Menschen aufbauen, wie er in Osteuropa selten sein dürfte. Knapp 200 Menschen betreut der Pflegedienst und muss dabei mit minimalen Mitteln auskommen. Hier können Sie diese wertvolle Arbeit unterstützen.
Der mobile Pflegedienst betreut rund 200 alte und hilfsbedürftige Menschen wie diesen Mann.Bild: DWW/P.Thorsteinsson
Rolf Bareis, württembergischer Pfarrer und seit wenigen Monaten Bischof der kleinen Kirche, erklärt die Bedeutung dieser Arbeit: „In Georgien ist immer noch die Familie, der Familienverband für die Versorgung der älteren Generation zuständig. Ein funktionierendes staatliches Sozialsystem gibt es in Georgien nicht.“ Kinderlose oder alleinstehende Menschen, deren Kinder weit weg leben, seien ohne staatliche Hilfe ganz auf sich alleine gestellt.
Erst vor wenigen Wochen war Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in Georgien und hat dort die Arbeit der Lutherischen Kirche kennengelernt. Er sagt: „Ohne die Hilfe der Diakonie könnten diese betagten, mittelosen Menschen nicht überleben. Mich beeindruckt das große diakonische Engagement dieser kleinen evangelischen Kirche in Georgien. Durch gelebte Nächstenliebe verkündet sie zugleich das Evangelium in einem sehr schwierigen gesellschaftlichen Umfeld.“
Eine der betreuten Frauen erzählt: „Den Tag allein zu verbringen, ist nicht schön. Drei Dinge seien aber noch schlimmer: Nicht wissen, ob jemand an einen denkt, einen oder mehrere Tage nichts zu essen zu haben, nicht schlafen können, weil es zu kalt ist.“ Und sie fügt hinzu: „Seitdem sich die Diakonie um mich kümmert, ist mein Leben manchmal sogar schön.“
Derzeit hat der Pflegedienst neun Mitarbeiterinnen (Krankenschwestern oder Hilfspflegerinnen), davon sieben in Vollzeit, die sich um die Menschen in den zum Teil schwer zugänglichen Dörfern kümmern. Bischof Bareis erzählt: „Sie nehmen sich Zeit für jeden Patienten – drei Mal pro Woche ist etwa eine Stunde eingeplant.“ Dabei gehe es nicht nur um die medizinische Versorgung: „Unsere Mitarbeiterinnen machen neben der medizinischen Versorgung alles, was dran ist, putzen, einkaufen oder auch einfach ‚nur‘ zuzuhören.“ Wie wichtig die Arbeit des Pflegedienstes für die Menschen ist, verdeutlicht Bareis mit diesem Beispiel: „Wir haben eine Frau besucht, die ihr Grundstück in zehn Jahren nur einmal verlassen hat, als sie ins Krankenhaus zu einer dringenden Operation musste.“
Pétur Thorsteinsson vom Diakonischen Werk Württemberg (Geschäftsführer von Hoffnung für Osteuropa – Landesstelle Württemberg) sagt über die Arbeit des Dienstes: „Es ist Mut machend und erfreulich, wenn ‚Hoffnung für Osteuropa‘ darin unterstützen kann, dass auch kleine Kirchengemeinden diakonische Dienste aufbauen, die eine solch wichtige Arbeit tun. Dabei geht es um materielle oder gesundheitliche Versorgung und sehr wesentlich auch um Beziehungen zu bedürftigen Menschen.“
So können Sie helfen
Sie können die wertvolle Arbeit des Pflegedienstes auf einfache Weise mit einer Spende an Hoffnung für Osteuropa unterstützen:
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