Diakonie: Hilfe für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien
Landesbischof Gohl ruft zu Spenden auf
Tausende Menschen sind bei dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ums Leben gekommen, viele tausende haben ihr Haus oder ihre Wohnung verloren. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl ruft zu Spenden für die Nothilfe vor Ort auf, an der sich auch die Diakonie Katastrophenhilfe beteiligt. Auch das Gustav-Adolf-Werk und die Evangelische Mission in Solidarität bitten um Unterstützung.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl bittet um Unterstützung für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien.Bild: Thomas Rathay
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl bittet um Hilfe für die Opfer: „Was in der Türkei und Syrien passiert ist, diese Naturkatastrophe, ist furchtbar. Ich bitte Sie, für diese Menschen zu beten, dass sie Trost finden. Genauso wichtig ist aber, dass wir zusammenstehen und sie unterstützen. Dort leben kleine christliche Gemeinden, aber das gilt genauso auch für die muslimische Bevölkerung. In solchen Katastrophen spielt es überhaupt keine Rolle, was Menschen glauben, sondern dass ihnen geholfen wird. Und darum bitte ich Sie.“
Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg.Bild: Gottfried Stoppel
Nach mehreren schweren Erdbeben am Montagmorgen hat die Türkei um internationale Hilfe gebeten. Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt zunächst 500.000 Euro für Nothilfemaßnahmen zur Verfügung. „Wir sind in Gedanken und Gebeten bei den betroffenen Menschen und bitten hier bei uns um Spenden, damit das Notwendige bereit gestellt werden kann“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, Landesstelle der Diakonie Katastrophenhilfe.
Wie evangelische Gemeinden in Syrien helfen
Auch das Gustav-Adolf-Werk hat Beziehungen in die Region und zitiert auf seiner Facebook-Seite den Pfarrer einer evangelischen Gemeinde in Aleppo: „Es ist furchtbar, furchtbar, furchtbar! Dutzende Wohnhäuser in Aleppo sind komplett zusammengebrochen. Die Zahl der Toten steigt stündlich. Unsere Schulen sind beschädigt, Kirchen zeigen Risse", sagt Pfarrer Haroutune Selimian aus Aleppo. „Was wir nach dem Ende der Kämpfe in Aleppo in den letzten Jahren renoviert haben, ist alles wieder kaputt. Es ist schrecklich!“ Das Gustav-Adolf-Werk bittet um Hilfe für die betroffenen evangelischen Gemeinden in Syrien. Die Spendenmöglichkeitdes GAW finden Sie hier.
Besonders in der Stadt Aleppo in Syrien sind die Einrichtungen und Gebäude der Evangelisch-Armenischen Kirche und der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon betroffen. Beide Kirchen haben sofort Hilfe in Form von Unterkunft, Lebensmitteln und Decken zur Verfügung gestellt. Menschen, die vor dem Erdbeben auf die Straße geflüchtet waren, fanden Unterkunft in den Räumen der Armenisch-Evangelischen Kirche und im Aleppo College, einer Schule der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon.
„Die Menschen haben furchtbare Angst. Ihre Häuser sind zusammengebrochen, sie haben kein Zuhause mehr und wissen nicht wohin“, berichtet Pfarrer Haroutune Selimian, der die ganze Nacht mit Schutzsuchenden in der Kirche verbracht und Hilfe und Seelsorge geleistet hat.
Joseph Kassab, Generalsekretär der Evangelischen Kirche in Syrien und im Libanon schreibt: „In Aleppo hat unser College seine Türen geöffnet für Menschen, die Zuflucht suchen. Das Schulgebäude ist ein sicherer Ort. Es sind inzwischen mehrere Hunderte Menschen dort. Die Kirche sorgt für Lebensmittel und Wärme. Dasselbe gilt für die Stadt Latakia und weitere Orte in Syrien, wo die unsere Gemeinden Menschen aufnehmen. Für diese Menschen werden Matratzen und Decken benötigt sowie Dieselöl für Strom und Wärme. Es ist sehr kalt.“
„Wir rufen unsere Partner auf, uns eine helfende Hand auszustecken, damit wir den Menschen in Syrien helfen können“, appelliert Pfarrer Haroutune Selimian. „Wir sind froh, euch als Partner zu haben. Mit Gottes Hilfe wird es uns gelingen, auch diese schreckliche Katastrophe zu überstehen.“
Opfer des Bebens suchten Schutz in der Armenisch-Evangelischen Kirche in Aleppo.Bild: Haroutune Selimian
DIe Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe
Zwei schwere Erdbeben nahe der türkischen Stadt Gaziantep haben mehrere tausend Menschenleben gekostet und zahlreiche Gebäude zum Einstürzen gebracht. Auch der Norden Syriens war stark betroffen, aus dem zahlreiche Opfer und Zerstörungen gemeldet wurden. „Die Zahl der Toten steigt rasant“, sagt Michael Frischmuth, Programmleiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Die Erde hatte gebebt, als die meisten Menschen in ihren Häusern waren und schliefen. Deshalb befürchten wir, dass noch viele weitere Tote und Verletzte unter den Trümmern geborgen werden.“
Die Diakonie Katastrophenhilfe steht mit Partnern in Syrien und in der Türkei in engem Kontakt, um Nothilfemaßnahmen schnell umzusetzen. Dafür hat das evangelische Hilfswerk in einem ersten Schritt 500.000 Euro bereitgestellt. Ein Team des türkischen Partners Support to Life (STL) ist auf dem Weg in die Region Hatay, die stark von den Erdbeben betroffen ist. „Es muss sichergestellt werden, dass die Überlebenden bei derzeit einstelligen Temperaturen eine Unterkunft finden“, sagt Bilge Menekse, Programmkoordinatorin der Diakonie Katastrophenhilfe für die Türkei.
Auch auf der syrischen Seite sind die Zerstörungen enorm. Aufgrund des Konflikts in dem Land waren bereits vor den Erdbeben hunderttausende Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aktuell erlebt das Land eine Energie- und Versorgungskrise. Die Partnerorganisation GOPA-DERD hat ebenfalls ein Team in die betroffenen Gebiete entsendet, um Bedarfe zu erheben und obdachlos gewordene Menschen zu versorgen. Laut ersten Angaben müsse vor allem der Gesundheitssektor unterstützt und Unterkünfte bereitgestellt werden.
Erster Bericht von Landesbischof Gohl vor der Synode
In seinem ersten Bericht vor der 16. Landessynode beleuchtete Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl aktuelle Herausforderungen der Landeskirche. Außerdem legte er dar, wo die Schwerpunkte der kirchlichen Arbeit in der kommenden Zeit liegen sollten.
Bis 2030 sollen die Pfarrstellen um ca. 25 % auf 1.078 reduziert werden. Das erfordert u. a. auf Bezirksebene regio-lokale Zusammenarbeit. Das Verhältnis von durchschnittlich 1.800 Gemeindegliedern pro Gemeindepfarrperson kann gehalten werden.
Bei der Frühjahrstagung der Württembergischen Evangelischen Landessynode am Freitag, 24. März, im Stuttgarter Hospitalhof hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl seinen ersten Bericht vor der Landessynode gehalten.
Am 24. und 25. März tagt die Landessynode. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie der PfarrPlan 2030, Landesbischof Gohls erster Bischofsbericht, die Eckwerteplanung und viele weitere Themen. Sie können die Tagung hier im Livestream verfolgen.
Dass Menschen fasten, dagegen hatte der Huldrych Zwingli nichts – wohl aber gegen die formale Pflicht zum Fasten. Sein Protest: Ein Wurstessen. Sieben Wochen lang stellen wir je eine Gestalt aus der Bibel oder der Kirchengeschichte vor, die einen Aspekt des Fastens verkörpert.
Wenn wir sprechen, haben wir die Wahl: Wollen wir mit unserer Sprache den Frieden fördern oder den Krieg in unsere Kommunikation hineinlassen? Darüber denkt Claudia Müller aus der Redaktion Kirche im Privatfunk des Ev. Medienhauses in ihrem geistlichen Impuls nach.
Im letzten Teil unserer Reihe über digitale Projekte in württembergischen Kirchengemeinden stellen wir im dritten Teil „Good News für Hohenlohe“ vor: Digital-Gottesdienste aus der Region für die Region, als Streaming im Youtube-Kanal.
In vielen Gemeinden und Kirchenbezirken in der Landeskirche wächst die Arbeit mit Familien. Wir stellen in einer Serie vier Beispiele vor. In Teil 2 geht es um „familiendings“ in Mundelsheim. Die Initiative macht kreative Freizeitangebote – von Familien für Familien.
Eine neue Veranstaltungsreihe richtet sich an Ehrenamtliche in der Familienarbeit. Sie können sich an drei Freitagabenden online austauschen und erhalten Tipps für ihre Arbeit. Am Freitag, 24. März, beginnt die Reihe. Zu Gast ist Familienreferent Simon Schreiber (Gaildorf).
Die Konferenz der evangelischen und katholischen Kirchenleitungen mit ihren Spitzen-/Trägerverbänden über Kindergartenfragen hat eine Stellungnahme zum sogenannten Zukunftsparagrafen des Städtetags Baden-Württemberg an ihre Kita-Träger verschickt.
Die evangelische Kirche in Georgien besteht neben der Gemeinde in Tiflis aus nur acht kleinen Gemeinden – und doch hat sie einen Pflegedienst für rund 200 alte Menschen aufgebaut, wie er in Osteuropa selten sein dürfte. Hier können Sie diese wertvolle Arbeit unterstützen.
Am 24. und 25. März kommt die Landessynode zu ihrer Frühjahrstagung zusammen. In diesem Video führt Synodalpräsidentin Sabine Foth durch die wichtigsten Themen und lädt ein, die Beratungen vor Ort oder im Livestream zu verfolgen.