Landesbischof Gohl predigt zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) – Synodalpräsidentin Foth traf sich mit Vertreterinnen und Vertretern der 96 Mitgliedskirchen
Mit einem Gottesdienst im Ulmer Münster feiern am 7. Oktober die Mitgliedskirchen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) das 50-jährige Gründungsjubiläum ihrer Gemeinschaft, die Unterzeichnung der sogenannten Leuenberger Konkordie im Jahr 1973, die 450 Jahre der rigiden Trennung von lutherischen und reformierten Kirchen beendete.
„Wo andere die Kommunikation abbrechen, bleiben wir im Gespräch“
Landesbischof Gohl hält in diesem Gottesdienst die Predigt über Epheser 4,15 und betont in seiner Predigt die Bedeutung, die dem Kirchenbündnis in Europa heute zukommt: „Menschen brechen die Kommunikation mit Andersgesinnten ab. Die Gesellschaft droht sich zu spalten. Kräfte erstarken, die das europäische Projekt in Frage stellen. Gerade heute ist es daher wichtig, dass wir Kirchen in Europa unsere Gemeinschaft stark machen. […] Wo andere die Kommunikation abbrechen, bleiben wir weiter miteinander im Gespräch.“ Weiter sagt Gohl: „In Europa Zeugnis zu geben von der Versöhnung – ja als europäisches Netzwerk der Versöhnung zu wirken – das ist die Aufgabe, die wir als Kirchen haben. Dass wir eintreten für Toleranz – Verschiedenheit gegenseitig zu ertragen. Und dass wir uns immer wieder miteinander an den Tisch setzen, um im Gespräch zu bleiben. Um einander zuzuhören. Um zu versuchen, uns einander verständlich zu machen.“
„Mit dem Begriff der Vielfalt kommt der Reichtum zum Klingen“
Gohl betont dabei die Bedeutung des gemeinsamen Bezugs auf Jesus Christus: „‚Einheit in versöhnter Verschiedenheit‘. So heißt das Motto, das für das Einheitsmodell der GEKE gefunden wurde. Es lebt von der Überzeugung, dass die Unterschiedlichkeit unserer Gestalten von Kirche zu ertragen ist aufgrund der Versöhnung in Christus, an der wir teilhaben […] Immer öfter sprechen wir in der GEKE nun aber auch von der Vielfalt. Mit dem Begriff der Vielfalt kommt der Reichtum zum Klingen, der im Unterschiedlichen erkannt werden kann.“
Ernst-Wilhelm Gohl erinnerte daran, dass es im 16. Jahrhundert im Streit über das Verständnis des Abendmahls zur Trennung der protestantischen Kirchen in Lutheraner und Reformierte gekommen sei – „mit gegenseitigen Verketzerungen.“ Der Leuenberger Konkordie im Jahr 1973 sei „harte theologische Arbeit“ vorangegangen. „1973 wurde die wieder-entdeckte Kirchengemeinschaft erklärt. Seitdem ist sie zu leben. Das ist ein dynamischer Prozess.“ Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), sei seit ihren Anfängen sichtlich gewachsen, und sie wachse weiter. Erst kürzlich seien die lutherischen Kirchen Islands und der Ukraine der Gemeinschaft beigetreten.
„Der gemeinsame christliche Glaube trägt uns“
Im Vorfeld des Jubiläums trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedskirchen der GEKE in Bad Herrenalb zum Austausch, darunter Sabine Foth, Präsidentin der württembergischen Landessynode, und Hellger Koepff, Vorsitzender des theologischen Ausschusses der Landessynode. In Bad Herrenalb waren insbesondere viele Kirchen aus dem Osten Europas vertreten.
Sabine Foth betont die gemeinsamen Aufgaben der GEKE: „Als Evangelische Landeskirche in Württemberg sind wir Teil der GEKE. Teil einer Gemeinschaft von 96 Mitgliedskirchen. Die Fragestellungen der einzelnen Kirchen haben sich seit Leuenberg vor 50 Jahren gewandelt, manche Fragen bewerten wir unterschiedlich, aber der gemeinsame christliche Glaube trägt uns. Zuhören, austauschen, den Blick weiten – das hat diese Begegnung geprägt. Gemeinsam als Kirchen in Europa auftreten und sich für Religion im öffentlichen Raum, für Demokratie einsetzen, ist eine wichtige gemeinsame Aufgabe.“
Die GEKE zählt heute 96 lutherische, reformierte, methodistische und unierte Kirchen mit rund 50 Millionen Mitgliedern.
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„Wo wir der Hoffnung Stimme geben, wächst die Zuversicht“
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