Landesbischof Gohl und Kirchenrätin Dr. Christine Keim haben anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der evangelischen Kirche in Beirut die Schneller-Schulen im Libanon und in Jordanien besucht. Außerdem haben sie in der Gedenkstätte Yad Vashem der Opfer der Shoa gedacht.
Die Gruppe vor der evangelischen Kirche in Beirut. Von links nach rechts: Journalistin Jana Gäng (Stuttgarter Zeitung), Kerstin Sommer, die Vorstandsvorsitzende des Schneller-Vereins, Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, Pfarrer Dr. Uwe Gräbe, Nahost-Referent der EMS, Dr. Habib Badr und seine Frau, Dr. Gabriela Gohl und Dr. Christine Keim.Foto: Dr. Christine Keim
Vom 11. bis 17. Mai 2023 hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl die Schneller-Schulen im Libanon und in Jordanien besucht. Anlass des Besuches war das 175-jährige Jubiläum der evangelischen Kirche in Beirut.
Anlass des Besuchs war das 175-jährige Jubiläum der evangelischen Kirche in Beirut
Die National Evangelical Church of Beirut (NECB) wurde 1848 von amerikanischen Missionaren gegründet. Sie ist eine Mitgliedskirche der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS), dem Missionswerk mit Sitz in Stuttgart.
Festgottesdienst anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der evangelischen Kirche in Beirut. Von links nach rechts zu sehen sind Pfarrer Dr. Habib Badr, Landesbischof Gohl und Kirchenrätin Dr. Christine Keim, Leiterin des Referats für Mission, Ökumene und Entwicklung der Landeskirche.Bild: Jana Gäng (Stuttgarter Zeitung)
Für Pfarrer Dr. Habib Badr, seit Jahrzehnten durch seine Mitarbeit im Präsidium der EMS verbunden, ist der Besuch des Landesbischofs eine hohe Ehre. Es war ein Ansporn, das 175-jährige Jubiläum tatsächlich in einem Festgottesdienst zu begehen.
Der Libanon befindet sich in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise
Der Libanon befindet sich in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Die Inflation ist grassierend und viele Menschen haben kaum das Notwendigste, um zu überleben. In dieser Situation steht der Sinn nicht nach großen Jubiläumsfeierlichkeiten. Aber die Predigt des Landesbischofs zur Jahreslosung machte der Gemeinde Mut, darauf zu vertrauen, dass Gott auch in dieser schwierigen Situation die Menschen begleitet und nicht im Stich lässt. „Du bist ein Gott, der mich sieht“ (Gen 16,13).
Eröffnung der Elektrowerkstatt in der Johann-Ludwig-Schneller-Schule im Libanon. Auf dem Foto zu sehen sind von links nach rechts
Schulleiter Dr. George Haddad, Dr. Habib Badr und Landesbischof Gohl.Foto: Dr. Christine Keim
Die Schneller-Schulen ermöglichen christlichen und muslimischen Kindern aus benachteiligten Familien eine ausgezeichnete Schul- und Berufsausbildung
Eingerahmt wurde dieser Besuch von der Besichtigung der Schneller-Schulen im Libanon und in Amman. Ursprünglich von Johann Ludwig Schneller, von der Schwäbischen Alb stammend, im 19. Jahrhundert gegründet, genießen die Schulen einen ausgezeichneten Ruf. Weit über die Kirchen hinaus ist bekannt, dass die Schneller-Schulen christlichen und muslimischen Kindern aus benachteiligten Familien eine ausgezeichnete Schul- und Berufsausbildung ermöglichen. Das ist Erziehung zum Frieden von Kindesbeinen an, die nachhaltig prägend ist.
Das Miteinander der Religionen und die Achtung voreinander ist eine wichtige Säule des Schulprofils
So ist beispielsweise der jetzige langjährige Leiter der Johann-Ludwig-Schneller-Schule im Libanon selbst ein ehemaliger Schüler. Das Miteinander der Religionen und die Achtung voreinander ist eine wichtige Säule des Schulprofils. Über diese Wertevermittlung hinaus gibt es zahlreiche außerschulische Angebote, wie zum Beispiel Musikunterricht oder sportliche Aktivitäten, um die Kinder zu verantwortungs- und selbstbewussten Menschen zu erziehen, damit sie später selbst einen Beitrag in der Gesellschaft leisten können.
Besonders beeindruckend war die Zeugnisverleihung in der Theodor-Schneller-Schule in Amman. Erzbischof Hossam Naoum, zuständig für die anglikanische Diözese in Jerusalem und dem Nahen Osten, auch eine Mitgliedskirche der EMS, hat sie den Absolventinnen und Absolventen eigenhändig überreicht.
Landesbischof Gohl hat in der Halle der Erinnerungen in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem einen Kranz niedergelegt.Bild: Jana Gäng (Stuttgarter Zeitung)
Zum Abschluss war die Delegation zu Gesprächen an der Erlöserkirche in Jerusalem
Zum Abschluss war die Delegation, zu der neben dem Landesbischof und seiner Frau auch Pfarrer Dr. Uwe Gräbe, Nahost-Referent der EMS, Kerstin Sommer, Vorstandsvorsitzende des Schneller-Vereins, Kirchenrätin Dr. Christine Keim sowie eine Journalistin der Stuttgarter Zeitung gehörten, in Jerusalem zu Gesprächen an der Erlöserkirche.
Sowohl Propst Lenz von der deutschsprachigen Gemeinde als auch Bischof Ibrahim Azar von der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Heiligen Land beklagten eine zunehmende Respektlosigkeit den Geistlichen gegenüber und Übergriffe auf christliche Stätten. Sie betonten, dass es angesichts dieser Herausforderungen umso wichtiger sei, sich weiterhin für ein friedvolles und gerechtes Miteinander einzusetzen.
Nach der Kranzniederlegung in der Halle hat sich der Landesbischof mit dem Vers aus Sacharja 2,12 in das Gästebuch eingetragen: „Wer euch antastet, tastet Gottes Augapfel an.“Bild: Jana Gäng (Stuttgarter Zeitung)
Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem
Besonders nachdrücklich war der Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Dort wird der Namen der jüdischen Opfer des Holocausts gedacht. Nach der Kranzniederlegung in der Halle der Erinnerungen trug sich der Landesbischof in das Gästebuch ein mit dem Vers aus Sacharja 2,12: „Wer euch antastet, tastet Gottes Augapfel an.“
Insgesamt waren es sehr eindrückliche Tage bei den Menschen im Nahen Osten. Es war beeindruckend zu erleben, mit welchem Engagement die kleinen Minderheitskirchen ihre kirchliche, sozial-diakonische und schulische Arbeit betreiben. Davon können auch wir in Württemberg lernen.
Prof. Dr. Gerhard Hennig feiert am 25. September seinen 85. Geburtstag. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sagt über den früheren Oberkirchenrat, er habe vielen Pfarrerinnen und Pfarrern den Blick für den württembergischen Gottesdienst mit all seinen Chancen geöffnet.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landesbischöfin Dr. Heike Springhart (Baden) und der Journalist Michel Abdollahi haben bei einer Veranstaltung im Stuttgarter Hospitalhof über die gesellschaftliche Bedeutung von Religion und Religionsunterricht diskutiert.
Die landeskirchliche Sprachförderung für Kinder nach dem Denkendorfer Modell feiert 50jähriges Bestehen. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl würdigt die Bedeutung dieser Arbeit und Eva Fieweger (ptz) erklärt im Interview, wie das Denkendorfer Modell funktioniert.
Angesichts der schweren Konflikte in der Region Berg-Karabach hat Kirchenrätin Dr. Christine Keim ein Friedensgebet verfasst. Die christlichen Kirchen in Deutschland haben zudem gemeinsam eine Stellungnahme veröffentlicht, die Sie ebenfalls hier finden.
Karin Pöhler ist neue württembergische Landesfrauenpfarrerin. Sie möchte „das Engagement und die Kompetenzen von Frauen in unserer Kirche sichtbar machen und stärken und Räume für Frauen öffnen, in denen sie ihre eigene Spiritualität ausprobieren und finden können.“
„Beeindruckt von der Vielfalt der lutherischen Kirchen“ und das Erleben, „wie der Geist Gottes uns Kraft und Hoffnung gibt“ – diese und mehr Eindrücke der württembergischen Delegierten von der Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds (LWB) finden Sie hier.
In ihrem Wort zur Interkulturellen Woche 2023 (24. September bis 1. Oktober) setzen sich die württembergische Landeskirche und das Diakonische Werk Württemberg dafür ein, dass alle Menschen Räume haben, in denen sie ein Leben in Würde führen können.
Das EJW, der CVJM Baden und die Missionarischen Dienste der badischen Landeskirche laden am 23. September Gründerinnen und Gründer nach Stuttgart ein. Damit sind Menschen gemeint, die Ideen für kirchliche Start-Ups und neue Gemeindeformen entwickeln.
Digitale und analoge Gemeindearbeit optimal verknüpfen – das ist das Ziel eines neuen Social-Media-Konzeptes für Kirchengemeinden der Landeskirche. Für die zweijährige Förderung können sich Kirchengemeinden jetzt bewerben. Nico Friederich erklärt das Konzept
Vikarin Charlotte Horn ist in den Rat des Lutherischen Weltbundes gewählt worden. „Der Lutherische Weltbund setzt sich für eine gerechtere, friedliche und versöhnte Welt ein. Daher ist es eine große Ehre für mich, in den Rat des LWB gewählt worden zu sein“, so Horn.
Das Evangelisches Medienhaus Stuttgart startet ein neues Podcast- und TV-Format zum Thema Hoffnung. In zehn Folgen trifft Gastgeber Steffen Kern auf Menschen, die Hoffnung in die Welt tragen. Die erste Folge mit Miss Germany Kira Geiss ist ab 15. September zu hören.
Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl gemeinsam mit Bischof Dr. Gebhard Fürst, Landesbischöfin Dr. Heike Springhart und Erzbischof Stefan Burger den jüdischen Menschen und Kultusgemeinden im Land Glück- und Segenswünsche übermittelt.